Nepal 21.03.2018 -10.04.2018
Nepal befindet sich in Südasien. Das Land erstreckt sich ca. vom 26. bis 30. nördlichen Breiten- und vom 80. bis 88. östlichen Längengrad.
Es umfasst eine Fläche von 147.181 Quadratkilometer. Das ist so groß wie Österreich und die Schweiz zusammen! Davon sind etwa 143.000 Quadratkilometer Landfläche und die restlichen 4.000 Quadratkilometer Binnengewässer. Der Binnenstadt grenzt im Norden an die Volksrepublik China und im Osten, im Süden und Westen an Indien. Im Norden und im Osten liegen ein großer Teil des Himalaya-Gebirges, unter anderem der Mount Everest, dessen Gipfel mit 8.848 Metern den höchsten Punkt der Erde darstellt, und sieben weitere der zehn höchsten Berge der Erde. Nach Tibet ist Nepal das durchschnittlich höchstgelegene Land der Welt; über 40 % des Landes liegen über 3.000 Meter.
Rund 81 % der Bevölkerung sind Hindus, 9% Buddhas, den Rest der Gesellschaft machen Minderheiten wie z.B. die Christen mit rund 1 % der Bevölkerung aus. Alle Religionen leben hier aber friedlich neben- und miteinander. Es gibt rund 100 verschiedene Volksgruppen mit ihren eigenen Dialekten. Die Bevölkerung Nepals ist bis heute zum größten Teil ländlich und bäuerlich geprägt; 2/3 der Bevölkerung leben in Armut. Nur rund 15 % leben in der Stadt, u.a. in der Hauptstadt Kathmandu. Die Arbeitslosenquote liegt bei etwa 40 %. Ein Grund mehr weshalb aber in zunehmender Weise vor allem junge Leute nach Kathmandu gehen, um dort ihr Glück zu versuchen. Mehr als ein Drittel der ca. 30 Millionen Nepalesen sind Analphabeten. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 68,5 Jahren.
Bis 2008 war Nepal noch Königreich. Nach einer Abstimmung durch das Volk musste damals der König innerhalb einer Woche den Palast "räumen".
Nepal wird oft als der kleine Bruder von Indien bezeichnet. In der Tat gibt es zwischen beiden Ländern einige Parallelen: Die exotische Küche, der Verkehr in den Städten und den Hinduismus. Dass Nepal trotzdem ganz anders ist, kann ich nur bestätigen.
Für die Einreise nach Nepal ist ein Visum erforderlich. Dieses kann man sich entweder vorab von Deutschland aus organisieren oder bei der Einreise erwerben. (siehe auch https://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/NepalSicherheit.html)
Aufgrund der langen Wartezeiten bei der Visumerteilung am Flughafen in Kathmandu empfehle ich die vorherige Einholung des Visums bereits in Deutschland.
Außerdem registriere ich mich bei Fernreisen immer wieder in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes: https://elefand.diplo.de/elefandextern/home/login!form.action
Mittwoch, 21.03.2018
Heute also ging es endlich los. Erst warten 16 Tage Nepal auf uns und dann noch 4 Tage Bangkok, Thailand. Diesmal nicht mit einer Reisegruppe, sondern als Individualtrip mit einer Freundin. Der Outdoorspezialist McTREK in Nürnberg, Sigmundstraße veranstaltet immer mal wieder sehr interessante Reisevorträge. So eine Beamershow hatte ich vor rund 3 Jahren besucht. Seit dem hatte sich in mir der Gedanke verfestigt, auch unbedingt einmal nach Nepal zu wollen.
Nur gut, dass ich den Flyer von www. http://nepalwelt-trekking.com/ noch zu Hause hatte! Vorausgeschickt muss ich sagen, dass uns der Chef des Beratungsbüros in Zirndorf Norbert Wagner von Anfang an wirklich super beraten hat! Ich werde seine Agentur uneingeschränkt immer wieder gerne weiter empfehlen.
Pünktlich morgens um 6.15Uhr stand dann auch meine Freundin Waltraud, kurz Walli genannt, vor meiner Haustüre. Ihr Mann hatte sich bereit erklärt, uns in aller Herrgottsfrühe nach Unterasbach zum Bahnhof zu bringen. Pünktlich um 7.30 Uhr ging es dann auch mit dem Intercity 622 ab Nürnberg nach Frankfurt Flughafen. Gegen 11.00 Uhr waren wir auch schon unsere Koffer los. Der Schnell-Eincheck am Flughafen war echt ein toller Tipp. Danke Norbert!
Der Flug mit Thai Airways Flugnummer TG921 war für 13:45 Uhr veranschlagt. Statt an Gate B46 war es dann kurzfristig Gate B26. Statt 13.45 Uhr hob der Flieger um 14.37 Uhr ab. Ursache der Verzögerung unbekannt.
Zum ersten Mal saßen wir in einem Airbus A380. Dieses vierstrahlige Großraumflugzeug verfügt über zwei Passagierdecks, bis zu 853 Fluggäste haben Platz. Allerdings klingt es imposanter im größten Passagierflugzeug der Welt zu sitzen, als es dann wirklich war. Denn im Flieger war es eigentlich wie immer. Ich konnte sogar etwas schlafen. Während Walli später meinte ihr Fenstersitzplatz wäre so eng gewesen, konnte ich mich über Platz 44B nicht beschweren.
Donnerstag, 22.03.2018
Landung nach rund 10,5 Stunden Flug in aller Herrgottsfrühe gegen 6:20 Uhr in Bangkok am Suvarnabhumi International Airport. Am 15.09.2006 eröffnet, ist er hochmodern und gehört zu den größten Flughäfen Asiens. So verfügt er etwa über rund 360 Check-In-Schalter mit Personal, 100 automatisierte Schalter, 102 Aufzüge, 107 Fahrsteige, 83 Fahrtreppen und 22 Gepäckausgaben, 52 Taxiways und 120 Parkplätze für Flugzeuge, 8 davon für den Airbus A380. 2015 hatte er ein Passagieraufkommen von 53 Millionen.
