Dreiländerurlaub Namibia –Botswana-Zimbabwe 03.08.2015-30.08.2015
Meine Liebe zu Afrika an sich rührte aus meinem „practical training“ her, welches ich im Herbst 1994 in Johannesburg, von den Südafrikanern auch „Jo’burg“ genannt, absolvierte. Dabei zählt Jo’burg hinsichtlich Kriminalitätsrate zu einer der gefährlichsten Städte der Welt. Trotzdem entwickelte ich eine gewisse Liebe zu dieser Stadt, die ich für ein halbes Jahr meine zweiten Heimat nannte.
Im März 1999 und im April 2000 waren mein Mann und ich dann nochmal in Südnamibia bzw. im südlichen Botswana als Selbstfahrer unterwegs. Bei einem Gamedrive im glühenden Abendrot nahm ich meinem Mann das Versprechen ab, dass das Milleniumjahr nicht unsere letzte Afrikareise bleiben würde. Wenn ich ehrlich bin, träume ich auch jetzt noch den Gedanken, dass „One day I wanna have a farm in Africa“…
Bis zum nächsten Afrikaurlaub mussten allerdings noch 15 Jahre vergehen, bis unsere beiden Töchter alt und reif genug für so eine Fernreise waren.
Unsere vorangegangenen Afrikareisen hatte ich organisiert, aber mit Vollzeitjob und zwei Kindern war uns das diesmal zu zeitaufwendig, so dass wir hinsichtlich der Feinplanung und der Buchungen in dem Afrikaspezialisten Abendsonne eine gute Wahl fanden.
Trotzdem blieb noch genug von uns zu organisieren, so dass ein Jahr vorher mit den Vorbereitungen zu beginnen durchaus angemessen ist, damit es Spaß macht. Das Ganze soll ja nicht lediglich in Stress ausarten. Abgesehen davon, dass die Buchung der Flüge der erste und wichtigste Schritt ist, ehe man an die Detailplanung der Route bzw. Unterkünfte geht.
1.Tag: Montag, 03.08.2015
Unsere Nachbarin und Freundin Sabine hatte angeboten, uns zum Bahnhof in Oberasbach zu fahren. Sie staunte nicht schlecht, als sie uns mit all unserem Gepäck erblickte:
Jeder eine große Reisetasche und dazu noch einen Rucksack als Handgepäck. Ich natürlich noch zusätzlich mit meinem Fotoequipment bewaffnet. In so einen Kofferraum eines Golf Kombi passt zwar eine Menge rein. Nichtsdestotrotz mussten wir ein Teil unseres Gepäcks auf unseren Beinen oder neben uns verstauen. War ja nicht weit bis zum Bahnhof! Großes Danke und Verabschieden am Bahnhof. Vor allem seitens unserer jüngeren Tochter Eva von ihrer besten Freundin. 4 Wochen nicht sehen in den Sommerferien, da flossen schon noch ein paar Abschiedstränchen. Letztlich überwog dann doch die Vorfreude auf das ferne Afrika.
Am Nürnberger Hauptbahnhof angekommen, fuhr dann auch ziemlich pünktlich unser ICE auf Gleis 6 ein. Dummerweise hatten wir nicht an eine Platzreservierung im Zug gedacht – trotz gerade erst in Bayern gestarteter Schulsommerferien hatten wir ehrlicherweise auch nicht mit so viel Fahrgästen gerechnet - .Das Gepäck ließ sich noch irgendwie stolperfallenfrei in Fächern und im Gang verstauen, aber die Mädels saßen die meiste Zeit zwischen zwei Abteilen vorm WC am Boden. Aber da es WIFI gab, ließ es sich auch dort gut „chillen“.
Nun gut, da weiß man trotzdem gleich, woran man das nächste Mal denkt bzw. wo nicht spart! Sitzplätze für alle sind hier einfach ein Muss.
Nach gut 2,5 Stunden Bahnfahrt sind wir jedenfalls planmäßig am Frankfurter Flughafen angekommen.
Aufgrund von freiem WLAN konnte die verbleibende Wartezeit mit glücklichen Kindern gut überbrückt werden. Auch das Einchecken verlief stressfrei. Wir mussten am Terminal B26 einsteigen. Vermutlich hatten wir auch noch Familienbonus, da wir eine extra „Familienlinie“ hatten, mit weniger Leuten, also keinem Gedränge, extrem freundlichem Bodenpersonal, was vor allem für Eva, die das letzte Mal im Alter von 2 Jahren geflogen war, sehr angenehm und beruhigend war. Denn sie war schon sehr aufgeregt.
Planmäßig hob auch unser Flieger der Airline South African Airways (SAA) Flugnummer SA261 um 20.45 Uhr ab. Keiner von uns hatte allerdings nachts wirklich richtig geschlafen, dementsprechend müde und wortkarg waren alle.
2. Tag: Dienstag 04.08.2015
Die Maschine landete gegen 7.25 Uhr morgens auf dem O.R. Tambo Airport Rd. in „Jo burg“, Südafrika. Damit standen wir zu viert zum ersten Mal alle zusammen auf afrikanischem Boden.
Nachdem ich das letzte Mal im Herbst 1994 auf dem damaligen Flughafen – damals noch als „Jan Smuth Flughafen“ – gelandet war, war ich jetzt schon sehr überrascht, wie sich dieser einst mal kleine Flughafen rund verdreifacht hatte: Voll modern und überall Shops und Souvenirläden usw.
Nach Passkontrolle und „Südafrika“-Stempeln in unseren Pässen hieß es als Transitreisende rund 1,5 Stunden auf unseren Anschlussflug warten, der uns an unsere Zieldestination nach Windhoek, Namibia bringen sollte.
Alle immer noch sehr müde. Abflug um 9:30 Uhr mit SA074. Aber statt Schlaf leckeres Mittagessen morgens um 10.15 Uhr und ebenfalls reibungslose Landung gegen 10:35 Uhr Ortszeit.
Den ersten kritischen Blick unserer Mädels aus dem Seitenfenster des Flugzeugs heraus werde ich allerdings nie vergessen: „Auh weiha, in welchem Nichts sind wir hier gelandet?“ und „Wohin habt Ihr uns denn gebracht?“. Mein Mann und ich grinsten uns nur an.
Erst mal quer über den kleinen Hosea Kutako International Airport – er liegt rund 41 km östlich von Namibias Hauptstadt Windhoek entfernt - marschiert, die erste warme afrikanische Luft eingesogen und auf in die Abfertigungshalle des Airports. Endlich wieder da!
Fragebögen ausfüllen, Passkontrolle, Touristenvisum bzw. Visumsstempel im Pass, Koffer einsammeln, Geld tauschen….
Genauso planmäßig wurden wir von einem Mitarbeiter des Autovermieters KEA mit all unserem Gepäck eingesammelt und zum wenig Kilometer entfernten „Car Rental“ kutschiert.
Die Kinder mussten stundenlang in den klimatisierten Räumen von KEA warten, während mein Mann und ich mit der Übergabe unseres 4x 4 beschäftigt waren.
Für so eine ordentliche Übergabe muss man schon mindestens 3 Stunden Zeit einplanen. Abgesehen davon, dass in Afrika die Uhren anders ticken und hier alles etwas „entspannter“ zugeht.
Wir hatten nämlich über unser Reisebüro, das auf Afrikareisen spezialisiert ist, einen Toyota 4x4 Double Cab mit Campingausstattung (4WD DCE) gebucht, also einen Allrad mit zwei Dachzelten. Aus unserer Sicht, und allein weil wir aufgrund unserer Afrikaerfahrungen als Ehepaar immer wieder auf traumhafte Abwege geraten, ist so ein Allrad zwar sehr teuer, aber einfach obligatorisch.
Mit unserem Exemplar hatten wir nicht so viel Glück, denn von neuwertig, war nicht die Rede. Kilometer hatte er auch schon so knappe 200.000 auf dem Buckel. Nebendran standen zudem richtig neue , schöne….. Um es vorweg zu nehmen und das ist schließlich das wichtigste, unser „Hilux“ hat uns trotzdem die ganze Strecke nicht im Stich gelassen. Das ist letztlich das wichtigste! Allerdings würde ich das nächste Mal auf ein Modell mit höherem Radstand Wert legen, was bei einem 4x4 eigentlich auch Pflicht ist.
Leider fehlte erst mal das ganze zuvor extra reservierte, bestellte und natürlich bereits vorab bezahlte Sonderequipment, was bei einer Selbstfahrerreise in den Norden Namibias und Botswanas schon Sinn macht: Kompressor, Ersatzkanister für Benzin, Reserverad, Ersatzkeilriemen, Schaufel, Gumminunterlegmatten etc. Siehe hierzu auch auf meiner Webseite die Checkliste für den Allrad!
Auch hinsichtlich der Tatsache, dass wir eine Fahrerlaubnis für Botswana brauchten – was auch von vorn herein klar war- versetzte die Mitarbeiter von KEA erst mal in Erstaunen. Auf den letzten Drücker wurde die Permit dafür beigebracht.
Es bisschen Affentheater gab es neben der Profiltiefe der Reifen, die grundsätzlich unterhalb von irgendwelchen DIN-Normen liegen um die Sitzerhöhung für Eva. Zum einen aus Sicherheitsgründen und zum anderen, weil sie nur damit ordentlich aus dem Fenster gucken konnte, blieben wir in diesem Punkt unnachgiebig, bis dann – erst nach einem Babysitz – dann doch irgendwann aus irgendeinem Eck mit Augen verdrehen eine Sitzerhöhung angeschleppt wurde. Siehst’e, geht ja doch! Um auch das vorweg zu nehmen, wenn man KEAS unfreundliches und nicht kooperatives Verhalten bei der Fahrzeugrückgabe bedenkt, würde ich künftig allerdings nicht mehr über KEA buchen. Dass wir mit dieser Auffassung auch nicht die Einzigen sind, bestätigen diverse Internet-Foren.
Endlich konnten wir dann irgendwann doch in unsere Unterkunft in Windhoek fahren. Wir hatten ein sehr schönes und geräumiges Familienzimmer im Tamboti Guesthouse gebucht.
Zunächst hieß es erst einmal eine Runde dösen, duschen und dann den Tipp unseres sehr netten Gastgebers realisieren. Er orderte uns ein seriöses Taxi und auf ging es zum Abendessen in das populäre Restaurant „Joes’Beerhouse“.
Hier gibt es in verschiedenen, künstlerisch liebevoll eingerichteten Ecken – mit Dekorationen wie ausgestopfte Antilopen und Leoparden, ein Jägermeisterflascheneck, afrikanische Schnitzereien, einem zum Barstuhl umfunktionierten Toilettensitz etc. - a la Biergartenatmosphäre einfach nur delikates Essen. So kamen wir alle auf unsere Kosten: große Tochter und ich entschieden uns für einen sogenannten „Double Trouble Burger“ mit viel Fleisch, Tomaten, Zwiebeln, Käse, Speck und mit „Chips“. Eva blieb ihrer Linie typisch deutsch treu und freute sich über ein Schnitzel mit Pommes.
Die Atraktion unseres abendlichen Schmauses war Reiners gemischter Spieß mit Fleisch vom Springbok, Zebra, Krokodil, Kudu und Oryx, ebenfalls serviert mit Salat und Pommes.
Papp satt wie schon lange nicht mehr, ließen wir uns von unserem Taxifahrer zur vereinbarten Uhrzeit wieder zu unserem Bed&Breakfirst „Tamboti Guesthouse“ zurück chauffeuren.
3. Tag: Dienstag 05.08.2015
Morgens um 7.15 Uhr hieß es aufstehen! Noch vor dem Frühstück musste das Auto noch einmal systematisch und platzsparend umgepackt werden. Vier Reisetaschen und vier Rucksäcke waren irgendwie strategisch so unterzubringen, dass man immer wieder an alles ran kommt, ohne das Auto jedes Mal komplett wieder auszuräumen.
