Madeira 18.06.2013 – 25.06.2013
Begeistert war ich nicht, als ich in meinen Reiseunterlagen las, dass TUIfly mich am 18.06.2013 morgens um 5.00 Uhr nach Madeira fliegen würde. Der letzte Zug fährt von Nürnberg so zeitig, dass man gegen Mitternacht am Frankfurter Flughafen ankommt. Der nächste Zug fährt dann erst wieder früh morgens, also zu spät. Fünf Stunden am Flughafen um diese Uhrzeiten um die Ohren schlagen, verspricht weiß Gott aber auch keinen Spaß.
Deshalb vereinbarte ich mit Freunden, die in Aschaffenburg wohnen, dass ich mit einem früheren ICE fahren und schon dort aussteigen würde. Dann könnten wir gemeinsam etwas zu Abend essen. Einer der Freunde würde mich dann nachts rasch rüber zum Frankfurter Flughafen kutschieren. Gesagt getan.
Das Drama der Deutschen Bundesbahn begann allerdings schon, als meine Familie mich zur hiesigen S-Bahn brachte. Die erste fiel erst mal aus, die zweite kam mit Verspätung. In Nürnberg dann hatte der ICE wegen Böschungsbrand, oder was auch immer, wieder Verspätung. Das konnte der Zug bis Aschaffenburg freilich nicht aufholen, so dass die Freunde erst mal trotz meiner Vorankündigung noch eine halbe Stunde warten mussten.
Dafür haben wir dann lecker kroatisch im Restaurant Picok in den Mainwiesen (s.a. http://www.picok.de/, Stand 14.01.2017) gespeist. Die Rechnung ging dabei natürlich auf meine Kappe!
Als hätte ich nicht schon genug gefuttert, sollte ich dann noch auf Detlefs Balkonterrasse italienische Antipasti essen und Prosecco trinken. Nee, nee, sonst wäre ich noch vollgefressener prompt eingeschlafen.
Stattdessen lieber gequatscht .Gegen 2.00 Uhr brausten wir dann die rund 25 km zum Flughafen. Gentleman like half mir unser Freund noch beim Einchecken meines Fluggepäcks, eine letzte Umarmung und ein Winken. Zwei Stunden Warten mit Musik auf dem MP3 Player hören und vermeiden einzuschlafen, vergingen schneller als erwartet. Bei Charter Flügen dauert dann irgendwie auch das Boarding länger, na egal, jetzt jedenfalls begann mein 8-tägiger Urlaub auf Madeira.
Dienstag 18.06.2013
Landung morgens um 9.00 Uhr auf dem Flughafen Madeiras.
Dieser wird auch Funchal Airport oder Airport Santa Catarina genannt. Er liegt im Osten der Insel direkt bei der Stadt Santa Cruz.
Aufgrund seiner Lage direkt an der Steilküste und dadurch mitunter auftretender Fallwinde zählt der Flughafen zu den Top 10 der gefährlichsten Flughäfen der Welt. Weil es kein Instrumentenlande-system gibt, muss beim Anflug in der Endphase eine enge Rechtskurve geflogen werden. Da schaut man für einen Moment direkt senkrecht aufs Meer. Landungen dürfen nur von Flugkapitänen nach Spezialeinweisung durchgeführt werden. Außerdem ist die Start- und Landebahn recht kurz. Auch wenn diese von anfänglich 1.600 Metern zwischenzeitlich auf 2.777 Meter verlängert wurde.
Kaum gelandet, schlug mir feucht warme Luft entgegen. Meistens sind es hier so zwischen 22 und 24 Grad im Schatten. Angenehm also! Aber relativ hohe Luftfeuchtigkeit! Und auf Madeira kann es viel regnen. Man bedenke, so weit sind die Azoren gar nicht mal weg: rund 800 km.
Kurze Begrüßung seitens der TUI-Reiseleitung. Verladung des Gepäcks in den schon wartenden Reisebus. Dann wurden wir in die einzelnen Hotels aufgeteilt. So konnte man schon während der rund einstündigen Fahrt nach Funchal erste Eindrücke von der Insel gewinnen. Vom Flughafen bis nach Funchal sind es rund 20 km.
Die Blumeninsel Madeira gehört zu Portugal. Sie liegt 951 km südwestlich von Lissabon und 737 km westlich der marokkanischen Küste im Atlantischen Ozean. Sie hat eine Länge von 57 km bei einer Breite von 22 km. Im Prinzip ist die Insel mit ihren Nachbarinseln ein riesiges Unterwassergebirge. Es ragt sozusagen nur die Spitze des Berges heraus. Während sich aber der höchste Berg Pico Ruivo de Santana mit seinen gerade mal 1861 Meter erhebt, fällt die ganze Insel anderseits ca. 4.000 Meter steil in den Atlantik hinab. Kein Wunder also, dass die sämtliche Küste steil und schroff ist, es nur wenige Strände gibt.
Die malerische, kosmopolitische Stadt Funchal liegt im Südosten Madeiras. Sie ist deren Hauptstadt. Rund 112.000 Leute wohnen hier. Dies ist rund die Hälfte aller Inselbewohner.