Da muss man sich erst einmal orientieren. Aber alles war gut ausgeschildert, so dass wir uns schnell zu Recht fanden. Von der Ankunftshalle in der 2. Etage fährt man als Transitreisende in die 3 Ebene. Dort befinden sich viele Restaurants und Geschäfte.
Die Abflughalle befindet sich in der 4. Etage. Für ein Umsteigen ohne das Gepäck aufzunehmen und wieder einzuchecken, muss man sicherheitshalber trotzdem rund anderthalb Stunden Zeit einplanen.
Aber wir hatten ja mit rund vier Stunden Wartezeit genug Zeit zum Müsliriegel knabbern, etwas Musik hören oder Dösen ehe um 10:30 Uhr die Boing 777 mit Flugnummer TG319 nach Kathmandu, Nepals Hauptstadt abhob. Gegenüber der A380 wirkt die zweistrahlige Boing, die immerhin auch 300 -500 Passagiere aufnehmen kann, richtig klein. Ich hatte Sitzplatz Nr. 36 B.
Im Vergleich zu Bangkoks Flughafen wirkte freilich auch der Tribhuvan International Airport nahezu winzig, überschaubar. Alles erschien auf den ersten Blick etwas chaotisch, aber das Gewusel kenne ich ja schon aus Indien. Wenn man das System erst mal durchblickt hat, ist alles nur noch halb so wild. Denn eines ist mal klar: So wie auch die Nepalesen Auto fahren, so verhalten sie sich auch am Flughafen – es wird gedrängelt, gerufen, geschoben, gestritten.
Gleich nach der Landung wird man mit einem Bus vom Rollfeld gefahren. Eine große Buddhastatue begrüßt den Reisenden in vielen Sprachen.
Im Terminal mussten wir die sogenannte „Embarkation Card“ unter Angabe unserer persönlichen Daten sowie unserer Flugnummer und der Visumsnummer ausfüllen. Danach ging es ab zur Passkontrolle, wo wir unseren Einreisstempel bekamen. Allerdings waren die Schalter so komisch beschriftet, dass wir erst mal in der falschen Schlange standen, was uns ungefähr eine halbe Stunde Zeit kostete. Nun erst mal nichts wie raus aus der Ankunftshalle und dann links halten. Da waren sie auch schon. Das Schild mit „Nepalwelt-trekking“ war nicht zu übersehen.
Auf direktem Weg brachte uns das Taxi zu unserem Hotel. Das Taxi war so mini, dass unser Gepäck kaum ins Auto passte.
Für die nächsten 3 Nächte wohnten wir im Hotel International Guesthouse (www.ighouse.com).
Versteckt in einer ruhigen Wohngegend liegt es nur ein paar Gehminuten vom belebten Touristenviertel Thamel, 2 km vom Durbar-Platz, 3 km vom Tempel Harati Devi entfernt. Somit sehr zentral. Sein elegantes Design zeichnet sich durch tibetische und traditionelle nepalesische Kulturkunst und Architektur aus: Holzschnitzereien aus dem 19. Jahrhundert und traditionelle Ziegelsteine aus. Das rote Ziegelsteingebäude verfügt über 55 Zimmer, von einfachen, sauberen Zimmern bis hin zu Luxus Suiten. Das „Gästehaus“ hat einen schönen Innengarten. Da bekommt man nicht viel vom Trubel der Innenstadt mit. Hier frühstückten wir jeden Morgen. Das internationale Frühstück mit Müsli bzw. Joghurt mit Obstsalat, Ei, Brot und Marmelade, Saft, Tee bzw. Kaffee war sehr lecker.
Unser Doppelzimmer war gemütlich, allerdings etwas klein. Dass man hinsichtlich „Sauberkeit“ in Nepal grundsätzlich Abstriche zu Deutschland machen muss, begriff auch meine Freundin schnell.
Kathmandu hat rund eine Million Einwohner. Die Stadt liegt mitten im Kathmanduthal.
König Gunakamadeva soll Kantipur um 989 n. Chr. am Zusammenfluss der Flüsse Vishnumati und Bagmati gegründet haben. Die heutige Altstadt geht auf das 16. Jahrhundert zurück, als Kathmandu gegenüber dem älteren Bhaktapur an Bedeutung gewann.
Behängt mit einem bunten Blumenkranz und versorgt mit einer kühlen „Willkommenscola“ verabschiedeten sich der Managing Direktor Prasanta Regmi, Chef der Agentur von nepalwelt-trekking, Hari Regmi, den ich irgendwie als „Mädchen für Alles“ bezeichnen würde, und der uns auch vom Flughafen abgeholt hatte und Mitarbeiter Govinda Sharma für heute von uns.
So beschlossen Walli und ich nach kurzer Dusche frisch gestylt noch etwas durch Thamel zu spazieren, um irgendwo noch eine Kleinigkeit zu Abend zu essen. Dass dabei gleich ein paar Souvenirs wie z.B. meine Bronzestatue von meinem Lieblingsgott Ganesha heraus sprangen, war ja klar, wenn Frauen in Kathmandu shoppen. Denn das kann man hier an jeder Ecke.
Unser Dinner nahmen wir relativ spontan auf der Terrasse eines kleinen Restaurants ein. Walli aß Hühnchen Schlegel mit Salat und ich Dal Baht. Dal Baht ist das landestypische, schlichte Gericht der Nepalesen. Es gibt die Linsen – schwarze oder gelbe -mit Reis in verschiedenen Varianten: Mit Gemüse, Fleisch, Fisch oder Eiern und meist raffiniert mit Knoblauch, Pfeffer, Chili, Ingwer, Senföl und zerlassener Yakbutter gewürzt.