Also wie immer auch hier der gute Vorsatz für uns drei Frauen: Das nächste Mal muss die Hälfte reichen! Es gibt schließlich Reisewaschpulver!
Nachdem auch dieses Verstau-Wunder vollbracht war, ging es zügig zum tollen Frühstück. Von frischem Saft, über Homemade-Marmelade, Käse, Wurst, Obst und Ei bot dieses Frühstücksbüffet alles was das Herz begehrte.
Jetzt erst war uns aufgefallen, dass KEA uns die versprochene Gasleuchte doch nicht mitgegeben hatte. Mist! Und in Windhoek war diese fürs erste auch nicht aufzutreiben. Zudem wollten wir nicht zu viel Zeit verlieren:
Nach kurzem Abstecher zum Wahrzeichen der Stadt, der Christuskirche – 1907 erbaut – und einmal die Independence Avenue rauf und runter - fuhren wir vorbei an Windhoeks Township Katutura mit seinen vielen tausend grauen Wellblechhütten, Hütten aus Karton oder gar Bleiben aus nur Plastikplanen raus ins Nichts.
Die Mädels zählten 40 Autos, die uns auf der nun folgenden 5-stündigen Autofahrt begegneten. Immerhin…
Umso mehr Tiere begegneten uns: Zuerst Paviane, gefolgt von Warzenschweinen, Kühen, zwei scheuen Pferden, Eseln, Springböcken, Oryxen (= Spießböcke), Straußen und Flamingos.
Eins war von vorn herein klar, dass wir in Afrika unsere Hörspiel-CD „Hummeldumm“ von Tommy Jaud hören wollten. Zuerst dachten wir der CD-Player unseres 4x4 wäre kaputt, später funktionierte er dann mit gutem Zureden doch meistens. Eigentlich je holpriger der Pad, desto besser.
An unserem Tagesziel Swakopmund angekommen, fuhren wir sofort zum Supermarkt, Großeinkauf einschließlich literweise Wasser.
Dann ging es schwer beladen, in unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage, die Desert Breeze Lodge. Diese komfortable Lodge mit ihren 13 Bungalows und Villen liegt am Ufer des Flusses Swakop, ungefähr 2,5 km von der Stadt Swakopmund entfernt. Swakopmund, Hauptstadt der Region Erongo, liegt wiederum an der namibianischen Atlantikküste im Westen Namibias an der Mündung des Benguela-Stroms an besagtem Swakop Fluß. Die Stadt hat rund 44.000 Einwohner und ist ca. 360 km von Windhoek entfernt. Sie verfügt über das südlichste Nordseebad. Irgendwie deutscher als jede deutsche Stadt.
Von unseren beiden Luxusbungalows – einen für die Kinder, einen für uns Erwachsene - hatte man einen fantastischen Blick auf die unmittelbar vor uns liegende Dünenlandschaft der Namib. Dieser große Sandkasten musste natürlich umgehend erobert werden.
Für den Abend hatten wir einen Tisch im „Jetty 1905“ reserviert. Dieses nüchtern und modern eingerichtete Restaurant liegt am Ende des ca. 260 Meter langen Piers der gleichnamigen Eisenbrücke. Die See ist hier nicht nur eiskalt, sondern auch sehr stürmisch, so dass die Bohlen der Brücke ziemlich glitschig waren. - Unsere große Tochter nannte den Weg kurzerhand „spocky path“.-
Der Blick vom Restaurant aufs aufgewühlte Meer und die Küste war aber schon bombastisch.
Unser Abendmahl war auch sehr lecker: frische Muscheln für Reiner, Chicken MC Nuggets für Eva, Tagiatelle mit Chicken und Gemüse für Anne und einen Fischspieß für mich.
Wie erwartet haben wir in unserem Bungalow mit Dünenblick alle super geschlafen.
4. Tag: Dienstag 06.08.2015
Nach einem ausführlichen leckeren Frühstücksbuffet, machten wir uns gegen 8.30 Uhr auf zum ca. 100km entfernten Cape Cross, zu Deutsch Kreuzkap. In diesem, an der Küstenstraße C34 gelegenen Naturschutzreservat lebt eine Kolonie von rund 250.000 Robben.
Hier wurden wir mit viel Gebläcke und Gestank erwartet. Es war faszinierend, so viele Robben auf einmal zu sehen. Robben überall: zum Teil in den ca. 6 Meter hohen Wellen herumtollend, Mütter ihre süßen Jungen säugend, Halbwüchsige…..Und zu Evas Trauer auch ein totes Neugeborenes und die Mutter ihr Schicksal lauthals beklagend.
Dann ging es durch die schier unwirkliche Mondlandschaft zurück zur Unterkunft.
Da die Große über heftige Halsschmerzen und Müdigkeit klagte, blieb sie mit Halstabletten versorgt in der Lodge, während der Rest der Familie zurück in die koloniale Innenstadt von Swakopmund fuhr. Nachdem wir erst in der Altstadt ein wenig herumgebummelt waren, beim alten Bahnhof waren, beim Leuchtturm und uns in kleinen Kneipe eine Pizza gegönnt hatten, fanden wir zu guter Letzt noch einen Outdoorshop. Dort hatten wir dann die Qual der Wahl, welche Gaslampe es denn nun sein sollte.
Trotz angeschlagenen Zustands unserer Großen machten wir uns zum Abendessen auf ins Tug.
Dieses Restaurant liegt eigentlich unmittelbar neben dem Jetty, am Anfang der alten Mole. Der frühere Besitzer hatte einen alten Ölschlepper sehr kreativ umgebaut. Wenn man innen drin sitzt, sitzt man einfach in einem Schiff und kann bei tollem Essen den Blick auf das Meer und die davor liegende Promenade schweifen lassen.
Als Vorspeise gab es Brokkolicremesuppe mit Blauschimmelkäse und Mandeln, als Hauptgericht wählte mein Mann Calamari, unsere Große Nudeln mit Gemüse, die Kleine freute sich über ein Schnitzel mit Ananas und Käsesoße. Für mich gab es ein Fischcurry.
Vollgefuttert ging es zurück zur Desert Breeze Lodge, wo mein Mann und ich uns noch ein „Tafel Lager“ auf unserem Sonnendeck, mit Blick auf den klaren Sternenhimmel und die im Dunkel erahnenden Dünen schmecken ließen, ehe wir in unsere großen Betten sanken.
5. Tag: Mittwoch 07.08.2015
Auch an diesem Morgen war das Frühstück vorzüglich .Dementsprechend fiel uns der Abschied nicht leicht. Innerlich schwor ich mir: „Zwar nicht ganz billig, aber seinen Preis wert. Ich komme irgendwann wieder!“ Gottlob war auch Anne wieder relativ fit.
Nach einem Großeinkauf über stolze 900 Namibia-Dollar und dementsprechend bis auf jedes Loch vollgestopftem 4x4 und noch etwas Fluchen über das Geldabheben- denn erst bei der dritten Bank funktionierte dies – konnten wir gegen 12.30 Uhr endlich Richtung unseres nächstes Etappenziels starten.
Die auf dem Weg dorthin erstmal aus dem Gebüsch unmittelbar auftauchende Giraffe wurde von den Kindern mit großem Jauchzen und Ah und Oh bestaunt. Ebenso die kleinen Dyk Dyk-Antilopen…. , so süß!
Am späten Nachmittag erreichten wir das Erongo Plateau Camp. Der Campingplatz liegt hoch auf einem Plateau in den Bergen auf der Farm Eileen. Das Erongo Gebirge selbst liegt im Damaraland, in der Nähe von Omaruru, was wiederum ein zentraler Punkt in Namibia ist. Das Gebirge ist vulkanischen Ursprungs. Es entstand vor rund 170 Millionen Jahren und ist damit noch relativ jung. Es ist über 2.000 Meter hoch.
Im Camp selbst gibt es Sanitäranlagen, aber weder Schwimmbad noch Restaurant. Selbstversorgung war angesagt. Drum eben auch Großeinkauf in Swakopmund!
Es ist aber schon ein erhebendes Gefühl, wenn nach rund 220km etwa vierstündiger Fahrt auf einem schier einsamen Campingplatz ein großes Schild darauf aufmerksam macht, dass hier für einen reserviert ist. Mitten im gebirgigen Nichts.
Nun hieß es zum ersten Mal Nachquartier selber herrichten. Zugegebenermaßen gab es anfangs noch etwas Diskussion, wer hat dabei welche Rolle und wo findet sich was, aber schon nach kurzer Zeit waren wir ein eingespieltes Urlaubsteam. Anders geht es aber auch nicht!
So standen die Dachzelte rasch, der schöne Sonnenuntergang konnte noch ausgiebig bewundert werden und Mama ihre obligatorischen Fotos schießen.
Zum Abendessen standen die eingepackten Reste vom Tug-Restaurant, zwei Rindersteaks und Brot auf dem Programm. Und dann einfach nur den Blick gen Himmel richten. Da konnten die Kinder mit eigenen Augen den afrikanischen Sternenhimmel beobachten, von dem wir ihnen vorher stets vorgeschwärmt hatten.
Noch ein Absackerbierchen für Papa und Mama und dann ab ins Zelt. – In Afrika ticken die Uhren anders: Da wird es schon um 18.00 Uhr stockdunkel, so dass man nicht mehr auf der Straße unterwegs sein sollte, weil es einfach zu gefährlich ist, allein schon wegen der nachtaktiven Tiere. Gegen 21.00 Uhr ist man ohnehin todmüde. Wenn man dann am nächsten Morgen erst um 6.00 Uhr aufsteht, ist der Campingplatz eigentlich schon so gut wie leer.-
Anne und Eva bekamen das hintere Dachzelt, schliefen sozusagen auf dem Kofferraum unseres Autos. Reiner und ich bettetten uns sozusagen auf das Führerhaus.
Nachdem alle gut schliefen, waren am nächsten Morgen sämtliche Restbedenken, was Dachzelten angeht, ohnehin weggewischt.
6. Tag: Donnerstag 08.08.2015
Bereitwillig halfen die Mädels beim Frühstück richten, Tee kochen, Campingstühle sortieren….
Frisch gestärkt unternahmen wir eine ca. zweistündige Wanderung auf den Berg hinter unserem Camp. Von oben hatte man eine tolle Panoramasicht. Außerdem sahen wir die sogenannten „Sprokiesboom“:
Den restlichen Tag faulenzten wir und genossen einfach die Natur um uns herum. Mittags gab es Spagetti mit Soße. Abends Fleisch vom Grill mit Süßkartoffeln und Butterbohnen. Lecker! Hoch lebe der private Chefkoch und Ehemann! Dazu Lagerfeueratmosphäre, Sternenhimmel und freier Blick aufs Wasserloch, wo sich hier und da auch im Laufe des Tages schon ab und an Zebras, Oryxe, diverse Antilopen mit Fohlen etc. gezeigt hatten.
Da das Auto ja den ganzen Tag nicht bewegt worden war, stand also auch das heutige Nachtquartier noch. Also noch ein Genussbier und dann ab ins Zelt!
7. Tag: Freitag 09.08.2015
Morgenbegrüßung von einer Gruppe Eland-Antilopen am Wasserloch unterhalb von uns. Diese Antilopen zählen angeblich zur größten Antilopenart. Also Frühstück mit entsprechendem Ausblick!
Nach circa fünf Stunden Fahrt voller Abwechslung, zehn Warzenschweinen und diversen Termitenhügeln kamen wir im Etosha Nationalpark an.