Der Name Funchal heißt auf Deutsch „Fenchel“. Das wiederum liegt daran, weil die Portugiesen bei Madeiras Entdeckung dort jede Menge Fenchel vorfanden.
Funchal ist eine sehr grüne Stadt. Es gibt viele prächtige Parkanlagen und Gärten. Andererseits wimmelt es auch von Hotels, von der einfachen Herberge bis hin zum noblen 5-Sterne Hotel. Die meisten Touristen wohnen in der Hauptstadt und unternehmen von hier aus ihre Ausflüge.
Mein Hotel für die nächsten Tage hieß The Lince Madeira (s.a. http://www.thelince-madeira.com/de; Stand 13.01.2017). Nach Landeskategorie hat es 4 Sterne. Nach deutschem Standard würde ich es mit drei Sternen einstufen. Für mich war das jedenfalls voll ausreichend.
Mein Zimmer war freundlich und hell, ging nach hinten raus, war ungefähr 22m2 groß, verfügte über Dusche, Minibar, Kühlschrank, Klimaanlage, Safe, TV und Balkon Richtung Innenhofterrasse. Gebucht mit Halbpension, also Frühstück und Abendessen inklusive.
Das Lince Madeira liegt nur einen Katzsprung von der Uferpromenade und damit dem Meer entfernt. In Funchals Innenstadt läuft man 15-20 Minuten. Direkt gegenüber vom Hotel ist auch eine Bushaltestelle. Allerdings fuhren die Buse ziemlich unregelmäßig und ich zog es ohnehin vor, lieber zu laufen, weil man da mehr entdeckt.
Dementsprechend schlüpfte ich nachdem ich Quartier bezogen hatte, schnell unter die Dusche, räumte mein Hab und Gut in den Schrank, schnappte meine Kamera und zog Turnschuhe an für einen kurzen Erkundungsgang in die nähere Umgebung des Hotels.
Mein erster Weg führte mich schnurstracks Richtung Uferpromenade. Rund 5 Minuten entfernt vom Hotel vorbei an vielen gelben Taxis und zurück durch einen kleinen Park mit lauter bunten Blumen, die einem bereits einen guten Eindruck vermittelten, welche Blütenpracht noch auf mich warten würde.
Dem nicht genug beschloss ich die rund 2,5 km Richtung Innenstadt zu laufen. Von Müdigkeit keine Spur, trotz mangelndem Schlaf in der Nacht zuvor.
Mein Hotel lag in der Estrada Monumental, ca. 500 Meter davon entfernt, in der gleichen Straße steht das bekannte 5-Sterne-Luxushotel „The Reids Palace“ mit mehr als 40.000 Quadratmeter subtropischem Botanischen Garten, Tennisplätzen, Wellness-Bereich, zwei Schwimmbädern etc. Bauzeit war von 1887 bis 1891. Zur Tradition des Hotels gehört der „Afternoon Tea“. Auf der überdachten Hotelterrasse mit Meerblick oder in der Lounge wird dann im englischen Stil Tee mit Sandwiches serviert. .Ein hoteleigener Dresscode ist dabei Pflicht.
Zur Straße hin zeigt sich das Hotel aber eher unauffällig, so dass ich zwar ein Foto schoss und mit großen Augen Richtung Eingang stierte, aber nicht viel vom Prunk und Luxus erspähen konnte. Also zog ich weiter.
Durch eine Jakaranda-Baumallee die Avenida do Infante hinunter laufend, passierte ich als nächstes den Santa Catarina Park.
Dieser Christoph Columbus gewidmete Park liegt unmittelbar über dem Naturhafen von Funchal. Genauer gesagt zwischen der Avenida do Infante und der Avenida Sa Carneiro. Der Park ist immerhin 36.000 m2 groß. Es gibt viele schön angelegte Blumenbeete, kleine Brunnen, jede Menge unterschiedliche, Schatten spendende Bäume.
Von da aus genoss ich einen phantastischen Blick auf den Hafen einschließlich der Bucht von Funchal, die Berge außen herum sowie auf einen kleinen zentralen See mit Schwänen und Enten und einer winzigen Insel in der Mitte.
Jetzt entdeckte ich auch schon die erste exotische Pflanze: Das sogenannte Honigstrauchgewächs. Buschbaumähnlich mit gestielten Laubblättern, gesägten Blatträndern und knallroten Blüten. Eigentlich stammt die Pflanze ja aus Afrika!
Strelizien kennt man bei uns auch. Zumindest im Blumengeschäft kann man sie kaufen. Hier wuchsen sie fast schon unkrautähnlich überall. Die Strelizie wird auch Paradiesvogelblume genannt. Sie blüht ganzjährig, wird bis zu 50 cm hoch und stammt eigentlich aus der Kapregion Südafrikas.
Weiter ging es vorbei am Brunnen Praca do Infante mit dem Denkmal von Heinrich dem Seefahrer. Daneben das größte Einkaufszentrum.
In der Rua do Aljube steht die Kathedrale Santa Se. Genannt wird sie aber nur Sé. Ihr eigentlicher Name ist Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção. Sé ist die Abkürzung für Sedes episcopalis, Bischofsitz.