Die Franzosen am Nachbartisch waren auch sehr lustig. Hatten 14 Tage Paragliding in Nepal unternommen. Tags drauf würde es zurück nach Toulouse gehen.
Zurück im Hotel noch etwas geplaudert und Familie und Freunde per gratis WIFI mit den nötigsten Infos, dass wir gut angekommen sind, versorgt.
Freitag, 23.03.2018
Nach ruhiger Nacht und einem leckeren Frühstück trafen wir uns zunächst gegen 9.30 Uhr in unserem Hotel mit dem Büro-Management von Nepalwelt-Trekking zur Programmdurchsprache für die nächsten Tage. Statt nach Boudhanath werden wir am zweiten Tag nach Bhaktapur fahren.
Danach ging es mit unserem Guide Sūrya, was auf Deutsch „Sonne“ heißt, gegen 11.30 Uhr zum Sightseeing in das ca. 8km entfernte Patan und ins ca. 4 km entfernte Swayambunath.
Patan, die ehemalige Königsstadt ist auch unter dem Namen Lalitpur oder als „City of Fine Arts“ bekannt. Mit Ihren rund 220.000 Einwohnern ist die Stadt nach Kathmandu und Pokhara die Drittgrößte in Nepal. Sie bildet zusammen mit Kathmandu eine Doppelstadt. Sie liegt auf rund 1350 m Höhe. Rund 150 ehemalige Klöster finden sich hier. Somit führte fast jeder vierte Hofeingang der Altstadt in eine solche Klosteranlage. Der Legende nach gründete der buddhistische Kaiser Ashoka zusammen mit seiner Tochter Carumati im 3. Jahrhundert die Stadt.
Patan hat so seinen speziellen Charme und reizvolle Bauwerke wie z.B. den – gleichnamig zu dem in Kathmandu - Durbar Square, den goldenen Tempel „Kva Bahal“ mit einigen vergoldeten Statuen und den Hiranya Varna Mahaa Vihar den Tempel der Tausend Buddhas. Der älteste Tempel im historischen Zentrum von Patan ist der Char-Narayan-Tempel, der 1566 errichtet wurde.
Einen weiteren Höhepunkt stellt die bekannte fünfstöckige Pagode dar.
In einem kleinen Museum bestaunten wir abschließend noch diverse hinduistische und buddhistische Gottheiten. Irgendwie bringt man sie doch immer wieder durcheinander und sich all die Namen merken zu wollen, ist auch ein schwieriges Unterfangen.
Danach ging es per Taxi weiter nach Swayambunath.
Swayambunath ist ein Tempelkomplex, der im Nordwesten Kathmandu‘s auf einem Hügel erbaut wurde. Aufgrund der großen dort lebenden Affenpopulation wird Swayambhunath auch „Tempel der Affen“ genannt. Diese Affen sind zwar einerseits süß, aber andererseits ziemlich aufdringlich und aggressiv. Essbares also gut im Rucksack verstauen! Es gab sogar einen „Swimming pool for monkey.“
Das beherrschende Element der Tempelanlage ist der buddhistische Stupa, der von Kathmandu aus betrachtet gut sichtbar von zwei hinduistischen Türmen flankiert wird. Wie an vielen anderen Orten in Kathmandu sind auch in Swayambhunath buddhistische wie hinduistische Heiligenstätten eng miteinander verzahnt.
Swayambhunath gilt als eine der ältesten buddhistischen Tempelanlagen der Welt. Die inneren Bauten werden auf ca. 2500 Jahre geschätzt, die weiteren Umbauungen erfolgten später. Der Sage nach ist Swayambhunath eng mit der Entstehung des Kathmandu -Tals verknüpft.
Am Fuße der Hügel befindet sich eine Steinplatte mit den Fußabdrücken Buddhas.-Irgendwie haben wir die aber nicht gesehen - Von dort führt die lange, steile Haupttreppe mit 365 Stufen, flankiert von bunten Figuren und Manisteinen, zur Tempelanlage.
Oben angekommen, schauen einen die Augen Buddhas an, welche auf alle vier Seiten des Stupaturms, auch „harmika“ genannt, gemalt sind. Die Augen des Erleuchteten blicken in alle Himmelsrichtungen und dem Gläubigen scheinbar bis mitten ins Herz. Der Stupa repräsentiert in seiner Gestaltung symbolisch die fünf Elemente. Die drei Terrassen des quadratischen Sockels in der Form eines Mandala symbolisieren die Erde. Die 15 m hohe, halbkugelförmige Kuppel steht für das Wasser, der viereckige Turm, die sog. Harnika, mit dem kegelförmigen Aufsatz für das Feuer. Die Spitze bildet ein Lotus-Sonnenschirm mit dem zunehmenden Mond als Symbol für die Luft und der Sonne als Symbol für den Raum.
Allerdings sind wir am Ende die Treppe – die links und rechts von weißen Elefantenstatuen flankiert wird - herunter gegangen und hatten so die Stupa immer im Rücken. Der Blick von da oben war einfach phantastisch, trotz Smog!
Ein Geländer mit 211 Gebetsmühlen umgibt die Stupa. So eine Gebetsmühle ist ein Rad oder eine Walze, die auf einer Papierrolle aufgedruckte Gebete oder Mantras enthält oder außen mit solchen verziert ist. Das Drehen der Gebetsmühlen dient nach buddhistischer Überzeugung dazu, gutes Karma anzuhäufen, schlechtes Karma bzw, Mantra aufzulösen. Also feste drehen!
Auf den Plätzen um den Stupa findet man viele Votivstupas in unterschiedlichsten Größen und Formen in Gedächtnis an Verstorbene.
Natürlich sind auch hier um den Stupa wieder einige buddhistische Klöster, aber natürlich auch viele kleine Geschäfte, die alle möglichen buddhistischen Souvenirs anbieten.