Der Etosha-Nationalpark ist ein rund 22.275 km² großer Nationalpark. Er liegt im Norden Namibias, am Nordwestrand des Kalahari-Beckens und umfasst fast die 4670 km2 große Etoshapfanne. Von der Südgrenze des Parks sind es rund 400 km bis nach Windhoek und von der Nordgrenze 125 km bis zur Grenze nach Angola. Der Atlantik ist von der Westgrenze fast 200 km entfernt.
Der Name „Etosha“ bedeutet so viel wie „großer weißer Platz“. Hauptmerkmal des Parks ist dann auch die ausgedehnte, nahezu immer trockene Salzpfanne, die angeblich auch vom Weltall aus sichtbar ist.
Der Park besticht nicht nur durch seine einzigartige Naturlandschaft sondern auch durch seine Artenvielfalt sowie den riesigen Tierherden, die ganzjährig an diversen Wasserlöchern zu sehen sind.
Für uns war für zwei Nächte das Okaukuejo Rest Camp im Süden des Etosha Nationalparks, 17km vom Anderson Tor, dem Haupteingang von Etosha gebucht. Also wieder zwei Nächte Camping mit Selbstversorgung.
Ehe an irgendwelche erste Parkerkundungstouren zu denken war, mussten erst mal die hungrigen Mäuler gestopft werden. Spagetti Bolognese für alle.
Für mich war es, frisch gestärkt, sehr interessant die gerade in der Mittagszeit sehr aktiven Webervögel zu beobachten und abzulichten. Diese Sperlingsart mit ihren riesigen Nestern findet man an vielen Bäumen im südlichen Afrika.
Danach liefen wir zum campeigenen Wasserloch. Toll ist hier, dass dies auch nachts beleuchtet ist, man also wenn man will, die ganze Nacht dort nach wilden Tieren Ausschau halten kann.
Prompt sahen wir zwei Nashörner. Nachdem sich dann aber eine Weile nichts mehr rührte, beschlossen wir noch ein bisschen im Park herumzufahren. Erste Safari sozusagen!
Auf dem Rückweg zum Camp – und eigentlich schon in Eile, weil das Gate definitiv um 18.00 Uhr schließt und wer zu spät kommt nicht mehr reindarf und jede Menge Ärger bekommt - trafen wir noch auf eine riesige Herde Elefanten im Abendrot. Wir schätzten die Gruppe auf mindestens 30 Elefanten, auch Elefantenkinder im Schlepptau, die zum nächsten Wasserloch eilten. Zwei Löwen, gut getarnt, hätten wir fast übersehen.
Vor dem Schlafengehen marschierte ich alleine noch mal zu unserem Wasserloch. Im Abendlicht mehrere Elefanten und Giraffen …. Fotos wie Schattenbilder…
Die Nacht im Zelt war ziemlich kühl trotz dicker Decken und Jogginghose und Socken. Ja die afrikanischen Nächte können verdammt kühl sein! Außerdem hörte man morgens ab 5.00 Uhr Autos, Busse, LKW’S und was das Camp alles beherbergte, aufbrechen….
8. Tag: Samstag: 10.08.2015
Egal, auch wenn wir eher zu den Letzten zählten, ohne gutes Frühstück geht nichts die Divise meines Mannes. Dann die übliche Prozedur: Kinder Spüldienst, Eltern packen Tisch- und Zeltequipment zusammen, dann alle husch husch die Dachzelte zusammenklappen….. und dann stand „Animal watching“ auf dem Tagesprogramm.
Dafür muss man sich in Etosha einfach Zeit lassen. Einfach mal länger an einem Wasserloch verweilen. Wir hatten auch gleich Glück. Direkt am Straßenrand stritten und balgten sich circa 10 Schakale um eine frisch gerissene Antilope: blutverschmierte Mäuler, gierig rasch fressend…
Das Wasserloch Okondeka, am Rand der Etosha Pfanne gelegen, ist bekannt für spektakuläre Löwensichtungen… Wer einmal Glück hat, hat es gleich wieder, nach diesem Motto lagen an diesem Wasserloch tatsächlich vier Löwen im Schatten unter Bäumen, vollgefressen…. Nicht weit davon entfernt, das Skelett einer Giraffe. Von der Giraffe war eigentlich nur noch der Kopf übrig, der Rest komplett bis auf das Skelett abgefressen. Dies wurde vom Löwenmännchen höchst persönlich bewacht. Im Hintergrund dieser Szenerie alles was die Artenvielfalt Etosha‘s zu bieten hat.
Mit einigen anderen bestimmt genauso glücklichen Safaritouristen verharrten wir mehr als eine Stunde an diesem Wasserloch. Am nächsten Wasserloch namens Ozonjuitji m’Bari zählten die Mädchen unter anderem 23 Giraffen und 30 Zebras, 20 Oryxe, 15 Sträuße und 5 Elefanten.
Nach diesem tierreichen Ausflug ging es zurück zum Camp. Dort gab es erst mal mexikanisch-afrikanische Hackfleischpfanne mit Kartoffeln und Karotten.
Dann machten wir uns noch mal auf unseren 5-minütigen Fußweg zum Wasserloch. Dort sahen wir gleich fünf Nashörner. Das Dickste rannte wie von Sinnen herum und bot uns eine große Schau. Ein Löwe trank unterdes seelenruhig.
Mitten in der Nacht wachte ich mit irren Kopfschmerzen auf. Da ich nicht mal eben auf die Schnelle wieder einschlafen konnte, pilgerte ich nochmal zum Wasserloch, wo ich auf einen Elefanten und zwölf Giraffen stieß. Womit sich auch dieser Kurzausflug wieder gelohnt hatte.
9. Tag: Samstag: 11.08.2015
Dass wir so ziemlich wieder die Letzen waren, die gegen 9:20 Uhr das Okaukuejo Rest Camp verließen, kann man sich denken. 74km sind es bis zum Halali Rest Camp. Es liegt auf halbem Weg zwischen Okaukuejo und dem ebenfalls staatlichen Camp Namutoni.
Auf dem Weg nach Halali kommt man an vielen weiteren Wasserlöchern vorbei wie z.B. Olifantsbath. Statt Elefanten, die es hier normalerweise geben soll, trafen wir auf Kuhantilopen und Impalas.
Die Elefanten sahen wir dafür ein Weilchen später am Wegesrand im Gestrüpp die dann eine Weile neben uns herliefen. Hätten nicht mehrere Autos gehalten, hätten wir auch bestimmt nicht den Löwen entdeckt, der gemütlich und gut getarnt in einem Busch lag.
Das Halali Rest Camp ist deutlich kleiner als Okaukuejo. Es waren kaum Leute da. Schnell hatten wir unseren Platz Nr. 20 in Beschlag genommen und die Dachzelte aufgebaut. Der Pool war auch nicht weit und wurde dankbar von uns vieren in Beschlag genommen. Auch noch vier Liegen zum wieder aufwärmen bzw. sonnen konnten wir ergattern.
Abends stand dann wieder der Grillmeister am Rost: Muschelnudeln mit Fleisch. Abspülen Kinderjob.
Nach dem Abendessen wanderten wir noch circa eine Viertelstunde zum wiederum zum Camp gehörenden Wasserloch. Man sitzt dort terrassenförmig erhöht auf einem Hügel mit Natursteinen. Von dort oben hat man eine ausgezeichnete Aussicht und kann die Tiere am „Moringa Wasserloch“ beobachten. Immerhin zwei Hyänen und zwei Schakale machten ihre Aufwartung.
10. Tag: Sonntag: 12.08.2015
Heute hatten wir es wirklich nicht weit. Eigentlich nur 14 km…. Trotzdem trieben wir die Kinder zur Eile an, denn wir wussten schon warum. Lieber eine tolle Lodge genießen, als zu lange auf einem ganz ordentlichen Campingplatz verweilen.
Mein Mann und ich waren vor über 15 Jahren schon einmal in der Etosha Aoba Lodge gewesen und so begeistert, dass wir sie unseren Kindern unbedingt zeigen wollten.
Die Lodge befindet sich im 34.000 Hektar großen privaten Onguma Game Reserve. Dieses grenzt direkt an den Etosha National Park an. Die Lodge liegt mitten im Busch, umgeben von hohen Tamboti Bäumen, in denen sich zahlreiche Baumhörnchen und Buschbabys vergnügen und eine Vielzahl von Vögeln wohnen. Wir hatten einen Familienbungalow gebucht.
Auf dem Weg dorthin wurden wir jedoch noch von einer Herde von über 60 wunderschönen Zebras, einem Elefanten direkt neben uns und einem alten, einsamen, gefährlich dreinblickenden Elefanten mit langen Stoßzähnen sozusagen ausgebremst.
Dann noch das obligatorische Desinfektionsbad fürs Auto inklusive Dampfstrahlreiniger der Reifen sowie mit Schuhen über einen Desinfektionslappen laufen. Ebenso die Frage, ob man Fleisch an Bord hat , was eingezogen werden würde. Ich glaube, dieses ganze Prozedere findet sowohl in Namibia – eher im Norden – als auch in Botswana statt wegen der Angst vor der Maul- und Klauenseuche.
In der Etosha Aoba Lodge angekommen, waren Anne und Eva sofort begeistert. Begeistert von unserem Bungalow, begeistert von der Wildnis außen herum und natürlich dem Pool. Auch wenn dieser aufgrund der kühlen Nachttemperaturen recht frisch war.
Eva wollte uns dann noch zeigen, wie ein Erdmännchen hüpft und flog erst mal aufs Knie. Das Ganze sah so urkomisch aus, dass Anne erst mal losprustete. Was Eva ausnahmsweise dazu veranlasste, die schon in den Augen stehenden Tränen wegzuwischen und auf leichtes Schmollen zu reduzieren.
Zum köstlichen Abendessen, auf das wir uns alle gefreut hatten und extra davor sozusagen gefastet hatten, hatten wir uns natürlich schick gemacht. Als Starter gab es Butternut Soup, (Süßkartoffelcremsuppe in Orange), als Main Dish Oryx Steak mit Kartoffeln, Gemüseallerlei und überbackenen Blumenkohl. Als Nachspeise hausgemachtes Tiramisu. Was unsere Jüngste nicht schaffte, wurde von uns mit aufgefuttert. Später war wieder genug Zeit zum Fasten! Ganz zu schwiegen vom tollen Service außen herum!
Abgerundet wurde das feudale Mahl am Lagerfeuer, wo wir uns mit Blick auf ein kleines Wasserloch –und Oryxen als Besucher – noch ein Weilchen mit anderen Gästen unterhielten. Natürlich waren die Mädels auch wieder davon begeistert, dass es nach 5 Tagen ohne mal wieder Internet gab.
11. Tag: Montag: 13.08.2015
Unter unseren Prinzessinnen-Moskitonetzen haben wir alle so gut geschlafen, wie lange nicht mehr. Wir wären gerne noch länger geblieben! Im Haupthaus gab es ein leckeres Frühstücksbüffet, mit allem was man sich nur wünschen kann. Sogar Nutella!
Beim Abschied haben wir uns bei allen sehr herzlich bedankt für den Spitzenservice und dass wir gar nichts, rein gar nichts auszusetzen gehabt hätten. Sicher wollen wir noch ein drittes Mal wieder kommen! Zu Recht heißt Onguma „ein Ort, den man nicht mehr verlassen will“.
Viel zu schnell mussten wir aber weiter, da wir mit ca. 420 km auf der B8 Richtung Caprivi eine ziemlich lange Strecke vor uns hatten. Auf der Strecke sind ziemlich viele LKW’s unterwegs, ständig eine Wellblechhütte nach der nächsten, Obststände, dann wieder Lehmhütten und so weiter.
Unser Ziel die Hakusembe River Lodge bzw. den dortigen Campingplatz erreichten wir kurz vor Sonnenuntergang. Also gerade noch rechtzeitig, um unsere Dachzelte aufzubauen. Naja so ein Häuschen von der Lodge selber hätte ich schon auch bezogen. Aber für eine Nacht auf der Durchreise lohnte sich das nicht wirklich. Der Campingplatz war ziemlich ruhig, auch nicht weit vom River entfernt, wir hatten unser eigenes Sanitärhäuschen und nur einen unauffälligen Nachbarn.