Die Kathedrale ist das Wahrzeichen Funchals. Seit 1910 ist sie Nationaldenkmal. 1508 wurde sie eingeweiht und 1514 zur Kathedrale erhoben. Ihr Baustil ist eine Mischung aus Spätgotik mit in erster Linie maurischen Elementen. Von außen wirkt sie mit ihrer einfachen Fassade und den wenigen kleinen Fenstern aber eher unauffällig. Leider war sie geschlossen. Innen soll sie sehr schön sein.
Weiter ging es vorbei am alten Zollhaus, 1982 wurde es zum Inselparament erhoben.
Noch kurz vorbei an der Festung São Lourenço. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde sie errichtet, nachdem ein im Hafen von Funchal ankerndes Schiff von Piraten überfallen worden war.
Dann stapfte ich weiter mitten hinein in den historischen Stadtteil Santa Maria. In diesem Eck hat auch die Seilbahn OS Telefericos nach Monte ihren Ausgangspunkt. Leider war sie aber aufgrund von Wartungsarbeiten gerade geschlossen.
Anstatt mich darüber zu ärgern, beschloss ich weiter das Santa Maria Viertel zu erkunden. Ich kam mir hier vor wie im Künstlerparadies. In der Rua de Santa Maria, einer engen Gasse in besagter Altstadt, eben nicht weit von der Talstation der Seilbahn sowie der Markthalle entfernt, findet man ganz viele Häuser, die dadurch auffallen, dass ihre Besitzer die Haustüren bunt bemalt haben.
Seit 2011 gibt es das Projekt „öffnet die Tore der Stadt durch Kunst und Kultur“. Dabei werden alte, heruntergekommene oder schmucklose Eingänge sowie Türen von Häusern und verlassenen Geschäften mit künstlerischen und kulturellen Gemälden versehen. Ziel ist es, Funchal in einem besonderen Licht erstrahlen und zu neuem Leben erwecken zu lassen. Auch Touristen dürfen zu Farbe und Pinsel greifen! Wenn ich Letzteres mal gewusst hätte. Irgendeine freie Tür hätte ich schon gefunden. Kreativ bin ich auch, also warum eigentlich nicht. Eine schöne Idee jedenfalls!
Das ganze Viertel Santa Maria steht auf jeden Fall seit 1986 unter Denkmalschutz und das zu Recht.
Irgendwie hatte ich in meinem Erkundungsfieber immer noch nicht genug. So beschloss ich, geschlossene Seilbahn hin oder her, gar zu Fuß auf den Monte zu gehen.
Monte ist ein Villenvorort 500 Meter oberhalb von Funchal.
Hier oben steht auch die katholische Wahlfahrtskirche Nossa Senhora do Monte. 68 Stufen führen zu ihr hinauf. Sie wurde 1741 erbaut. Da die barocke Kirche 1748 aber bei einem Erdbeben zerstört wurde, wurde sie erst 1818 eingeweiht. Der Legende nach erschien einem Hirtenmädchen in dieser Kirche auch die Mutter Gottes.
Von hier aus kann man sich mit einem zweisitzigen Korbschlitten auf Holzkufen, geschoben und gesteuert von Carreiros – in weißer Leinekleidung und einem Strohhut begleiteten Männern – die 5 km wieder hinunter ins Tal fahren lassen. Für Touristen eine Gaudi der besonderen Art! Ich zog es vor, ein Teilstück mit der hier oben doch fahrenden Gondel wieder nach unten zu schweben.
Davor besuchte ich noch den botanischen Garten Jardim Botanico e Loiro Parque. Bis 1936 gehörte das Anwesen der englischen Hoteliersfamilie Reid. Seit 1952 ist es im Besitz der Stadt Funchal.
Auch von hier oben aus genoss ich eine prächtige Aussicht auf Funchal sowie das Tal Vale da Ribeira de Joao Gomes.
Zum anderen war ich begeistert von der Pflanzenvielfalt. Rund 2.000 exotische, teilweise endemische – also nur hier vorkommende – sowie eingeführte Pflanzen wachsen hier. Darunter Engelstrompeten, Flamingoblumen, Orchideen, Magnolien, Azaleen, Bromelien und natürlich auch Strelitzien, Sukkulenten und Kakteen, verschiedene Farnsorten, Palmen und viele mehr. Wahre Künstler waren hier am Werk, um die Buchsbäume in Form zu schneiden!
Nun ging es aber wirklich zurück Richtung Hotel. Langsam fingen die Füße zu schmerzen an. Die Turnschuhe waren halt doch nicht die richtige Entscheidung gewesen: Die Fersen waren schon leicht blutig gescheuert. Deshalb zog ich kurz entschlossen die Schuhe aus, auch wenn manche Leute, denen ich bergab begegnete, komisch dreinblickten. Die dachten sich gewiss auch ihren Teil. Das konnte mir wiederum egal sein!
Mit trotzdem mehr als ausreichend Blasen an den Füssen kehrte ich endlich ins Hotel zurück.