Nepalesische Verkäufer verkauften Reiskörner an Passanten, die diese dann den schon in Scharen ungeduldig wartenden Tauben zuwarfen. Im Buddhismus sind auch die Tauben beseelte Lebewesen.
Wir besuchten noch eine nahegelegene Thangka-Malschule für Mandelas, ehe es gegen 17.00 Uhr mit dem Taxi zusammen mit unserem Guide zurück zu unserem Hotel ging. Wie am Nachmittag zuvor beschlossen Walli und ich uns erst etwas frisch zu machen, ehe wir erneut durch das quirlige Thamel Viertel streiften.
An einem Stand probierte ich wirklich scharfe Hühnchenteile mit einem Art Fladenbrot, während sich Walli wenig später an einem Art Imbisswagen frittierte Teigtaschen gönnte. In einem weiteren kleinen „Food Restaurant“ namens Gupta Bhojanalaya ließen wir uns neben lauter moslemischen Männern nieder und probierten „Nan“ so etwas in der Art eines Flammkuchens.
Den Abend beschlossen wir noch mit einem kühlen, teuren Draftbier in einem „Biergarten“. Dass wir dann noch circa eine knappe Stunde um die Häuserblöcke irrten, ehe wir letztlich doch unser Hotel wiederfanden, war so nicht eingeplant gewesen. Fürs nächste Mal wussten wir aber beim Gebäude mit dem gelben NLP – Schild müssen wir rechts abbiegen.
Samstag, 24.03.2018
Heute ging es nach ausführlichem Frühstück um 9.30 Uhr schon früher los. Laut Guide stand ein reichhaltiges Programm auf dem Plan. Pashupatinath ein der wichtigsten hinduistischen Tempelstätten. Die im 5. Jahrhundert erbaute und später von den Malla-Königen restaurierte Anlage gehört seit 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie liegt ca. 4km östlich von Kathmandu am Bagmati-Fluss.
Der Pashupati-Tempel darf nur von Hindus betreten werden, der äußere Tempelbezirk ist jedoch für jedermann zugänglich. Eintrittsgebühr 1000 Rupien. Da dieser heilige Ort Gott Shiva geweiht ist, finden sich hier auch viele Sadhus ein. (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Sadhu). Diese „Heiligen Männer“ stellen sich natürlich fürs Fotografieren gerne zur Schau. SIe können unabhängig davon aber auch sehr aufdringlich werden. Touristentypisch ließen wir uns auch mit ein paar Sadhus „ablichten“. Diese waren sehr nett und haben sich sogar auf Englisch mit uns unterhalten.
Für uns als Touristen waren aber vor allem die sogenannten Ghats, die Badeanlagen am Ufer des Bagmati, an denen auch Leichen verbrannt werden, „interessant“. Vom gegenüberliegenden Flussufer aus konnte man den zeremoniellen Leichenverbrennungen gut zusehen.
Die oft in gelbe Tücher gehüllte Leiche wird zu den erhöht liegenden Verbrennungsstätten getragen. Dort wird ein Scheiterhaufen errichtet. Der Kopf des Leichnams wird vollständig mit rotem Zinnoberpulver eingerieben, Blumengirlanden werden auf den Toten gelegt, aber vor der Verbrennung in den Fluss geworfen.
Vor der Verbrennung bespritzt man die Leiche außerdem mit dem Wasser des heiligen Flusses oder wäscht die Füße im Wasser.
Die Leiche wird dann von oben mit feuchtem Stroh bedeckt. So steigt die Hitze im Scheiterhaufen an. Wenn die Familie es sich leisten kann, wird zur Verbrennung neben normalem Holz zusätzlich das kostbare, duftende Sandelholz benutzt.
Der älteste Sohn „umschreitet“ dann den Scheiterhaufen fünfmal im Uhrzeigersinn. Im Hinduismus steht die Zahl fünf für die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Akasha, den Äther. Danach zündet der Sohn - ersatzweise die älteste Tochter oder ein Priester- mit einem in flüssiger Butter getränkten Strohbüschel den Scheiterhaufen in der Nähe des Kopfes an. Aber auch andere Stellen des Scheiterhaufens werden angezündet.
Die Familie und Freunde des Toten bleiben während der Verbrennung der Leiche in der Nähe, während ein Mann in weißem Gewand mit einem Stock den Scheiterhaufen immer wieder so richtet, dass alles verbrennt. Die Füße des Toten stehen zunächst etwas über den Scheiterhaufen hinaus. Mit fortschreitender Verbrennung werden auch sie in das Feuer geschoben. Nach etwa vier Stunden ist die Leiche verbrannt. Ihre Asche und unvollständig verbrannte Scheite werden in den Fluss geschoben. Nicht verbrannter Schmuck etc. wird zuvor aus der Asche entfernt.
Über den Bagmati führt eine Brücke. Die Verbrennungsstellen im Norden sind den höheren Kasten vorbehalten, die im Süden sind für die niedrigeren.
Irgendwie ist das schon eine nahezu mystische Zeremonie: Einerseits das Verbrennungsritual und andererseits ein Stück weiter Wäsche waschen und spielende Kinder am Fluss.
Von Pashupatinath ging es anschließend nach Bhaktapur.
Nach Kathmandu und Patan ist dies die dritte und kleinste der Königsstädte des Kathmandu Tals in Nepal. Bhaktapur liegt ca. 16km östlich von Kathmandu am Fluss Hanumante Khola, einem Nebenfluss des Bagmatiflusses. Wie Kathmandu liegt die Stadt an einer alten Handelsroute nach Tibet. Das war für den Reichtum der Stadt verantwortlich. Die Einwohner von Bhaktapur gehören ethnisch zu den sogenannten „Newar“. Rund 90 % der bäuerlichen Bevölkerung sind Hindus, 10 % Buddhisten.