Wir Frauen durften die Anlage erkunden, währenddessen bereitete Chefkoch Reiner das Abendessen zu: Fleisch vom Grill mit Bratkartoffeln. Im Haupthaus schlürften wir noch eine heiße Schokolade bzw. Eva heiße Milch mit Honig und dann ging es dick eingepackt in Pullis und Jacken hinein in den Schlafsack und drüber die dicke Decke. Die Nacht war wirklich kühl hier am River.
12. Tag: Dienstag 14.08.2015
Da wir nur eine relativ kurze Route von rund 220 km immer am Caprivi Strip entlang vor uns hatten bzw. wir es wieder einfach nicht früher geschafft hatten, fuhren wir erst um kurz vor 10.00 Uhr vom Campingplatz der Hakusembe River Lodge weg.
Unterwegs zu unserem nächsten Quartier für die nächsten zwei Nächte, der Nunda River Lodge, sahen wir wieder viele Lehmhütten mit ihren armen Bewohnern. Als wir mal am Straßenrand stoppten, um einen Blick auf die Karte zu werfen, kamen gleich 5 Kinder angerannt, zwei Mädchen und drei kleine Jungs. Meine Mädels opferten freiwillig ihre geliebten Kekse. Das älteste Mädchen hieß Pauline und war circa 9 Jahre alt.
Nach genau drei Stunden kamen wir an unserer Lodge an, wo wir sogleich mit einem Begrüssungscocktail in Empfang genommen wurden. Alle kleine Lodgehäuschen liegen etwa 200 Meter vom Haupthaus mit Restaurant und großer Terrasse entfernt, aber sind wunderschön. Man genießt einen herrlichen Blick auf den Kavango River, der im Okavangodelta mündet.
Die Nunda River Lodge liegt zwischen den Popa Fällen und Ngepi Camp, in unmittelbarer Nähe der Ortschaft Divundu und zwei Tierreservaten, dem Mahango Nationalpark und dem Bwabwata Nationalpark.
Sehr begeistert waren unsere Mädchen nicht nur von den Himmelbetten mit Moskitonetz sondern von den integrierten, selbst regulierbaren Heizkissen. Ich fand das Bad mit Dusche unter fast offenem Himmel toll.
Gegen 16.30 Uhr brachen wir zu einer organisierten Bootstour auf dem Kavango auf. Die Gesamtlänge des Flusses beläuft sich auf rund 1.700 Kilometer. Unsere rund 3 stündige Tour konnte also nur einen kleinen Einblick in diese sagenhafte Naturlandschaft bieten. Zuerst entdeckten wir ein paar Babykrokodile, die sich auf Ästen außerhalb des Wassers sonnten, dann auf der gegenüberliegenden Seite, auf einer Art Sandinsel eine Gruppe von rund 10 Hippos.
Wer es bis dato noch nicht wusste: Das Flusspferd gilt als das gefährlichste Tier Afrikas. Über 100 Menschen jährlich sterben durch Flusspferd-Angriffe. Durch Löwen zum Beispiel sind es nur halb so viele. Aufgrund ihres massigen Körpers werden die Hippos oft unterschätzt. Also ich möchte so einem Koloss mit rund 1,5 Tonnen Lebendgewicht, 1,50 Meter Höhe und bis zu 4,50 Meter Länge, rund 70 cm langen, ca. 4kg schweren Zähnen, was auch noch bis zu 50 Stundenkilometer schnell rennen kann, nicht zu nahe treten.
Einige Kinder badeten im Fluss, wuschen ihre Wäsche oder fuhren auf dem Einbaum umher. Alles in unmittelbarer Nähe der Flusspferde, ganz zu schweigen von den Krokodilen im Wasser. Prompt erzählte uns unser Bootsführer dann auch, dass seine 8-jährige Nichte in eben diesem Fluss von einem Krokodil getötet worden war.
Unsere Bootstour führte uns zu den Popa Falls. Dabei handelt es sich weniger um Wasserfälle als vielmehr um Stromschnellen. Der Fluss durchbricht hier ein rund 4 Meter hohes Felsenriff in seinem Flussbett, welches an dieser Stelle mehr als einen Kilometer breit ist. Das Riff besteht aus schwarzem Quarzit. Nach einem kleinen Zwischenstopp am Rande der Popafälle ging es zurück zur Nunda River Lodge.
Weil das Gebiet schon zu Botswana zählt, obwohl es noch in Namibia liegt, mussten wir die Uhren um eine Stunde weiter stellen. Vor dem Abendessen führte eine afrikanische Tänzergruppe noch einen traditionellen Stammestanz auf der Terrasse des Haupthauses auf.
Zum Abendessen gab es erst Linsensuppe. Als Hauptgericht konnte man zwischen Rouladen oder Curry Chicken wählen. Zum Nachtisch gab es leckeren Apfelkuchen.
Erschlagen von den vielen Eindrücken und vom leckeren Abendessen schliefen wir im wollig warmen Bett tief und fest.
13. Tag: Mittwoch 15.08.2015
So tief und fest, dass wir ziemlich spät zum Frühstückbüffet kamen, wo wir dann um die Qual der Wahl betrogen waren, weil halt dann schon Vieles weg war.
Wir beschlossen alle, diesen Tag als Entspannungstag weiter zu pflegen. Die Kinder schrieben fleißig weiter Tagesbuch, wir drei Mädels Postkarten und lasen auf unser Terrasse mit Blick auf Palmen und Fluss. Als Mittagssnack orderten wir uns 2 Burger mit Pommes bzw. Salat, Blick auf die Hippos auf der gegenüberliegenden Insel inklusive.
Den Nachmittag verbrachten wir am Pool. Mit Sonnenuntergang genossen wir den Braai, also ein Art Barbecue in Form von viel unterschiedlichem gegrilltem Fleisch, u.a. auch der typischen Borewors, einer zur Schnecke zusammengerollten Wurst mit Koriandergewürz, diversen Salaten und Pap, dem traditionellen afrikanischen Maisbrei.
14. Tag: Donnerstag 16.08.2015
Den gleichen Fehler wie gestern hinsichtlich Frühstück wie gestern machten wir nicht noch ein Mal. So viel stand fest! Dementsprechend schlugen wir heftig zu inklusive frischer Ananas, Wassermelone, Mango … Anne entdeckte Porridge für sich.
Dann hieß es leider schon wieder Aufbruch!
Nach zwei Nächten Nunda Rover Lodge ging unsere Reise weiter östlich den Caprivistreifen entlang Richtung Kongola. Sowohl die Namushasha River Lodge als auch die Campesite Namushasha River Campesite liegen direkt am Ufer des Kvando-Flusses, rund 20km südlich des Dorfes Kongola und sind von mehreren Parks, z.B. dem Bwabwata Nationalpark und dem Mudumu Nationalpark umgeben.
Wie schon in Hakusembe hatten wir auf unserem Campingstellplatz unser eigenes Sanitärhäuschen und trotz des bewaldeten Flussufers freie Sicht auf den Kvando River.
In circa 1km Entfernung von dem Gelände besuchten wir das Namushasha Mbukushu Traditional Village (Namushasha Kulturzentrum). Dies kann man sich wie ein lebendiges Museumsdorf vorstellen, in dem uns Einwohner aus eben diesem Dorf ihre alten afrikanischen Gesänge und Stammesrituale vorführten. Sie leben von Spenden und aus dem Verkauf von selbst hergestellten Souvenirs.
Anne und ich wanderten den etwas dschungelartigen Weg am Flussufer zurück zur Campsite.
Da wir in der Umgebung weit und breit keinen Supermarkt hatten, um Fleisch kaufen zu können, gab es Nudeln mit Tomatensauce zum Abendessen. Bei einem Lagerfeuer und einem Bierchen bzw. Cider bzw. Cola und Saft für die Kinder ließen wir den Abend ausklingen.
Nachdem der Safariberater unseres Reiseveranstalters empfohlen hatte, in Botswana nachts immer ein Kind mit einem Erwachsenen pro Zelt unterzubringen, schlief ich nun mit Eva in einem Zelt. Nur dass unsere 11-jährige nachts so viel Platz benötigte respektive kreuz und quer im Zelt lag, dämpfte mein Schlafvergnügen.
15. Tag: Freitag 17.08.2015
Irgendwie verlief das Frühstück etwas chaotisch. Letztlich waren dann aber doch alle satt, Zelte, Rücksäcke und sonstiges Equipment verstaut, und das Geschirr brav gespült.
Danach ging es auch schon wieder los auf die Piste. Ziel war der rund 1009 km2 große Mudumu Nationalpark, der hier ja sozusagen gleich ums Eck liegt. Zunächst war nicht mal der Eingang als solcher zu erkennen. Gegen Bezahlung der Eintrittsgebühr erhielten wir eine mehr recht als schlechte Map. Ich glaube auf unserem ganzen Gamedrive ist uns so gut wie kein Fahrzeug begegnet. Die Straßen sind keine Straßen, sondern eher unbefestigte Pads zum Teil mit einem halben Meter tiefem , weichen Sand, so dass man sich aufs Fahren sehr konzentrieren muss. Ohne Allrad kann man es hier ganz vergessen.
Wie es immer so mit uns ist, entdeckten wir beim Erkunden des Parks eine Lodge. Die Bush Lodge mit einem sehr schönen Ausblick auf den Fluss und noch entlegener als wir schon campten. Auch diese Lodge kann man sich mal merken, wer weiß! Freilich stießen wir auch auf jede Menge Tiere: Elefanten, maximal 2 Meter vom Auto entfernt mal links, mal rechts, mal auf beiden Seiten zugleich, Antilopen und Hippos. An mehreren Wasserlöchern auch auf verschiedene Vögel, die es hier zu Hauf gibt. In einem sehr sandigen Eck begegneten wir einer großen Anzahl von Pavianen. Leider konnten wir diese aber nur im Vorbeifahren bewundern, weil Reiner sich eher darauf konzentrieren musste, hier schnell weiterzukommen, ohne stecken zu bleiben.
Bei einer nächsten Lodge freuten wir uns über einen kühlen Drink und plauderten etwas mit einem Praktikanten aus Südtirol, der ein halbes Jahr in dieser traumhaften Gegend verbringen würde, ehe es zurück zu unserer Campsite ging.
Da unsere Essensvorräte ziemlich erschöpft waren und die Speisekarte der Namushasha Lodge sehr verlockend aussah, aßen wir sehr luxuriös auf der neu errichteten Terrasse der Lodge. Seit dem Inhalberwechsel – der Besitzer ist überaus nett und hat sich richtig lange mit uns unterhalten - kann man die Unterkunft auf jeden Fall wärmstens empfehlen. Insgesamt gab es 6 Gänge und eins ums andere Mal fielen wir dickbäuchig in unseren Schlafsack.
16. Tag: Samstag 18.08.2015
Heute, nach zwei Tagen Namushasha, mussten wir zügig aufbrechen, denn heute stand uns eine lange Reise –ca. 300 km mit 4-6 Stunden Fahrt immer weiter auf der B8 den Caprivi Strip entlang- mit Grenzübertritt nach Botswana bevor.
Rund 1,5 Stunden später Zwischenstop in Katima Mulilo.