Lektüre geschnappt und mit Bikini an den Pool auf der Dachterrasse verzogen. Ach, wie angenehm so eine Liege doch ist und das kühle Nass!
Gegen 19.30 Uhr ging es zum Abendessen. Das ist das Einzige, was ich beim alleine Reisen nicht mag: Der Ober platzierte mich prompt ins letzte hinterste Eck des Restaurants. Abgesehen davon schmeckte das Essen lieblos, ausdruckslos und wenn überhaupt viel zu salzig. Hm, vielleicht sollte ich doch lieber abends in der Stadt essen in irgendeinem kleinen, schnuckeligen Restaurant, in dem vielleicht auch Einheimische zu finden sind?
Während ich so aß und vor mich hin sinnierte, setzte sich vor mich ebenfalls an einen Einzeltisch eine andere Frau und grüßte nett zu mir. Deshalb beschloss ich, sie nach dem Abendessen einfach mal anzusprechen. Hatte ja nichts zu verlieren! Gesagt, getan! In der Tat war sie sehr nett und wir kamen schnell ins Gespräch. So beschlossen wir, Marlies – sie stammte aus Münster - und ich, ab sofort jeden Abend zusammen zu essen. Denn wer isst schon gerne allein Somit waren die nächsten Abende gerettet.
Rundum zufrieden mit dem ersten Tag schlüpfte ich alsbald in mein Bett, tags drauf hieß es schließlich früh aufstehen.
Mittwoch 19.06.2013
Dementsprechend saß ich schon unruhig gegen 6.30 Uhr als eine der ersten beim Frühstück. Nichts Aufregendes: Weißbrot, etwas Käse und Schinken und Tee und weg war ich wieder.
Zu Fuß marschierte ich sofort los Richtung Hafen. Wie von mir vorgesehen, gelangte ich dort pünktlich um 7.30 Uhr an. Denn ein Ticket musste ja auch noch her. Ich hatte nämlich beschlossen, einen Tagesausflug auf die kleine Insel Porto Santo zu unternehmen. Pünktlich um 8.00 Uhr legte die Fähre Lobo Marinho („Seelöwe“) ab.
Porto Sonto, liegt rund 42 km nordöstlich von Madeira. Die Insel ist etwa 20 Mal kleiner als Madeira. Das heißt sie ist rund 42 m2klein in Form von rund 12 km Länge und 6 km Breite.
Das Island wurde 1418 von den Seeleuten João Gonçalves Zarco und Tristão Vaz Teixeira in der Regierungszeit des Königs João I von Portugal entdeckt. Sie tauften die Insel Porto Santo, was zu Deutsch „Heiliger Hafen“ bedeutet. Selbst Christopher Columbus lebte ein paar Jahre hier.
Die meisten Touristen, so auch ich, wie ich gerne zugebe, besuchen Porto Santo heute wegen des neun Kilometer langen, goldgelben Sandstrands Campo de Baixo und des milden Klimas. Das liegt unter anderem auch daran, weil Madeira – wie bereits angedeutet - mit seiner rauen Küste kaum über Strände verfügt. Wenn dann sind dies eher Lavasandstrände.
Allerdings war die See ziemlich stürmisch. Auf und nieder ging es über meterhohe Wellen. Die Gischt schäumte und teilweise regnete es leicht. Im Gegensatz zu manch anderem machte mir das aber nichts aus. Im Gegenteil, ich fand dieses auf und nieder richtig lustig!
Im Hafen „Porto de Abrigo“ von Porto Santo angekommen, warteten viele kleine gelbe Taxis sehnsuchtsvoll darauf, uns Touristen in das nicht weit entfernt liegende Hauptstädtchen Vila Baleira zu karren. Fast alle nahmen aber den Bus. Die letzten paar 100 Meter zum Strand ließen sich auch gut zu Fuß überwinden.
Die ruhige, kleine Innenstadt von Vila Baleira mit dem zentralen Platz Largo do Pelourinho mit Kirche und Rathaus war im Vorbeigehen schnell inspiziert.
Und dann war er da der nahezu menschenleere, goldgelbe Sandstrand von Porto Santo. Nicht zu viel versprochen. Ein kleiner Strandspazier-gang, dann zum Lesen an den Strand gelegt, Füße im Wasser baumeln gelassen, relaxt. Leider verfolg die Zeit viel zu schnell und ich musste wieder schnellen Schritts zurück zur Fähre laufen.
Die Überfahrt zurück nach Madeira war sehr ruhig. So ging ein toller Strandtag viel zu schnell zu Ende.
Zurück im Hotel dann die böse Überraschung. Aufgrund des Windes trotz Sonnencreme war ich von oben bis unten knallrot. Die Haut brannte. Mist, ich hatte mir einen wirklich heftigen Sonnenbrand eingefangen. Das konnte ja morgen heiter werden: Mit Sonnenbrand und Blasen an den Füßen Wandern! Aber da musste ich wohl irgendwie durch.