Beim schweren Erdbeben vom 27.04.2015 starben hier rund 200 Menschen, wurden im Altstadtbereich von Bhaktapur circa 70 % der Wohnhäuser so schwer beschädigt, dass sie unbewohnbar sind. Von rund 172 Tempelanlagen und Kulturdenkmälern der UNESCO Liste wurden über 50% zerstört. Dank Fördermittel wird hier momentan an allen Ecken und Enden restauriert und wieder aufgebaut. Dazu trägt sicher auch das Eintrittsgeld von 1.500 Rupien pro Tourist bei.
Highlight war hier vor allem der seitens des nepalesischen Königs Bhupatindra Malla 1702 bis 1708 erbaute, 30 Meter hohe, fünfstöckige Nyatapola-Tempel. Er ist der hinduistischen Glücksgöttin Lakshmi geweiht. In den Dachsparren sind außerdem Glockenwindspiele angebracht. Insgesamt hängen mehr als 500 Messingglocken in den fünf Dächern. Er ist der höchste Tempel des Kathmandutals in Nepal. Er befindet sich auf dem Taumadhi-Platz, südöstlich des Durbar-Platzes. Seit 1979 steht er auf der Welterbeliste der UNESCO.
Die Treppe, die diesen Sockel hinaufführt, wird auf jeder Etage von einem anderen Figurenpaar flankiert. Auf der untersten Etage zwei berühmte Kämpfer, dann zwei Elefanten, zwei Löwen und zwei (Vogel-)Greife sowie auf der obersten Etage die Tigergottheit Baghini und die Löwengottheit Singhini.
Logisch dass wir trotz Mittagshitze die Stufen emporklommen, um von da oben aus einen tollen Blick auf die Stadt zu genießen. Unser Guide wartete derweil im Schatten.
Am Abend wurde uns noch kurz unser neuer Guide für die nachfolgenden zwölf Tage vorgestellt. Er heißt Bikas Lama, ist 32 Jahre alt und kommt aus einem kleinen Bergdorf namens Gatlang, unweit des Langtang Nationalparks, nicht weit entfernt zur tibetischen Grenze.
Dann zogen Walli und ich nochmal hungrig los. Wir fanden letztlich ein schönes Restaurant mit lauschigem Garten und Livemusik. Hier gönnten wir uns ein Gorkha Bier – nepalesisch wohlgemerkt und im Steinkrug serviert– und aßen Dal Baht. Beim Verlassen des Restaurants bemerkten wir einen alten Bekannten. Einer der Musiker war einer von den Straßenverkäufern unseres ersten Abends in Kathmandu, der seinerseits sehr erfreut war, uns hier wieder zu treffen.
Zurück im Hotel hieß es Koffer wieder einräumen. Startklar sein für morgen und schnell schlafen.
Sonntag, 25.03.2018
Heute war frühes Aufstehen angesagt. Kein Frühstück im Hotel. Keine Zeit dafür! Stattdessen vom Hotel Lunchpaket mit Banane, gekochtem Ei, Käse-Schinken Sandwich und Multivitaminsaft mitbekommen.
Erst ging es per Taxi zur Busstation, wo es nur so von Bussen wimmelte. Da muss man erst mal den richtigen Bus finden. Kein leichtes Unterfangen, nicht mal für den Guide. Dann per Touristenbus “Sky Line“ nun zu dritt auf zur eigentlich 6-7 stündigen Fahrt ins 198 km westlich von Kathmandu befindliche, rund 314.000 Einwohner zählende Pokhara. Da die Stadt mit 827 Metern Höhe niedriger als Kathmandu liegt, ist es hier auch um einiges wärmer als in Nepals Hauptstadt.
Allerdings zog sich die Fahrt aufgrund von Verkehrsstau mit unbeschreiblich langen LKW-Schlangen, Baustellen etc. schier ewig hin. Die Straße, mehr Sandpiste, mal hinauf und mal hinunter und eng. Von so manch abgestürztem LKW oder Bus hinab Richtung Fluß ganz zu schweigen.
Erst am Spätnachmittag strandeten wir in unserem 3-Sterne-Hotel „Lake View Resort“ (www.lakeviewpokhara.com).
Es liegt im Touristenzentrum Lakeside. Wie der Name schon sagt, nicht weit entfernt vom Fewa Lake. Es ist sehr schön um einen zentralen Empfangsbereich und Innenhof gelegen. Das Frühstücksbüffet war hier während der beiden Tage sehr lecker, der Garten sehr schön und gepflegt.
Wir bezogen ein schönes Zimmer mit sogar Seitenblick auf den See sowie kleinem Balkon. Nach kurzem „Einrichten“ in unserem Hotelzimmer brachen Walli und ich auf, um erste Eindrücke zu sammeln. Da unser Hotel direkt an der Main Street an der Lake Side lag, dauerte es auch nicht lange bis wir eine nepalesische Maske für Walli und Schmuck für uns beide fanden.
Pohara ist allerdings eine moderne Stadt mit wenig baulichen Sehenswürdigkeiten. Sie ist Startpunkt für viele Trekkingtouren. Dementsprechend wimmelt es von Trekkingtouristen und Outdoorgeschäften. Aber auch tibetische Flüchtlinge und dementsprechend viel Militär ist hier immer wieder anzutreffen. Naja, fast wäre Walli erst mal mit einer Kuh, die unbeirrt ihres Weges auf dem Bürgersteig entlangtrottete kollidiert.
Am interessantesten im Stadtgebiet ist die Altstadt im Norden (Purano Bazar, Bagar). Dort sind noch viele alte Handelshäuser im Newari-Stil erhalten. Da treffen auch ab und zu noch Karawanen aus Mustang ein.