Die rund 29.000 Einwohner zählende Stadt liegt am äußersten Nordosten Namibias an der Grenze zu Zamibia, am südlichen Ufer des Zambesi. (s.a. https://de.wikipedia.org/wiki/Katima_Mulilio, Stand 09.01.2017)
Uns zog es zuerst auf den Markt von Katima Mulilo. Auf dem Parkplatz direkt vor dem Markt fanden wir einen Parkplatz. Trotzdem eng hier mit all den Pickups. Zunächst besuchten wir die Fischhalle. Da gab es allerlei – teilweise auch mir gänzlich unbekannte - Fische, zum einen fangfrisch, zum anderen auch zum Trocknen aufgehängte zu kaufen. Daneben Obst-und Gemüsestände mit unter anderem auch exotischen Knollen und Wurzeln. Ganz zu schwiegen von ein paar Souvenirständen mit Holzschnitzarbeiten, Kleidern und so weiter. Auch vor dem Markt unter den schattigen Bäumen verkauften Händler hier und da ihr Obst und Gemüse.
Nachdem wir eine Weile durch den Markt gebummelt waren und uns vom bunten Treiben hatten mitziehen lassen, trabten wir noch eine Weile im Gänsemarsch durch die Straßen der nahen Umgebung. Eine ganz schön lebendige Stadt, die sich ihren afrikanischen Charme bewahrt hat. Links Krankenhaus, dort Schulen, diverse Supermärkte links und rechts und – besonders wichtig – Banken und Tankstellen.
Also erst die letzten Postkarten, die Reiner und Eva noch bei einer Zwischenrast schreiben „mussten“, eingeworfen, dann in nur zwei Anläufen Geldbestand und Tank unseres 4x4 wieder aufgefüllt. Dann ging es wieder weiter immer ostwärts auf der B8.
Abgesehen von einer lärmenden Schulklasse aus Namibia und entsprechendem Chaos, die vor uns beim „Auschecken“ aus Namibia war, verlief der Grenzübertritt in Ngoma Bridge nach Botswana reibungslos.
Komisch fanden wir immer noch durch die Desinfektionssuppe zu laufen und zu fahren. Irgendwie werde ich ja das Gefühl nicht los, dass man nach dem Laufen über diesen Lappen mehr Bakterien an den Schuhen hat als vorher. Aber Vorschrift ist Vorschrift! Außerdem hielt ich gleich ein nettes Pläuschchen mit dem supernetten Grenzposten in Botswana, so dass die Kinder wieder die Augen über die peinliche Mama verdrehten. Aber auch das müssten sie langsam kennen.
Nach Verlassen des Grenzpostens in Botswana gelangt man zur Parkeinfahrt in den Chobe Nationalpark. Hier muss man sich in ein Registerbuch einschreiben und kann sich überlegen, ob man gleich in den Park abbiegt oder weiter Richtung Kasane fährt.
Unser Ziel war das Old House in Kasane. Das ist ein kleines, familiengeführtes Guesthouse direkt am Chobe River. Es verfügt über einen kleinen Außenpool, einen kleinen Garten, den regelmäßig zwei bis drei Warzenschweine heimsuchen, ein Restaurant mit Terrasse sowie einen eigenen Bootssteg für Bootsausflüge. Wir hatten hier für 3 Nächte das Loft gebucht. Die rund 9.000 Einwohner zählende Kleinstadt Kasane selbst liegt im Vierländereck zwischen Botswana, Namibia, Sambia und Zimbabwe.
Gleich nach der Ankunft begannen wir die Tage zu planen. Hier in diesem Eck gibt es so viel zu unternehmen, dass man die Zeit sinnvoll nutzen muss. So buchten wir gleich für den nächsten Tag einen Game Drive ab 6.00-9.00 Uhr morgens sowie eine Bootstour von 15.00 -18.00 Uhr.
Für den jetzigen Abend reservierten wir uns einen Tisch auf der Terrasse mit unverfälschtem Blick auf den Chobe. Reiner und ich aßen Seafood Basket, eine Empfehlung des Obers. Eva jubelte über eine Pizza Hawai und Anne war mit ihrem Chicken Salat auch sehr zufrieden. Angesichts der Pläne für den kommenden Tag schickten wir uns selbst alle früh zu Bett. Wobei bis Mitternacht flotte afrikanische Musik aus der gegenüberliegenden Samba Bar herüberschalte. Vielleicht sollte man sich diese mal genauer anschauen?
17. Tag: Sonntag 19.08.2015
Um 5.00 Uhr morgens hieß es aufstehen: Gamedrive. Da hieß es, warm anziehen in Form von „Zwiebelprinzip“ mit langer Hose, Fließpulli und Windjacke. Zusammen mit unserem Guide Sox holten wir noch ein südafrikanisches und ein kanadisches Ehepaar aus der nahegelegenen Chobe Lodge ab. Wie sich später herausstellte, waren die Südafrikaner die Eltern der Eigentümerin vom Old House und die Kanadier Geschäftsfreunde. Wir verstanden uns auf Anhieb.
Zunächst einmal fuhren wir rund 30 Minuten auf der Hauptstraße sozusagen rückwärts und dann rechts ab mitten hinein in den Chobe Nationalpark. Der Chobe Nationalpark wurde 1967 als erster Nationalpark Botswanas gegründet. Er besitzt eine Fläche von ungefähr 11.700 km2. Er ist nach dem Chobe Fluss benannt, der die Nordgrenze des Parks bildet.
Sonnenaufgang life!
Dementsprechend sagenhaft war auch das Morgenlicht. Schon nach kurzer Zeit kreuzten Elefanten unmittelbar vor uns von links nach rechts. Wir sahen noch unzählige weitere Elefanten.
Der Chobe Nationalpark ist ja für seine großen Elefantenherden bekannt. Angeblich leben hier rund 120.000 Exemplare. Dass dem so ist, bekamen wir live mit. Dem nicht genug, sahen wir 8 Löwen direkt vor unserem Landrover, seltene Antilopen, einen toten Elefanten und noch mehr lebende. Zu guter Letzt entdeckten wir noch 3 Leoparden auf einem Baum. Ein besonders großer Leopard bewachte wohl eine große Antilope, die er gerissen und auf den Baum gezerrt hatte, soweit dass durchs Fernglas erkennbar war. Unter einem Busch warteten zwei Löwen.
Am Ende der Tour – die letztlich vier statt drei Stunden gedauert hat, weil wir so erfolgreich waren und eine so tolle Gruppe – hatten wir nochmal Glück, weil direkt vor uns wiederum eine Elefantengruppe einer nach dem anderen in Reih und Glied über die Straße marschierte.
Hatte es während des Gamedrives nur eine kurze Teatime-Pause gegeben, wurden wir nach unserer Rückkehr zum Old House mit einem üppigen Brunch mit English-Breakfirst und Käseomlett entschädigt.
Die Zeit bis zur Bootstour überbrückten wir mit einem Bad im Minipool. Mit den gleichen Leuten wie zuvor und noch weiteren ging es dann pünktlich um 15.00 Uhr unter der erneuten Regie von Sox wieder los.
Wir sahen Wasservögel wie z.B. Schwarzhalsreiher, Kraniche, Silberreiher und Ibise, kleine und große Krokodile, in und außerhalb des Wassers, Leguane, Nilwarane, Wasserschlangen, Büffel, Hippos und Elefanten beim Schlammbad.
Der Sonnenuntergang war einfach atemberaubend: orange-rot-leuchtender Himmel, der sich im Chobe wiederspiegelte. Ein wahres Fotografenparadies dieser Chobe Nationalpark! Dann mussten wir uns schon wieder spurten, denn nach Sonnenuntergang darf kein Boot mehr auf dem Fluss sein, strenge Nationalparkvorschrift!
Hatten wir unserer großen Tochter nicht zu Hause weiß machen wollen, man braucht in Afrika als Jugendliche nicht zwingend ein Smartphone. Nein, das Ding musste mit, man muss einfach überall und jederzeit erreichbar sein. Prompt fiel das gute Stück auf der Treppe zu unserem Loft so unglücklich herunter, dass das Display brach. Dementsprechend zerknirscht war unser Kind kurz vor dem Abendessen. Die Essensfreude trübte das allerdings nicht. Außerdem, wer nicht hören will…
Jeweils einen Burger mit Pommes für Anne und Mama, für meinen Mann ein halbes Hühnchen mit scharfer Senfsoße, aber mein Mann bestellte extra noch einmal eine Senfsoße extra dazu. Für Eva gab es, wie sollte es anders sein, eine Hawaiipizza.
Gegen 21:30 Uhr herrschte dann Nachtruhe.
18. Tag: Montag 20.08.2015
Viel länger schlafen als tags zuvor war heute auch nicht möglich, denn heute stand der Ausflug zu den Victoria Fällen an.
Unser Safariberater von Abendsonne hatte davon abgeraten, auf eigene Faust mit dem Leihwagen nach Zimbabwe einzureisen. Das hätte sich rein finanziell nur gelohnt, wenn man mehrere Tage in Zimbabwe bleiben möchte, aber nicht für lediglich den Besuch der Vic Falls. Denn man muss dann die Permit bei der Car Rental Agentur bezahlen, an der Grenze noch mal für den Wagen und dann noch die Straßennutzungsgebühren. Stressiger ist es auch. So hängt man sich organisiert an einen Guide und gibt irgendwie auch die Verantwortung etwas ab.
Nach dem Frühstück ging es also per Kleinbus in Richtung Grenzübergang nach Zimbabwe. Wieder mit unseren neuen Freunden aus Südafrika und aus Kanada.
Bis zur Grenze waren es vielleicht 6 km, ging also ruck zuck. Erst mussten wir eine Weile anstehen, um aus Botswana auszureisen, Formulare, ausfüllen, Ausreisestempel in den Pass, dann wieder einsteigen in einen anderen Kleinbus mit neuem Guide und 500 Meter weiter zum Kontrollhäuschen auf zimbabwischer Seite. Dort wieder anstellen mit vielen anderen Leuten und schwüler Luft, dann wieder Formulare ausfüllen, Einreisestempel für Zimbabwe kassieren, Visumsgebühr bezahlen und wieder ab in den Kleinbus, der uns dann die restlichen gut 70 km durch die zimbabwische Savanne bis zum Victoria Falls Nationalpark fuhr. Diese Grenzaktion beanspruchte vielleicht 2 Stunden, was wirklich noch harmlos war, da wir noch vor den ganzen Reisebusen da waren und dann nochmal rund 1,5 h Busfahrt bis zum Ziel. Puh!
Die Victoriafälle wurden 1855 vom schottischen Afrikaforscher David Livingston entdeckt. Zu Ehren der damaligen britischen Königin taufte er sie Victoria Falls. Er bezeichnete sie als das schönste, das er in Afrika je zu Gesicht bekommen habe. Seit 1989 zählen die Fälle zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die Wasserfälle des Sambesi erstrecken sich auf einer Breite von ca. 2km. Damit ist der Wasserfall der breiteste Wasserfall der Welt Die Schlucht ist allerdings kaum mehr als 50 Meter breit. Die Wassermassen stürzen sich ca.120 Meter in die Tiefe.
In der Regenzeit gibt es so viel Gischt und Nebelschwaden, dass man den Wasserfall gar nicht richtig sieht. Am Ende der Trockenzeit, also im September, Oktober schrumpfen die Wassermassen, so dass hier die Sicht am besten ist. Deshalb waren wir zeitlich genau richtig dort!
Es war schon sehr faszinierend. Das Einzige was mich genervt hat, dass wir letztlich mit 3 Stunden Aufenthalt gar nicht so viel Zeit hatten, um dieses Weltwunder wirklich auf uns wirken zu lassen.
Zumindest reichte es am Ende noch für ein Zimbabwe Vic Falls Bier“ ehe wir uns wieder in unseren Kleinbus für die Rückfahrt zur Grenze zwängen mussten. Reiner und Eva schliefen auf der letzten Reihe sofort völlig erschöpft ein. An der Grenze wartete dann die gleiche Prozedur wie am Vormittag nur in umgekehrter Reihenfolge auf uns.