Donnerstag 20.06.2013
Gebucht hatte ich meine Madeira Reise ja letztendlich beim Reiseveranstalter Berge & Meer. Im Reisepreis inbegriffen waren drei geführte Wanderungen. Für mich als Alleinreisende ideal, weil ich mich so nicht um die Transfers zu den Wanderungen kümmern musste. Außerdem gibt es auf Madeira wenig Rundwanderwege und so wird man immer zum Ausgangspunkt der Wanderung gefahren und am Endpunkt wieder abgeholt. Abgesehen davon lernt man bei der Gelegenheit auch andere Wanderwillige kennen.
Dementsprechend stand heute die „Levada Light“ Wanderung auf dem Programm. Im Prospekt war dieser Wanderausflug mit circa 8km, ca. 2 Stunden Wanderzeit und Schwierigkeitsgrad als leicht angegeben.
Per Bus schaukelten wir also nach dem Frühstück zum kleinen Ort Porto da Cruz an der Nordküste. Von hier aus starteten wir unsere Light-Wanderung. War dann auch eher ein gemütlicher Spaziergang ohne viel bergauf und bergab auf einer Höhe von rund 700 Metern immer entlang schmaler Levadas – also künstlich angelegte Bewässerungskanälen - , durch Eukalyptuswälder, blühende Wiesen und Obstplantagen. Stellenweise freie Sicht auf den Atlantik. Aber auch immer wieder Blick auf den „Penha de Aguia“. Der „Penha de Aguia“, ist ein 590 Meter hoher Berg, auch Adlerfelsen genannt. Fischadler sollen dort genistet haben und von manchen Seiten aus betrachtet gleicht der Berg einem Adlerkopf, daher der Name.
Unsere portugiesische Wanderführerin Dolores war sehr nett und aufgeschlossen. Sie wusste unglaublich viel über Land, Leute, Pflanzen und Blumen und wies uns hier und da auf Kleinigkeiten in der Natur hin, die man vielleicht einfach übersehen hätte.
So ließ sie uns wissen, dass die Levadas gebaut wurden, um das Wasser aus den niederschlagsreicheren Gebieten im Norden und im Innern der Insel zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten im trockneren Süden zu leiten. Teilweise wurden die Levadas per Spitzhacke mühevoll in die Felswände gehauen.
Der Anbau der verschiedenen Agrarprodukte verteilt sich unterschiedlich auf die Hänge. Auf den am tiefsten gelegenen Ebenen findet man alles, was auch im Mittelmeerbereich wächst wie z.B.: Feigen, Orangen, Zitronen, Weintrauben, Mais, Weizen, Roggen etc. Obstbäume wie Kirschen, Äpfel und Pflaumen gedeihen vorwiegend in den kleinen Tälern Auf den höher gelegenen Ebenen findet man Tropisches wie Bananen, Zuckerrohr, Anonas, Mangos und Passionsfrüchte.
Nicht nur Vieles davon bekamen wir zur Gesicht, sondern auch blaube Passionsblumen, rote Amarillis, Strilizien, Avocados und Papayas wuchsen mal hier und mal da des Weges.
Seinen krönenden Abschluss fand dieser erste Wandertag in einer kleinen Bar, wo wir uns entweder einen Madeira-Wein oder ein kühles Bier munden ließen. Dann ging es den Kopf voller Naturerlebnisse zurück zum Hotel. Ein paar nette weitere Leute hatte ich auch wieder kennengelernt, so dass das Abendessen in jedem Falle nicht einsam werden würde.
Nach kurzer Regenerationsphase und diesmal mit Wanderschuhen versehen, machte ich mich wieder auf den Weg Richtung Funchals Innenstadt. Mein angestrebtes Ziel war die Markthalle „Mercado dos Lavradores“ – auf Deutsch „Markt der Arbeiter“.
Sie befindet sich in der Altstadt. Hier kann man auf zwei Etagen exotische Blumen, allerlei Obst, Gemüse, Korb-und Lederwaren etc. kaufen. Auf der einen Seite frisch geschnittene orangefarbene Strelitzien, da Orchideen, Azaleen und Glyzinien, auf der anderen Seite Kamelien und Rosen. Angeboten von Blumenfrauen in ihrer einheimischen Tracht. Große Weidenkörbe sind gefüllt mit Obst, Gemüse, Gewürzen und Kräutern.
Die Händler lassen einen alles probieren, angefangen bei Früchten wie z.B. der Maracuja-Banane oder der Maracuja-Tomate, der Anona oder der Papaya. Lecker!. Aber unsagbar teuer! Im Nachhinein denke ich, dass sie die Touristen einfach auch gerne übers Ohr hauen, weil diese vor lauter bunten Farben, dem Duft und dem köstlichen Geschmack, gar nicht so auf die Preise gucken. Also aufpassen!
Die Fischhalle hatte jetzt am frühen Nachmittag leider schon geschlossen. Da muss man früh morgens hingehen, wie bei allen Fischmärkten. Hier preisen dann die Fischhändler schon in aller Herrgottsfrühe Waren wie beispielsweise den für hier typischen schwarzer Degenfisch, aber auch Thunfisch, Oktopus; Meeresfrüchte und Muscheln an.