Das heutige Stadtzentrum befindet sich auf etwa halbem Wege zwischen dem See und der Altstadt. Das moderne Stadtzentrum befindet sich an der Chiple Dhunga und am Bhimsen Chok (Mahendrapul).
Erstere kann man als die Hauptgeschäftsstraße bezeichnen, obwohl es einige weitere Geschäftsstraßen in anderen Teilen der Stadt gibt. Aber hier findet sich eine Mischung aller Geschäfte und Dienstleistungen, die man mit einem Zentrum verbindet. Der Name „chiple dhunga“ bedeutet „glatter Stein“ und rührt von einem auffälligen glatten Felsen, den man an einer Straßenseite beim Bau der Straße belassen hat. Der Bhimsen Chok (früher Mahendrapul) wird von der Querstraße am östlichen Ende der Chiple Dhunga gebildet. Der Name Mahendrapul kommt von der nahe gelegenen Brücke (pul) über die in der Tiefe versteckt gelegenen Setischlucht.
Neben diesem Hauptzentrum gibt es in verschiedenen Stadtteilen noch kleinere Zentren: im Norden im Stadtteil Bagar, im Süden zwischen Pritwi Chok und Srijana Chok, wo sich die Geschäfte eher auf Metallwaren spezialisieren und im Osten, auf der anderen Seite in Ram Bazar.
Nachdem wir „local“ essen wollten, führte Bikas uns abends zu einer Freundin von ihm.
Diese war früher auch Guide gewesen, jetzt besitzt sie ein kleines Restaurant. Dal Baht: Walli mit Hühnchenfleisch, Bikas und ich mit Fisch. Dal Baht Pflicht für alle! Dazu gab es ein „Nepal Ice“, was mit „super strong beer“ für sich warb. Dann für kurze Zeit zum ersten Mal Stromausfall in der ganzen Straße.
Montag, 26.03.2018
Nach gemütlichem Frühstück zogen wir heute frühzeitig mit unserem Guide Bikas zum Sightseeing in Pokhara los. Mit einem Taxi fuhren wir zunächst zum Phewa-See.
Dort hieß es die üblichen Wasserwesten anlegen. Ich fühlte mich wieder mal wie ein Michelin Männchen: dick und fett und rühren kann man sich auch nicht. Dann ab ins Boot, erst mal Jacke lüften.
Circa in der Mitte des Sees befindet sich auf einer kleinen Insel der zweistöckige hinduistische Pagodentempel. Tal Barahi Temple, auch bekannt als Lake Temple oder Barahi Temple. Er ist der Göttin Durga (Barahi), der Beschützerin der Götter gewidmet. Dem Tempel bringen die Hindus wie auch die Buddhisten gleichermaßen Opfergaben in Form von Blumen, Kokosnüssen, Kerzen etc. dar.
Nach weiterer Seeüberquerung mit viel Lachen, nepalesischen Begleitgesängen und Späßen seitens unseres Bootsführers und unseres Guides hieß es auf der anderen Seite des Sees wieder aussteigen. Schon vom Wasser aus konnten wir bei wolkenlosem Himmel im Norden die südlichen Ausläufer des eisbedeckten Annapurnamassives bestaunen: Den nahen Himalaja-Hauptkamm mit den drei Achttausendern (Dhaulagiri, Annapurna, Manaslu), sowie den zum Annapurnamassiv gehörenden „Matterhorn des Himalaja“, den Stadtbild beherrschenden 6997 m hohen Machapuchhre – auch „Fish Trail“ genannt.
Jetzt hieß es aber erst mal „arbeiten“ in Form von Berg rauf wandern und schnaufen. Wir Touristen natürlich nur, wer sonst.
Auf dem Bergrücken an der Südseite des Phewa-Sees befindet sich die moderne, buddhistische „World Peace Stupa“, die sogenannte Friedenspagode (1.113m ü. NN auf dem Ananda Hügel gelegen).
Die World Peace Pagoda in Pokhara ist eine von über 80 erbauten Weltfrieden Pagoden auf der ganzen Welt. Diese sollen dazu beitragen, den Frieden unter allen Rassen und Glaubensrichtungen zu fördern. Diese Friedensstupa ist 35 Meter hoch bei einem Durchmesser von etwa 105 Metern. Sie hat zwei Ebenen. Auf der zweiten Ebene befinden sich rund um die Pagoda vier Nischen mit Buddhas aus unterschiedlichen Ländern, die sich den Himmelsrichtungen gegenüberstehen: Ein stehender nepalesischer Buddha mit dem Gesicht nach Süden, ein srilankischer Buddha meditiert nach Westen, ein thailändischer Buddha liegend nach Norden und ein japanischer Buddha mit der Dharmacakra Mudra schauend nach Osten. Die Statuen zeigen vier verschieden Stufen Buddhas‘ Leben. Der nepalesische steht für die Geburt Buddhas, der srilankische für die Erleuchtung, der japanische für die Verbreitung des Dharma und der thailändische für seinen Tod.
Ein großes Schild mahnt zur „Silence“, aber welcher Tourist konnte das schon lesen!
Auf dem „Hügelchen“ gegenüber gönnten wir uns eine kühle Cola und bewunderten ein paar Adler bei ihren Sturzflügen direkt vor unseren Augen.
So wie es durch den Wald hinauf gegangen war, mussten wir auch wieder zurück. Unterwegs "probierte" Walli so nebenbei noch aus, wie schwer die Körbe der Frauen, die Kräuter sammeln, sind. Ich dokumentierte das sogleich fotografisch. Beim nächsten kurzen Zwischenstopp wurden Riegel, Kekse und Zutrinken einträchtig unter uns dreien aufgeteilt. Unser lustiger Bootsführer wartete pflichtbewusst noch am Seeufer. Entsprechend ging es wieder über den See zurück und – versorgt mit neuen Trinkvorräten -per Pedes zurück zum Hotel.