Gegen 18.00 Uhr waren wir zurück beim Old House. Während die Kinder in unserem Loft „chillten“ und chateten, fuhren Reiner und ich noch mal los, um Lebensmittel einzukaufen und zum Auto volltanken. Gerade das Volltanken war sehr wichtig, denn später erfuhren wir, dass es am nächsten Morgen kein Sprit mehr an den Tankstellen gab.
Weil Eva die Pizza vom Vortag nur zur Hälfte aufgegessen hatte, gab es heute nur eine kleine Pizza Hawaii, was erst mal zu Stress und Diskussion mit der jungen Dame führte. Am Ende hat sie die Minipizza trotzdem nur halb geschafft. Da waren die Augen dann wohl doch wieder größer gewesen! Anne vertilgte brav ihre große Pizza Old House, ich meinen Burger und mein Mann sein großes Steak.
Wie mit unserem supernetten Ober Ino morgens beim Frühstück vereinbart, zogen wir drei Erwachsene dann gegen 21. 00 Uhr doch noch für knapp 2 Stunden in die gegenüberliegende „Samba-Samba-Bar“. Endlich mal unter Einheimischen. Wir Weiße waren natürlich die Attraktion und schnell von seinen Freunden umringt. Die fanden das aber richtig toll, dass wir da waren und so wurde auf dem sandigen Hof zu afrikanischer Diskomusik getanzt, sich unterhalten und selbstgebrautes afrikanische Bier aus Tetrapacks getrunken. Wir hielten uns da lieber an das teurere Dosenbier. Sicher ist sicher. Aber in Summe war das ein cooler Abschluss eines wieder mal spannenden Tages.
19. Tag: Dienstag 21.08.2015
Schon hieß es ein letztes Mal das tolle Frühstück im Old House genießen. Auf den ersten Blick wirkt die Unterkunft ja ein bisschen hippimäßig schluderig. Aber es war im Nachhinein so schön, dass der Abschied von den Eigentümern, unseren neuen Freunden und dem ganzen Personal des Old House, vor allem von Ino, Jame und Sox so richtig schwer fiel.
Noch ein paar letzte Fotos, Adressen ausgetauscht, Winken...und Kühlschrankprodukte wie Fleisch eingekauft und schon waren wir wieder auf der Piste. Drei Tage Camping lagen nun vor uns.
Die heutige Strecke war mit rund 50 km und zwei Stunden Fahrzeit moderat angegeben. Aber wir fuhren ja auch noch mal durch einen großen Teil des Chobe Nationalpark. Nicht so schnell und profimäßig wie Sox, stellenweise war der Sand schon ganz schon verflucht tief. Verflucht genau! Zudem muss man ja an einer Weggabelung manchmal kurzfristig entscheiden oder anhand der Map versuchen zu entscheiden, welcher Weg wohl der richtige ist und wenn da dann besonders viel Sand liegt, weiß man schon warum man hier einen 4x4 mit hohem Radstand benötigt. Oder es steht urplötzlich mal wieder eine Gruppe Elefanten oder Zebras vor einem.
Aus Versehen bogen wir dann auf eine „Straße“ zu nahe am Fluss ab und schon blieben wir stecken. So ein Mist! Weit und breit kein anderes Auto, Zivilisation Fehlanzeige, nur zwei Antilopen, die etwas dumm auf uns trottelige Touristen blickten, um sich dann gemächlich zu verziehen.
Die Tatsache, dass wir die Kinder vorher geimpft hatten, in so einem Fall nicht gleich in Panik zu verfallen und wer dann am besten was tun sollte, erwies sich als sehr sinnvoll.
Die Kleinste mit Fernglas aufs Dach um Ausschau zu halten. Auch um aufgeräumt zu sein, damit man sich hier nicht noch Sorgen machen zu müssen, wenn plötzlich verschwunden.
Schaufel raus und buddeln. Die Große mit der Schaufel, ich dann mit bloßen Händen.
Währenddessen lief mein Mann circa 50 Meter zurück, um zu gucken, wie er rückwärts aus diesem Sand-Pad wieder auf festen Untergrund käme.
In dieser Situation erwiesen sich auch die Gummimatten, auf deren Mitnahme ich gedrungen hatte, als sinnvoll. Ab damit unter die freigeschaufelten Hinterräder.
Dann mit dreifacher Frauenpower geschoben, mein Mann am Steuer Rückwärtsgang rein und Gas geben und siehe da wir schafften es schließlich rückwärts aus dem tiefen Sand zu kommen.
8 Augenpaare sahen sich einfach nur erleichtert an. Ich dachte mir insgeheim, einmal pro Afrikaurlaub muss man einfach stecken bleiben! Aber mit Kindern an Bord ist es ja immer noch mal etwas anderes.
Kurz vor unserem Camp – mal wieder ein staatlich geführtes - in Ihaha wurden wir dann noch mal von einer Gruppe von mindestens 2000 Büffeln dazu angehalten, uns der afrikanischen Langsamkeit mal wieder anzupassen. Diese kreuzten in einem Track genau vor uns den Weg Richtung River.
Die Zufahrt zur Campsite selbst war dann nochmal sehr weichsandig und schweißtreibend. Unser Stellplatz Nr. 6 lag direkt am Chobe River unter einem großen Baum.
Allerdings war hier angeraten gut auf seine Wertsachen aufzupassen. Denn mitunter überqueren Diebe von der anderen Flussseite, wo Angola liegt, den Chobe und rauben die Safaritouristen vor allem des Nachts aus. Deshalb wurde der Campingplatz tagsüber in unregelmäßigen Abständen und nachts alle halbe Stunde von botswanischem Militär überwacht.
Irgendwie konnten alle gut schlafen, aber ich wurde ehrlichgesagt alle halbe Stunde des Nachts wach, wenn wieder der Landrover des Militärs durchs Camp fuhr und mit Taschenlampen das Gelände ableuchtete. Sicher alles zur Sicherheit der Touristen, aber trotzdem nicht sehr beruhigend. Auch wenn ich davon vorher wusste und wir hier ja nur eine Nacht blieben. Aufgrund unserer Route gab es leider keine Alternative.
Zum Abendessen gab es unter Lagerfeuerromantik wieder Grillfleisch mit Kartoffeln und Salat und Butterböhnchen aus der Dose. Der Sonnenuntergang über dem Fluss war einfach wieder fantastisch. Blöde Diebe an so einem tollen Ort!
20. Tag: Mittwoch 22.08.2015
Gut gelaunt deckten wir morgens den Frühstückstisch. Wiederum ein toller Sonnenaufgang, ein weiter Blick auf die Steppe, viele Büffel in der Ferne. Soweit so schön, so gut. Ein paar Perlhühner und Erdmännchen – von uns nur noch Carlos genannt, aufgrund einer Insider-Strory aus Tommy Jauds Buch bzw. CD „Hummeldumm“ – liefen herum.
Wären da nicht diese frechen Paviane gewesen. Ein besonders Großer, ich würde sagen der Chef, lenkte meine anderen Drei ab und schwupps hatte er ihnen das halbe Toastbrot vom Frühstückstisch geklaut. Kurze Zeit später hörten wir unsere Zeltnachbarn ebenfalls schreien, bei denen hatte er wohl sogar den Campingtisch umgeworfen.
Kurz vor unserer Abfahrt kletterte der Chef-Affe sogar noch ganz dreist in unseren Kofferraum und versuchte unsere Kartoffeln zu klauen. Geistesgegenwärtig und so richtig sauer, habe ich ihn angeschrien und ihm das Netz mit den Kartoffeln entrissen. Gottseidank flüchtete er dann doch, denn seine Zähne waren ganz schön groß!
Der Weg zum nächsten Camp namens „Savuti“, ebenfalls staatlich, war gut ausgeschildert. Zu Reiners Erleichterung ging es auch rund 37 km auf einer Teerstraße bis zum nächsten Nationalpark und somit gab’s ab da wieder Sand.
In einem kleinen General Dealer Shop füllten wir unseren Bestand an verlorenem Brot und an dem langsam knapp werdenden Wasser auf. Irgendwie hatte ich wohl schon Wasserknappheit in mir, denn wie in Trance lief ich mit meinen Wasserflaschen gegen das Seitenfenster, weil ich dachte es wäre offen und ich könnte die dort ablegen. Beng! Die Kinder im Autoinnern wälzten sich prompt vor Lachen.
Dann wurde es richtig „bumpig“ und total sandig. Höchste Konzentration seitens des Fahrers erforderlich. Zugegebenermaßen schloss ich manchmal einfach nur meine Augen, wenn ich mal wieder das Gefühl hatte, dass so ein Baum direkt durch die Windschutzscheibe auf mich zuflog. Da war es schon gar nicht schlecht, als vor uns ein belgischer Tourguide mit Gruppe herfuhr, der uns den Weg ebnete.
Nach ganzen vier Stunden Fahrt mit kaum Tiersichtungen kamen wir durchgeschwitzt bei ca. 35 Grad im Savuti-Camp an. Wir waren so erschöpft, aber die Arbeit musste ja trotzdem verrichtet werden in Form von Dachzelt-Aufstellen, Stühle, Tisch richten etc.
Naja, mein Mann konnte so erschöpft gar nicht gewesen sein, denn er rangierte den Wagen locker noch10 mal hin und her und vor und zurück bis er die für seinen Geschmack perfekte Position gefunden hatte. Feintuning sozusagen! Mittlerweile saßen wir drei bereits auf unseren Campingstühlen und hielten uns nur noch die Bäuche vor Lachen.
Alle halfen nun fleißig beim Essen vorbereiten. Während Mann und große Tochter den Grill für Rindfleisch und Reis vorbereiteten, richteten Eva und ich Salate her. Inzwischen war es auch etwas abgekühlt. Jede Menge Carlose für die Kinder, ach wie süß.
Ich musste mich derweil necken lassen, weil ich mich hier und da in Fotoshooting bei ganz zutraulichen Gelbschnabel -Tokos, Orangeschnabel-Tokos und Rotschnabel-Tokos übte.
In Botswana gibt es keine Zäune bei den Camps, so dass es nachts zu gefährlich ist, das sichere Dachzelt zu verlassen. Es können sich jederzeit wilde Tiere im Camp aufhalten. Deshalb wollte Anne nochmal zum WC. Kletterte also die Leiter runter und so schnell konnte keiner gucken, stolperte sie über die Feuerstelle mit noch brennender Glut und Grillrost. Gottseidank hatte sie eine dicke Fließjacke an und rollte sich ganz schnell vom Grill. Insofern alles gut, so dass man hinterher über so eine Geschichte herzhaft lachen kann.
21. Tag: Donnerstag 23.08.2015
Irgendwie war unser einziger männlicher Mitreisende heute einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden. Deshalb war er schlecht gelaunt. Dabei hatten wir alle doch relativ lange ausschlafen dürfen. Trotz des nächtlichen Löwengebrülls, was man im Camp gehört hatte und schon ein bisschen Herzpochen verursacht hatte. Die Löwenspuren sah ich morgens nämlich auch auf meinem Weg zu den Sanitäranlagen.
Langsam ging meinem Mann einfach die viele Fahrerei und der ewige Sand auf den Kecks! Wieso waren wir eigentlich hier?
Das Savuti Campe liegt am Ufer des Savuti Kanals im westlichen Teil des Chobe National Parks. Die Region bildet die Grenze zwischen dem Chobe Nationalpark, Linyanti und Moremi. Das Gebiet ist vor allem für seinen großen Bestand an Elefantenbullen bekannt. Allerdings setzten große Löwenrudel den sonst eher ungestörten, grauen Dickhäutern des Öfteren zu. Außerdem werden unter anderem häufig Geparde, Wildhunde, Leoparden, Zebras, Giraffen und eine Vielzahl von Antilopen gesichtet. Also eigentlich schon was los hier…., wenn man will…
Nachdem wir dann aber doch irgendwie und irgendwann nicht den ganzen Tag nur dumm herumsitzen wollten, klappten wir dann doch die Zelte zusammen und begaben uns auf Gamedrive.