Neben den gelben Taxis sind in Funchal vor allem die Doppeldeckerbuse in rot oder gelb und die die gelben Stadtbusse auffällig. Hier und da kann man auch alte Männer im Gespräch oder beim Kartenspielen beboachten.
Bewaffnet mit meinen Obstraritäten zog es mich nochmal zu den bunt bemalten Türen, daneben Fadokneipen bzw. –restaurants, dann zum Meereswasser-Stadtbad „Compra com as Regras de Seguranca“ an der Lido Promenade.
Dann schon auf meinem Rückweg lief ich vorbei am Rathausplatz Praca do Municipio. Das heutige Rathausgebäude in der Rua dos Ferreiros , welches die Stadt der Familie Carvalhal Esmeraldo im Jahre 1883 abkaufte, ist ein prächtiges Bespiel der bürgerlichen Architektur des 18. Jahrhunderts. Auffällig sind sein in Stein gemeißeltes Eingangsportal, die pompöse Treppe sowie die elf Fenster auf der oberen Etage. Jedes Fenster ist mit eigenem schmiedeeiserenen Balkon versehen. Dann ein Blick auf die Banco de Portugal in der Avenida Arriaga, das Kolumbusdenkmal…
In der Fussgängerzone Rua Joas Tavira hatten Händler ihre bunten, handgeknüpften Teppiche und Korbflechtearbeiten auf dem Boden ausgelegt. Auch sehr schön anzusehen! Beides traditionelles Handwerk auf Madeira.
Zurück im Hotel und kurz vor dem Abendessen naschte ich noch ein wenig von meinen exotischen Obsteinkäufen.
Gottseidank hatte wohl der Küchenchef gewechselt, denn heute Abend schmeckte das Abendessen richtig lecker. Da hatten wohl mehrere Gäste gemeckert. Zu Marlies und mir gesellte sich noch Barbara aus München, Innenarchitektin, ebenfalls alleine reisend.
Dementsprechend lustig ging es bald an unserem Tisch zu. Als alle anderen schon aufgestanden waren, lachten wir noch fröhlich an unserem Tisch. Gegen 22. 00 Uhr verdrückte ich mich dann aber auch Richtung Bett. Zum einen wollte ich noch etwas lesen, zum anderen hieß es morgen wiederum früh aufstehen, denn Wanderung Nummer zwei stand an.
Freitag 21.06.2013
Nach dem gewohnten Frühstück sammelte Dolores uns auch heute wieder mit dem Busfahrer zusammen vor dem Hotel ein.
Auf zur Wanderung im Naturschutzgebiet Rabacal! Hier befindet sich eine außergewöhnliche Levada, bei der man 25 Quellen und einen Wasserfall zu Gesicht bekommt – die Levada da 25 Fontes.
Allein die Anfahrt über die Hochebene Paúl da Serra war ein kurvenreiches Abenteuer. Das Landschaftsbild änderte sich komplett.
Veranschlagt war unser heutiger Wanderausflug mit 7 Stunden, rund 10 km Wandern bei einer Wanderzeit von 4 Stunden auf mittlerem Niveau.
Ausgangspunkt war ein großer Parkplatz. Von hier aus muss man erst mal eine gute halbe Stunde zum „Alten Forsthaus“ wandern. Dieses liegt auf 1278 Metern Höhe.
Von hier aus ging es also los. Felswände wechselten sich mit vielen kleinen Quellen und Wasserfällen ab. Abgesehen davon kam man sich wahrlich vor wie in einem Zauberwald. Ein Großteil der Strecke ist von dichtem Lorbeerwald und Erikabüschen umgeben. Moose und Farne überwucherten die Felswände. Flechten hingen wie Bärte alter Männer von den Bäumen herab. Der Bartwuchs an den Bäumen bedeutet nämlich, dass die Luft hier sehr sauber ist.
Wildblumen ringelten sich hier und da an den Böschungen der Levadas entlang. Dazwischen Fingerhutsträucher, wilde Orchideen und andere Blumen und vor allem auch die Strauch-Gänsedistel.
Die Strauch-Gänsedistel erreicht eine Höhe von 1,5 bis 2,5 Meter, hat breite, grau-grüne Stämme mit einer Rosette aus bis zu 50 cm langen, frisch-grünen, stark gezähnten, glänzenden Blättern.
Der Risco Wasserfall war eigentlich nicht zu verfehlen. Allerdings mussten alle diesen Weg auch wieder zurück wandern, nach dem Wasserfall ist der Weg nämlich gesperrt.
Mit seinen knapp 200 Metern ist der Risco-Wasserfall der höchste in Madeira. Vom Lagoa do Vento stürzt er aus 100 Metern Höhe eine glatte Wand hinab. Er kommt erst nach weiteren 100 Metern unterhalb unseres Wanderwegs wieder zur Ruhe.
Nun also Zwischenstopp, eine Kleinigkeit essen und vor allem etwas trinken. Dabei den Buchfinken Madeiras beim Krümel futtern bzw. zutraulichem Betteln zugucken. Dann hieß es, Rückweg antreten. Unser Bus fuhr uns wieder zu den einzelnen Hotels zurück.