Nach einer kurzen Mittagspause, die Walli und ich zum kurzen Frischmachen, Essen – wir teilten uns einen leckeren Teller mit Pommes, Fleisch und frischem Gemüse sowie einem grünen Salat im New Turkish & Nepali Kitchen „Kebap House“ - und erneutem Bummel die Main Road entlang nutzten, ging es zum nachmittäglichen Ausflugsprogramm erneut via Taxi los.
Denn ein weiteres Naturschauspiel bietet das Wasser am Abfluss des Phewa Sees, dem Pardi Khola, ein rechter Zufluss der Seti Gandaki, auf etwa 780 m Höhe. An der Kreuzung dieses Flusses mit der Ausfallstraße nach Tansen gibt es einen sehenswerten Wasserfall, den Patale Chhango (Höllenfälle), für die Touristen auch Devi's Falls o. David’s Falls genannt. Dem Volksmund nach soll die Schweizerin Mrs. David dort am 3. Juli 1961 ertrunken sein, als sie in einen Schlund des Abflusses geriet. Ihre Leiche wurde drei Tage später weit flussabwärts geborgen. Heute ist der Ort bei Touristen beliebt. Pilger werfen Münzen und Blumen in einen symbolischen Opferschlund, der der Gottheit Manakamna Bhagwatiand geweiht ist.
Das Besondere an diesem Wasserfall ist, dass der ganze Fluss in ein Loch hinabstürzt und erst mal verschwindet. Der Fluss tritt erst einige hundert Meter südlich wieder hervor. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich die Gupteshwor Höhle. Deren Alter wird auf 5000 Jahre geschätzt. Eintrittsgebühr 100 Rupien für Fremde. Eine breite, spiralförmige Treppe mit über zweihundert Stufen führt zu dem etwa drei Meter breiten und zwei Meter hohen Eingang der zweiteiligen Höhle hinab.
Die erste Höhlenhalle ist ungefähr 40 Meter lang. Sie beinhaltet eine der Hauptattraktionen, den Tempel, der dem Gott Shiva gewidmet ist. Er besteht aus einem mächtigen Stalagmiten, der 1992 aus den Tiefen der Höhle in den Eingangsbereich befördert wurde. Nach einem etwa 50 Meter langen Gang öffnet sich die zweite Halle der Höhle, die 140 m lang ist. Dort finden sich beeindruckende Felsflächen mit über lange Zeiträume aufgewachsenem Sinterschmuck. Am nördlichen Ende der Höhle befindet sich ein unterirdischer See. Eine vertikale Felsspalte gibt dahinter den Blick auf den Devi’s Fall frei, durch den das Tageslicht hineinscheint. Die Länge dieser Karsthöhle wird von 2.950 m bis drei Kilometer angegeben. Damit ist sie die längste Höhle in Nepal. Davon ist jedoch bisher nur ein kleiner Abschnitt erschlossen.
Abschließend brachte uns unser Taxi hinauf zum 1.582m hohen „Hausberg“ Sarangkot. Der Ort Sarangkot liegt auf einem Vorberg des Annapurna Himal nördlich des Phewa Sees und westlich von Pokhara. Von hier aus ist eine gute Startposition zum Paragliding.
Zudem bietet sich dem Besucher eine hervorragende Aussicht auf das Annapurnamassiv. Leider war es etwas diesig, so dass man den atemberaubenden Blick eher erahnte als wirklich genießen konnte. Der Sonnenuntergang auf der anderen Seite war trotzdem schön. Nervig die drei Hunde die sich gegenseitig lautstark anbellten, immer um uns rum.
Außerdem hatte sich bei Walli Diarrhoe eingestellt, so dass sie vor lauter Rennerei den Berg und die Aussicht nur bedingt genießen konnte.
Ich schwöre ja nach wie vor auf mein „früh ein Schlückchen Whiskey“ und „abends ein Schlückchen Whiskey“, so wurde ich auch diesmal weitestgehend verschont.
Gegen 19:00 Uhr waren wir wieder im Hotel.
Gemeinsam mit Bikas zogen wir gegen 20:30 Uhr in sein „Stammlokal“ namens „Nepali Kitchen“. Hier essen vor allem die Locals, weil es hier angeblich das beste Dal Baht gibt. An einem niedrigen Tisch sitzt man am Boden. Wie sollte es anders sein? Bikas verschlang nahezu zwei Portionen Dal Baht. Eine Vorspeise gab es auch noch: scharfe Fleischstücke – vielleicht Yak – mit Gemüse. Ich aß Frühlingsrollen mit Pommes und einer scharfen Soße. Dazu gab es Bier und zum Schluss noch ein Gläschen „Ruslan Vodka“. Gegen 22.30 Uhr kehrten wir ins Hotel zurück.
Spät am Abend hieß es nun noch Taschen umräumen. Denn für die nächsten 5 bzw. 6 Tage Tour per Jeep war nur das nötigste Gepäck angesagt. D.h. unsere Reisetaschen sollten in Pokhara bleiben. Nur die von nepalwelt-trekking gestellten Trekkingtaschen und unsere kleinen Rucksäcke sowie natürlich meine Fototasche, ganz wichtig, durften mit.
Dienstag, 27.03.2018
Ab heute sind wir also für die nächsten 5 Tage per Jeep unterwegs. Morgens ein kurzes Frühstück für mich. Walli ließ es lieber bleiben. Unser Jeepfahrer Raju war pünktlich um 7.00 Uhr morgens da. Unsere Koffer wurden in einem separaten Gepäckraum eingesperrt, das restliche Gepäck verschwand im Jeep. Ich war nicht böse, vorne neben Raju sitzen zu dürfen. Von hier aus genoss ich einerseits einen super Rundumblick, andererseits konnte ich so gut während der Fahrt fotografieren. Außerdem fand ich, dass man nicht so durchgeschüttelt wurde, wie auf der Rückbank.