Offenbar hatten wir doch die richtige Fährte erwischt und hatten Glück. Denn wir sahen gleich drei Löwen im nahen Buschwerk, die wahrscheinlich in der Nacht eben auch im Camp gewesen waren. Das hob schon mal die allgemeine Stimmung.
Danach fanden wir auf einem kurzen Spaziergang noch „Rock Paintings“ von Buschmännern.
Spätestens jetzt waren alle wieder gut gelaunt, so dass wir uns beim Abendessen unsere Spagetti Bolognese schmecken ließen. Dann noch eine frische Dusche und bald ins Bett. Morgen stand mit 5-6 Stunden Fahrt für nur 120 km eine saftige Etappe vor uns. Das hieß, allen war eines klar: Sand, Sand und nochmal Sand.
22. Tag: Freitag 24.08.2015
Als es heute Morgen nach dem Frühstück losging, waren alle wieder gut gelaunt und zuversichtlich. Heutiges Ziel: Das Sango Safari Camp im Khwai Gebiet.
Wir hatten die Strecke etwas überschätzt, denn so schlecht wie vermutet, war sie dann doch nicht. Trotzdem ungefähr 110 km Wegstrecke. Also doch nicht so extrem sandig.
Abgesehen davon war Reiner ja jetzt schon ein erfahrener Offroader.
Die Ausschilderung allerdings war teilweise eher dürftig. Beim Mababe –Gate waren wir mal auf Abwegen unterwegs, fanden dann aber doch den Weg auf der weiß-staubigen Piste in die richtige Richtung.
Kurz vor dem Ziel mit wieder schlechter Wegbeschreibung wurden wir dann noch von einem ziemlich tiefen Wasserloch aufgehalten. Zwei heranwüchsige Einheimische wollten Reiner zwar den Weg weisen und stiegen ins Wasser hinein, was ihnen stellenweise fast bis zur Schulter reichte. Aber auf deren Vorschläge zur Durchquerung des Wasserlochs, wollte er sich auf keinen Fall einlassen. Stattdessen startete er die Diskussion, dass das alles unmöglich wäre und wir unsere teuerste Unterkunft nie erreichen würden und ob es nicht eine Alternativroute geben würde – die uns wenn überhaupt circa 3 Stunden Umweg gekostet hätte und wer weiß vielleicht hätte da ja auch ein Wasserloch auf uns gewartet .-
Gott hab Dank kam nach einer knappen halben Stunde ein Safaribus vorbei. Dessen sehr hilfsbereiter Fahrer fuhr unseren Allrad mit kompletter Mannschaft durch das Wasserloch sicher auf die andere Seite. Im Gegenteil, mitten im Wasserloch schaltete er sogar den Motor ab, lies den Wagen etwas treiben und erteilte meinem Mann unterdessen Nachhilfe in Sache Wasserlochdurchquerung. Die wichtigste Lektion die ich im Kopf behalten habe, ist, dass es sogar besser ist, je schwerer das Fahrzeug ist, wenn man ein Wasserloch durchquert.
Nachdem wir schließlich heil in unserer Lodge angekommen waren, wurden wir auf einen Afternoon Tea um 15.00 Uhr mit Tee, Kakao, Kuchen und leckeren Keksen empfangen.
Unser Camp, bestehend aus Haupthaus im Meru-Stil, 6 Meru-Luxus-Safarizelten mit privater Veranda mit Blick auf den Khwai River, Doppelbett mit Moskitonetz, separatem Bad und Außendusche gefiel uns allen auf Anhieb.
Den Rest des Tages genossen wir teilweise auf unserer Privatveranda oder auf den Liegestühlen im Hauptbereich. Circa 100 Meter vom Haupthaus entfernt, lag noch so etwas wie ein großer Jägerstand. Von da oben aus – wieder mit vielen Liegen bestückt – konnte man panoramamäßig in die vor einem liegende Graslandsavanne und auf den Khwai River blicken. In der aufkommenden Dämmerung schauten dann tatsächlich auch ein paar Elefanten vorbei.
Das Abendessen im Buffetstil war freilich superlecker. Nach noch ein paar Gesprächen mit den anderen Gästen, schlüpften die Mädchen in ihr Zelt und wir in unseres. Beide hatten darauf bestanden, in diesem Ambiente nicht die Zelte mit einem Erwachsenen und einem Kind aufzuteilen.
Nachts gegen 3.00 Uhr gab es plötzlich einen riesigen Lärm. Meinem Mann und mir war schnell klar, hier brach mindestens ein Elefant durchs Camp. Das geschieht eigentlich regelmäßig. Das ist mit ein Grund, weshalb Sango als mobiles Camp gebaut wurde, denn wenn sich die Elefanten an den Zelten vorbeidrücken, weichen diese sozusagen aus und es kann normalerweise nicht viel passieren. Zumindest ist seit dem Bau des Camps in 2010 noch nie etwas passiert.
Etwas mulmig war mir schon bei diesem Krach und Geknackse im Unterholz. Man sah ja nichts, man hörte nur und im Zelt bleiben war oberstes Gebot. Ich war nur froh, dass es neben uns ebenfalls still blieb, die Kinder schliefen tief und fest. Überrascht von unseren Erzählungen am nächsten Morgen, bestätigten sie rein gar nichts mitbekommen zu haben. Der riesengroße Fußabdruck ein Meter neben unserem Zelt bestätigte jedoch, dass die Eltern nicht geflunkert hatten.
23. Tag: Samstag 25.08.2015
Gegen 6:00 Uhr war die Nacht dann auch schon wieder vorbei. Wir wurden mit einem „Morning Call“ geweckt. Das superleckere Frühstück war schnell verdrückt. Unsere erste Pirschfahrt mit DT unserem Guide konnte beginnen.
Auf dem gut dreistündigen Drive durch das Khwai-Konzessionsgebiet fanden wir 7 Hyänen nicht weit entfernt von einem alten, kranken Löwen, der über den Resten eines Krokodilgerippes kauerte, viele verschiedene Antilopen, Zebras, eine gut versteckte Eule, springende Impalas, weitere Krokodile und Elefanten. Das Beste aber war eine Leopardenmutter mit ihrem kleinen Baby im nahen Gebüsch. Da wollten wir kaum Abschied nehmen.
Zum Mittagessen auf einen leckeren Snack waren wir gegen 12.00 Uhr im Camp zurück. Da es uns allen so gut gefallen hatten, unternahmen wir noch einen Afternoon-Drive mit DT. Diesmal in die andere Richtung durchs North Gate, das wir am Tag drauf auch würden passieren müssen. Hier liegt der Moremi Nationalpark.
Dieser wurde 1963 von der Witwe vom Chief Moremi III ausgerufen, um den wildreichen Teil des Okavango Deltas zu schützen. Der Park breitet sich auf einer Fläche von rund 4871 km2 aus. Mopane-Wälder wechseln sich mit Trockensavannen, Sümpfen und Grasland ab.
Dort sahen wir viele kleine Affen, die einen großen Elefanten tüchtig nervten, weitere Elefanten, aber auch die eher seltenen Moremi-Büffel.
Bevor es auf zum 3-Gänge-Abendessen ging, nutzten wir noch die Gelegenheit für ein erfrischendes Bad im Minipool unserer Anlage. Immer mit Blick auf das Khwai Grasland und alles was da so an Wild vorbeiguckte.
Vom leckeren Lammgulasch mit allerlei Gemüse und afrikanischem Pap waren wir alle sehr angetan. Unsere beiden französischen Zeltnachbarn waren dann noch so lieb, mit ihrem Laptop unsere Fotos von ein paar-SD Karten auf meinen USB-Stick zu überspielen. So hatten wir wieder genug Speicherplatz für unsere Fotos. Dann ging es auch schon ab ins Bett.
Diese Nacht verlief ruhiger. Ich wurde nur deshalb ein paar Mal wach, weil sich Hippos sozusagen vor unserer Zelttür „unterhielten“. Ob dieser Kleinigkeit konnte ich aber fast schon beruhigt wieder einschlafen.
24. Tag: Sonntag 26.08.2015
Heute Morgen schliefen wir sozusagen bis 7.00 Uhr aus, ehe es eine halbe Stunde später wieder unser Verwöhn-Frühstück gab. Schnief, schon wieder rief ein Abschied. Mit Umarmung von allen und großem Winken machten wir uns auf zu unserem nächsten Etappenziel. DT hatten wir leider nicht mehr gesehen, schade. Aber dann hatten wir doch noch Glück. Wir trafen ihn und die Franzosen auf deren 5. Gamedrive noch mitten in der Wildnis an. So konnten wir uns noch gebührend verabschieden.
„Nur“ drei Stunden Fahrt bis zum Third Bridge Camp, welches noch tiefer im Moremi Wildschutzgebiet liegt. Aufgrund der Pistenverhältnisse, des tiefen, weichen Sands und den wackeligen Holzbrücken war die Fahrt jedoch sehr anstrengend und langwierig.
Kurz vor dem Ziel eine Holzbrücke und danach ein tiefes Wasserloch. Also Frau raus aus dem Auto, Schuhe aus, Hose hochkrempeln und erst mal durchwarten. Schauen wie tief es wirklich ist…ohne auf ein Krokodil oder so zu treten. Auf der anderen Seite die nächste Überraschung: Elefanten über Elefanten auf dem Campingplatz. Also langsamer Rückzug. Dann Ehemann das gleiche Spiel. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es dauerte Stunden bis er wieder zurück war und so nebenbei trompetete dann noch ein Elefant aus dem Gebüsch, als Reiner das Wasserloch durchwanderte.
Bestimmt haben wir einen neuen Rekord aufgestellt, wie lange kann man auf der Holzbrücke vor Third Bridge verharren ohne zu passieren. Erlöst wurden wir dann wiederum, als ein anderes Allradfahrzeug aufkreuzte. Ohne Probleme fuhr Gerald, ein Spanier unseren 4x4 durch das Wasserloch, was ich freilich fotografisch festhielt.
Der am Moanachira River gelegene Campingplatz Third Bridge ist der einzige Platz am Rande des Okavango Deltas, welchen man noch mit dem Auto erreichen kann. Ab dann heißt es Fligh-In Safari buchen.
Leider war unsere Stimmung anfangs nicht besonders gut. Zum einen war unser Campingplatz nicht der schönste, zum einen weil wir erst mal Müll entsorgen mussten, zum anderen, weil er nicht weit weg von den Sanitäranlagen war. Dann mussten wir diesen in der zweiten Nacht sogar noch teilen. - Mittlerweise konnte ich Internet dazu nachlesen, dass das Management von Third Bridge wohl öfter mal seine Plätze überbucht. –
Die von uns angestrebte Bootstour durchs Okavango Delta war auch nicht möglich, weil diese angeblich ausgebucht war respektive eins von zwei Booten defekt in irgendeinem Seitenarm des Okavangos auf Reparatur wartete. Wann das wiederum geschehen würde, konnte man uns nicht sagen. Auch Alternativen konnte und wollte man uns nicht anbieten. Summa summarum war das Personal recht unfreundlich.
Dementsprechend missmutig war dann auch die Stimmung innerhalb unserer Familie. Bei einer Kartoffel-Käse-Bohnen-Pfanne und einem anschließendem Lagerfeuer klang der Abend aus und alle zogen sich alsbald in ihr Zelt zurück.
25. Tag: Montag 27.08.2015
Irgendwie wollten wir aber alle vier nicht, dass hier am eigentlichen Höhepunkt der Reise dem Okavango Delta unser Afrikaurlaub so ausklingt. Deshalb beschlossen wir nach zurück nach Xakanaxa zu fahren, um dort eventuell doch noch in den Genuss einer Morokotour oder dergleichen zu gelangen.