Zurück im Hotel beschloss ich, mich etwas auf der Dachterrasse am Pool auszuruhen und zu lesen. Da ich dort aber auf meine Hotelbekanntschaft Marlies stieß, wurde daraus eher ein Frauentratsch so von wegen was jeder am Tag erleben durfte. Den setzten wir dann in lustiger Runde beim Abendessen fort. Inzwischen hatte der Koch gelernt zu kochen, denn es schmeckte ganz gut. Dann noch etwas Bettlektüre und schon fielen mir die Augen zu. Wieder war ein erlebnisreicher Tag viel zu rasch verflogen.
Samstag 22.06.2013
Ausgangspunkt unserer heutigen, ca. 4,5 stündigen Wanderung zum grünen Kessel „Caldeirao Verde“ war der Ort Santana, auf rund 900 Metern Höhe gelegen.
Santana ist ein schönes Dörfchen mit rund 3.300 Einwohnern an der Nordküste Madeiras. Es ist berühmt für seine strohbedeckten, oft rot angestrichenen Bauernhäuser. Man bekommt sie überall verstreut im Ort zu Gesicht. In einem der schnuckeligen und liebevoll eingerichteten Bauernhäuschen befand sich ein kleiner Shop. Ein paar Einheimische posierten in Ihrer Tracht vor den Häusern. Auf einem kleinen Obst- und Gemüsemarkt in der Nähe kauften ein paar von uns frische Bananen und vor allem kleine exotisch aussehende Früchte.
Auch diese Tour überraschte mit dschungelartiger Natur in Form von Nadelbaumwäldern, übergroßen, farbenprächtigen Hortensien , Baumheiden, diversen Lorbeerbäumen, Farnen und Moosen.
Am „Kessel“ angekommen, wartete ein Wasserfall, der aus 100 m Höhe in die Tiefe stürzt und am Fuße einen kleinen See bildet, auf uns. Hier kurze Erfrischung oder Bad im See und ein kleiner Imbiß, ehe es auf gleichem Weg zurück zum Ausgangspunkt ging.
Gegen 17.00 Uhr war ich im Hotel zurück. In weiser Voraussicht, dass die Zeit knapp werden würde, hatte ich morgens schon Wechselklamotten aufs Bett geschmissen und Dinge wie Wasser und Landkarte bereitgelegt.
Also nur schnell umgezogen, Rucksack vom Wandern ausgeleert, Kamera und Autoschlüssel geschnappt und schon konnte es los gehen.
Denn ab jetzt hatte ich für die restlichen Tage einen Leihwagen separat von Deutschland aus gebucht.
So führte mich mein Weg über Canical zum äußersten Nordostzipfel der Insel. Die Zufahrtsstraße endet an einem Wanderparkplatz. Karg, windig…. wie von Kinderhand hin gewürfelte Felsen, grober Kies und ins Meer gestürzte Felsbrocken steigen ockerfarben, rostrot, grau und grünschwarz aus dem türkisblauen Meer. Ich genoss die nebelfreie, spektakuläre Aussicht. Ziemlich windig war es hier! Leider auch zu spät für eine Wanderung, die hier im letzten Winkel Madeiras sehr schön sein soll. Dann halt beim nächsten Mal…
Als ich beglückt von den Eindrücken der schroffen Küstenwelt Madeiras wieder zurück im Hotel war, wollte ich eigentlich nur schnell zu Abend essen, um dann bewaffnet mit Buch nach einem erlebnisreichen Tag müde ins Bett zu fallen. Dem aber weit gefehlt.
Im Aufzug liefen mir zwei „Wanderbekannte“ über den Weg und berichteten mir, dass im Juni in Funchal das sogenannte Atlantik Festival stattfindet. Im Rahmen dieses Festivals findet jeden Samstag- Abend ein farbenprächtiges, einzigartiges Feuerwerk, untermalt von Musik, statt. Jedes Mal präsentiert ein anderes Land sein Feuerwerk und ist Teil des Internationalen Feuerwerkswettbewerbs Madeira. Wer will kann von Bord eines Schiffes, also vom Meer aus, dem Spektakel frönen.
Der Gewinner des Wettbewerbs darf dann das Feuerwerk in der Silvesternacht ausrichten. Dieses hält den Guinness-Weltrekord für das größte Feuerwerk überhaupt.
Also rasch in die Restaurantküche gehüpft, nur statt Abendessen ein belegtes Brot geordert, verstörte Blicke geerntet und in Windeseile unter die Dusche gesprungen. Wie versprochen startklar eine Viertelstunde später in der Lobby.
Nun liefen wir rund eine Viertelstunde bergabwärts runter Richtung Funchal-Downtown. Auf Höhe des Santa Catarina Parks gesellten wir uns zu jeder Menge anderer Leute. Wir trafen dort jeden wieder den wir aus dem Hotel oder vom Wandern eh schon kannten.
Das circa 20-minütige Feuerwerk war wirklich sehr, sehr schön und wurde mit großem „Ah“ und „oh“ bestaunt. Nur gut, dass ich genau im richtigen Moment in den Fahrstuhl gestiegen war, sonst hätte ich dieses wundervolle Feuerwerksspektakel garantiert verpasst.
Als wir dann wirklich wieder im Hotel zurück waren, fiel ich tatsächlich nur noch wie ein Stein ins Bett und schlief wie ein Murmeltier bis zum nächsten Morgen.
Sonntag 23.06.2013
Nur gut, dass ich mir schon in Deutschland Gedanken darüber gemacht hatte, welche Ecken Madeiras ich mit meinem kleinen, schwarzen, fahrbaren Untersatz unternehmen wollte. Darum konnte ich mit Rucksack, Kamera und vor allem Landkarte bewaffnet gleich nach dem Frühstück aufbrechen.
Vorbei am Flughafen von Madeira ging es erst mal stadtauswärts immer die Küstenstraße entlang.
Das Cabo Girao, zu Deutsch Das "Kap der Umkehr" ist eine Steilklippe im Süden Madeiras zwischen dem Fischerdörfchen Câmara de Lobos und der Gemeinde Quinta Grande. Die Höhe dieser Klippenwand wird mit 560 bis 589 Metern angegeben. Sie ist damit eine der höchsten Steilklippen der EU.
Von hier genießt man eine unglaubliche Aussicht nicht nur auf die Steilküste und das Meer, sondern auch auf die darunter liegenden Terrassenfelder. Wie tief es nach unten geht, wird einem nochmal bewusst, wenn man von dem „Skywalk“, der Glasbodenplattform, nach unten guckt. Ich habe es zwar gewagt, aber zu lange konnte ich mit zittrigen Knien auch nicht nach unten schauen: sehr, sehr tief!
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Montag 24.06.2013
Auch heute hieß es wieder zeitig aufstehen. Unmittelbar nach einem ausführlichen Frühstück, schnappte ich mir wie gewohnt meinen Tagesrucksack meine Kamera und den Autoschlüssel und auf ging es zur heutigen Erkundungstour.
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Im Nordwesten Madeiras liegt Porto Moniz. Die Ortschaft wurde nach dem portugiesischen Adligen Francisco Moniz benannt. Er stammte aus der Algarve.1533 hatte er sich hier angesiedelt.
Das kleine Städtchen ist bekannt für seine natürlichen vulkanischen Pools. Auch einen Helikopterlandeplatz gibt es.
Entlang der Uferpromenade befinden sich unzählige Cafés, Restaurants und Souvenirshops.
Vom Aussichtspunkt „Miradouro da Santa“ genoss ich einen tollen Blick.
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São Vicente ist ein malerisches Küstenstädtchen mit dem Charme eines Bergdörfchens. Rund 3.4000 Bewohner leben hier an der Nordküste Madeiras. Zu seinen Sehenswürdigkeiten gehören die Grutas (Grotten).
Diese alte Lavakanäle können in einer geführten Tour erkundet werden. Die Grotten sind rund 400.000 Jahre alt. Im dazugehörigen Besucherzentrum wird der Vulkanismus und die Entstehung Madeiras erklärt.
Nicht weit davon entfernt, im Stadtzentrum, liegt die Pfarrkirche Igreja Matriz de São Vicente. Es ist eine barocke Kirche aus dem 17 Jahrhundert. Daneben liegt unter Palmen der Friedhof. Ehrlich gesagt fand ich den fast noch schöner als die Kirche.
Nach dem Besuch der Kirche wanderte ich noch ein Stück durch den Ort Richtung Küstenpromenade.
Hier an der Brücke steht die winzige aber markante Kapelle „Capelinha do Calhau“. Sie wurde im Jahre 1694 in einen Basaltfelsen inmitten der Flussmündung des Ribeira de São Vicente gehauen. Ihre barocke Fassade ist mit Mosaikarbeiten aus Strandkieseln geschmückt. Es heißt, dass der Heilige Vincentius von Valencia, dessen Leichnam mit einem Mühlestein beschwert und ins Meer geworfen wurde, hier ans Ufer trieb und bestattet wurde. Die Kapelle wurde deshalb ihm zu Ehren erbaut.
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São Jorge ist ein einzigartiges Dorf am Meer, umgeben von Bergen und Weinbergen. Es liegt im Nordosten der Insel. Seine Fläche beträgt Fläche von 19,3 km² und hat 520 Einwohner.
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Zum Abschluss dieses schönen Urlaubs pilgerten Barbbara, Marlies und ich noch in eine nahe gelegene Bar und schlürften genüsslich einen Cocktail, ehe es „Good Bye“ sagen hieß mit dem Versprechen , hier und da in Kontakt zu bleiben.
Dienstag 25.06.2013
Und dann war es leider schon wieder so weit !
Viel zu schnell ist der Urlaub vergangen. Am Flughafen erstand ich spontan noch einen 20 %igen „Licor de Castanha“, je ein T-Shirt für meine beiden Mädels….; den landestypischen „Poncha da Madeira Poiso“, das ist ein Honig Rum und Lemon Likör. Diesen hatte ich ja schon während meiner Tour per Auto unterwegs für meinen Mann und mich erstanden.