Beim Abwasch traf ich auf Annabelle, die Spanierin, deren Mann uns gestern so nett über die Third Bridge gerettet hatte. Gemeinsam beschlossen wir noch ein Stückchen mehr Richtung Nordwesten zu fahren, was laut Karte möglich war. Dort, wo dann wirklich das Ende der Welt war, sollten angeblich auch Boots- bzw. Morokotouren angeboten werden. Kurz vor dem Ziel ein weiteres tiefes Wasserloch, so dass wir unseren Allrad einfach davor abstellten und kurzerhand zu sechst in Geralds Allrad eingequetscht weiterfuhren.
Tatsächlich, an der Anlegestelle Mgoma gab es tatsächlich einen Bootsführer. Gerald und Annabelle konnten auch Einbaum fahren. So waren alle zufrieden!
Unsere Tour dauerte zwei Stunden. Das Boot schlängelte sich durch ein Labyrinth aus Kanälen und Lagunen und unser Guide erzählte uns viel über Fauna und Flora. Wir trafen auf eine Reihe unterschiedlichster Wasservögel. Fast wäre ein Hippo unter unserem Boot hindurchgetaucht.
Das Okavango Delta selbst hat eine Fläche von mehr als 20.000 km2. Das entspricht einer Größe von Schleswig Holstein. Das Delta ist eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas mit einer Mischung aus Lagunen, Schilf, grünen Inseln. Und das größte Binnendelta der Welt! Seit Juni 2014 gehört das Delta zum UNESCO Weltnaturerbe. Der Okavango selbst entspringt im Hochland Angolas, schlängelt sich dann durch Angola und Namibia und ergießt sich Monate später rechtzeitig zur Trockenzeit im Okavango Delta im Norden Botswanas.
Nach diesem schönen Ausflug ging es im Konvoi die circa 20km wieder zurück nach Third Bridge. Aufgehalten wurden wir zwischenrein für eine knappe halbe Stunde von einem Elefanten mit Jungtier, der vor uns auf dem Weg lief.
Kurz nach dem Abendessen kam dann noch eine Elefantenmutter mit Kind auf unserem Zeltplatz vorbei. So dicht, dass wir lieber alles stehen und liegen ließen und uns ins Auto verkrümelten.
Kurze Zeit später besuchte dann wohl Papa Elefant den Nachbarzeltplatz. Der dortige Südafrikaner meinte mit äußerst aggressivem Verhalten in Form von Gebrüll, Lichthupe und lautem Hupkonzert den Elefanten vertreiben zu wollen. Gottlob, war der Elefant hier wirklich der Klügere! Für mich ist so ein menschliches Verhalten einfach unverständlich. Wir sind doch die Eindringlinge in die Natur und sollten uns dementsprechend angepasst und zurückhaltend verhalten. So braucht man sich nicht wundern, wenn ein Elefant aufgrund solcher Erfahrungen künftig aggressiv wird und alles was Auto ist, attakiert.
In dieser Nacht konnten wir alle wieder besser schlafen, übrigens war fast Vollmond.
26. Tag: Dienstag 28.08.2015
Wir mussten morgens zeitig aufstehen, denn der längste und damit anstrengendste Reisetag lag vor uns. Rund 450 km bzw. voraussichtliche Fahrzeit 8 Stunden.
Von Third Bridge aus fuhren wir Richtung Südosten und verließen über das South Gate den Moremi Nationalpark wieder. Der Weg war wieder ziemlich "bumpig", aber wir durften noch viele schöne Tiere sehen, mal von vorne mal von hinten, mal von der Seite.
Die klapprige 2nd und 1th Bridge mussten wir natürlich auch überqueren. D h.vom South Gate mussten wir weitere ca. 37km fahren, um dann rechts in Richtung Buffalo Gate abzubiegen. Nach wenigen Kilometern erreichten wir das Buffalo Gate, es gab wieder ein „Vetenary Fence“, also Desinfektion, und dann fuhren wir weitere ca. 40km über Shorobe in Richtung Maun. Diese weißsandige Schotterstraße mit Rillen auf der Straße war fast schlimmer, als jede andere Straße vorher!
Von Maun aus bogen wir dann in die Tsheke Tsheko Rd./A3 in Richtung Ghanzi ab. Ab da hatten wir nach langer Zeit mal wieder eine Teerstraße vor uns. Ha, jetzt durfte ich zum ersten Mal auch den Allrad testen, weil Reiner einfach nur müde und schlapp war, das Ziel aber noch in Ferne.
Als wir endlich das Thakadu Bush Camp südlich von Ghanzi erreichten, dämmerte es schon. Trotzdem waren unsere Zelte im Halbdunkel schnell aufgeschlagen. Auf dem Campingplatz waren wir irgendwie die einzigen Gäste. Ziemlich gut, dass ich mich verlesen hatte, dass es dort kein Restaurant geben sollte. Wir planten schon das Kochen und Abspülen in der Finsternis bzw. mit Taschenlampe und Gaslampe. Umso glücklicher waren wir dann, als wir doch das Restaurant sahen.
Es war relativ einfach und klein, aber das Essen lecker, das Preis-Leistungsverhältnis stimmig. Meine Familie beschloss lachend, ich hätte Wildschwein Curry zu essen. Tatsächlich fand ich das dann auch das Beste auf der Karte und genoss mein „Warthock Curry“ mit Reis sehr, auch wenn es etwas scharf war. Eva blieb lieber bei Chicken mit Pommes, Reiner bei Kudu mit ebenfalls Pommes und Anne probierte Eland, wenn wir die Antilope schon nicht lebend gesehen hatten.
Müde und satt hörte man wahrscheinlich schon bald zufriedene Schnarchlaute aus zwei Zelten. Anne war allein aus Platzgründen froh, wieder mit ihrer Schwester in einem Dachzelt schlafen zu dürfen.
27. Tag: Mittwoch 29.08.2015
Heute ging es in einer dreistündigen, lockeren Fahrt über die Grenze zurück nach Namibia. Die Strecke bis zu unserem Ziel war mit rund 200 km angegeben. Dort kamen wir am frühen Mittag an.
Die ca. 4000ha große Privatfarm mit angeschlossenem Guesthouse Kalahari Bush Breaks liegt rund 85km östlich von Gobabis an der B6. Sie verfügt über ein im afrikanischen Safaristil erbautes, großes Haupthaus mit einer offenen Garküche, Wurzelholz-Bar, Longuebereich mit gemütlichen Sofas und dem weitläufigen Essbereich mit Blick auf ein abends beleuchtetes Wasserloch.
Wir hatten sozusagen ein Doppelhaus- also Eltern und Kinder wieder auf je 25 qm getrennt und doch ganz nah - mit jeweils Veranda davor, die den Blick auf das Wasserloch und die dahinter liegende rotsandige Savannenlandschaft bot. Da bei uns Erwachsenen leider das WC nicht funktionierte, mussten wir auf das der Kinder ausweichen. Die Kinder freuten sich auf endlich mal wieder freies WLAN und den Pool. Irgendwie hatte der Hund des Hausherren seinen Narren an uns gefressen: Er verfolgte uns auf Schritt und Tritt. Wenn man in sein Häuschen wollte, musste man zudem über ihn hinwegsteigen.
Der Chef des Hauses bot uns einen kleinen Snack in Form von 8 Toastbrothälften und einem Tunfischsalat an. Dass er dafür bei der Abreise 30 EUR kassierte, war freilich eine Unverschämtheit, die er noch mit dem Argument, er müsse seine Ware immer wieder aus Windhoek herankarren und Thunfisch sei nun mal teuer zu rechtfertigen suchte.
Auch das Abendessen bzw. das Drumherum erschien uns etwas unorganisiert. Immer wieder musste die Chefin dem Personal erklären, was sie am Tisch der Göste zu tun und wie zu servieren hätten. Irgendwie komisch! Trotzdem hat es geschmeckt: Kudufleisch mit Spinatblüten und Kartoffeln. Schön war, dass Ananbella und Gerald auch in dieser Unterkunft gelandet waren. So fand das Abendessen gemeinsam zu sechst in lustiger Runde an einem Tisch statt. Gerald berichtete noch von seinem Flug übers Okavango Delta. Davon hatte ich Reiner nicht spontan überzeugen können. Naja es muss ja noch etwas bleiben fürs nächste Mal Botswana!
Nach dem Abendessen hieß es noch Taschen flugtauglich umpacken und dann schlüpften alle alsbald in ihr Bett.
28. Tag: Donnerstag 30.08.2015
Nach dem leckeren und vielseitigen Frühstück mit vielen hausgemachten Produkten verabschiedeten wir uns von allen, vor allem aber von Gerald und Annabelle. Dann machten wir uns auf den restlichen Weg Richtung Windhoek.
Unterwegs suchten wir noch nach Tankstellen, aber auf dieser restlichen Strecke war das komischerweise Mangelware. Aber kurz vor der dem KEA Depot gab es eine Tankstelle. Zu früh gefreut! Diesel alle! Auch das ist Afrika! Nicht ärgern, sondern bei KEA bezahlen, hilft ja alles nichts.
Die Fahrzeugrückgabe bei KEA verlief allerdings nicht ganz ohne Probleme. Angesprochenen auf kleinere Mängel am Allrad, hatten wir das Gefühl nur auf taube Ohren und wenn doch zugehört auf viel Blabla ohne Lösung zu stoßen. Inzwischen hatten wir ausreichend Empfehlungen von anderen Selbstfahrern, so dass man auch da künftig wieder mal einen anderen Anbieter testen kann. Wir hatten ja auch schon Britz oder ASCO Car Hire…Abgesehen davon informierten wir im Nachhinein unser Reisebüro von den Unannehmlichkeiten bei Fahrzeugübernahme und –abgabe.
Unser zweistündiger Flug mit SA 77 nach Jo’burg ging um 15.10 Uhr. Beim Check In musste noch schnell die Weinflasche, die Reiner, weshalb auch immer ins Handgepäck gepackt hatte, in einer der Reisetaschen verstaut werden. Hust hust…! Landung um 18:00 Uhr.
In Jo’burg hatten wir nur eine halbe Stunde Zeit, sprich kaum gelandet schon wieder Boarding-Time für Flug SA260. So ein Chaos am Flughafen habe ich selten erlebt. Im Nachhinein kann man nur schmunzeln.
Drei Flieger landeten gleichzeitig, dementsprechend lang die Schlange bei der Passkontrolle. Dann doch Sonderabfertigung für alle, die innerhalb der nächsten 10-30 Minuten Boardingtime hatten. Also ruck zuck durch. Dann wieder in einer langen Schlange beim Check in. Nach einigem Hin und Her auch hier mitten durch geschmuggelt. Dass Eva zwei kleine Wasserflaschen dabei hatte, die dann kreuz und quer auf dem Förderband herumkullerten, die sie dann kurzerhand wieder in ihrem Rucksack verstaute, war völlig egal. 7 Minuten vor dem Abflug Richtung Frankfurt saßen wir dann leicht verschwitzt und gestresst in unserem Airbus. Jede Menge Zeit also noch!
Planmäßige Landung in Frankfurt morgens um 6:10 Uhr. Zug so gegen 8:00 Uhr. Gegen Mittag sammelte Sabine uns wieder in Oberasbach ein. Bei herrlichem Sonnenscheinwetter fingen wir an unseren Freunden auf unserer Terrasse von unserem Urlaub in Afrika zu erzählen an, der leider viel zu schnell vergangen ist. Ich hoffe jetzt, dass das nächste Mal Afrika nicht so lange auf sich warten lässt, wie beim letzten Mal.
Zu meiner größten Freude aber erklärte mir Eva, dass sie ab sofort Zoo nicht mehr mag, sondern die Tiere lieber in der freien Wildbahn beobachten möchte.