Von Pokhara nach Tatopani (1190m) sind es rund 100 km, für die man normalerweise rund 4 Stunden im privaten Jeep benötigt. Pokhara liegt wie gesagt auf 827 m Höhe, Tatopani auf etwa 1190 m Höhe.
Wären da nicht die vielen Baustellen und gar herabgestürzte Felsbrocken gewesen, die die Straße mal eben versperrten. Kurzentschlossen beschlossen Walli und ich, etwas zu wandern. Rund 1,5 Stunden später sammelte uns der Jeep wieder ein. Bikas hatte sich schon Sorgen um seine beiden neuen deutschen Touristen gemacht. Aber wo hätten wir denn auch abbiegen sollen, wenn es immer nur geradeaus ging? Dafür durfte der Jeep alsbald wieder halten: Hängebrücke voraus! Ich liebe all die Hängebrücken geschmückt mit den gelben, blauen, roten, grünen und weißen Gebetsfahnen!
Zwischenstopp in Beni. Der Ort liegt am Zusammenfluss von Kali Gandaki und Myagdi auf einer Höhe von 899 Metern. Besichtigung des auf Felsen gebauten hinduistischen „Galeshwor Tempel“. Später nochmal kurzer Stopp bei einem Wasserfall, der direkt an der Strasse lag. Das kleine Dorf daneben war auch sehr urig!
Im „TIMS Checkpost Tatopani, Myagdi“ einer Kontrollstation für Trekker mussten wir unterwegs auch noch registriert werden.
Tatopani, am oberen Flusstal des Kali Gandaki, ist ein hübscher kleiner Ort mit knapp 800 Einwohnern – rechnet man all die Touristen bzw., Wanderer nicht mit - mit heißen Schwefelquellen und hübschen Orangenbäumchen. Von unserer einfachen Lodge mit Vollpension – sprich einfache Holzhütte aber superleckeres Abendessen - musste man nur eine steile Treppe heruntergehen und schon war man bei den heißen Thermalquellen.
Walli zog es vor nicht zu baden, sondern Fotos zu machen. Außerdem amüsierte sie sich darüber, wie ich unserem Guide versuchte, schwimmen beizubringen. Sowohl viele Inder als auch Nepalesen können nämlich nicht schwimmen. Wenn man aus den Bergen kommt respektive in den Bergen lebt, kann ich das auch gut verstehen. Dort braucht man es ja eigentlich auch nicht.
Ein kleines ca. 10 jähriges Mädchen, deren Namen ich kurzerhand auf Roni abkürzte, denn den eigentlichen hätte ich mir nie gemerkt, wollte auch schwimmen lernen. So waren wir bald von neugierigen Blicken umringt und ich hatte eine kleine neue Freundin in Roni gefunden, die mir beim Gehen noch eifrig hinterher winkte.
Schwimmlehrer zu sein und noch dazu in heißen Quellen macht ganz schön müde. Das Feierabendbier tat sein Übriges, so dass ich in dieser Nacht alsbald tief und fest schlief.
Mittwoch, 28.03.2018
Heutiges Etappenziel ist von Tatopani 2.505 m hoch gelegene Kalopani. Weiter geht es nach einem leckeren Frühstück im Touri-Jeep. Vor jeder Kurve hupte unser Fahrer Raju, um Entgegenkommende zu warnen.
"Kalo" bedeutet schwarz und "Pani" Wasser, schwarzes Wasser also.
Auf der Fahrt kann man eigentlich nur die atemberaubende, wunderschöne Berglandschaft des Annapurna genießen. Unterwegs wieder Registrierung als „Trekker“. Gleich nebenan flochten zwei Einheimische aus Schilfgras Körbe. Ich unterhielt mich ein wenig mit ihnen und sah ihnen bei der Arbeit zu. Dafür durfte ich sie dann auch fotografieren.
Kurz vorm Mittagessen gegen 12.00 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft. Das „Angel Guest House Restaurant Bar & Thakali Bhanchha Ghar“in Lete/Kalopani .
Nach dem Mittagessen- leichte Gemüsesuppe für Walli, ich Knoblauchsuppe - gegen 13. 45 Uhr circa 45-minütige Wanderung zu viert bei fortwährendem Nieselregen zum Titilake. Er gilt als einer der heiligen Seen im Mustang.Hier kann man gut diverse Wasservögel beobachten, unter anderem „Mallard birds“, zu Deutsch Stockenten.
Auf dem Rückweg mehr oder weniger private Einkehr im nächsten Dorf auf eine Tasse heißen Tees. Privat deshalb, weil das „Wirtshaus“ gerade noch im Bau ist. Schöne Holzküche fast fertig und tolle Tische und Stühle, ebenfalls aus Holz und selbst gezimmert. Wir staunten, was sich hinter unscheinbaren Türen für ein künftiges Kleinod befindet. Außerdem wärmte der Tee unsere kalten Glieder schnell wieder auf.
Trotzdem tat die heiße Dusche zurück in der Unterkunft gut. Zum Abendessen wurde ich zum Dal Bhat Essen „verdonnert“. Kein Problem! Dafür mussten Fahrer und Guide mit uns gemeinsam am großen Holztisch speisen. Super Erfindung: mittig unterm Tisch ein Loch zum Feuer machen. Ich fand es dann durchaus selbstverständlich traditionell mit den Händen zu essen wie Raju und Bikas. Walli hielt dies prompt per Video fest. Zu guter Letzt wärmte noch Rokshi, der selbstgebrannte Gerste – bzw. Hirseschnaps von innen auf. Das ganze aufgrund von Stromausfall im Kerzenschein.
Donnerstag, 29.03.2018
Um 5.00 Uhr morgens war Aufstehen angesagt: Der Berg ruft! Walli zog es vor sich auszukurieren und „auszuschlafen“. So zog ich zusammen mit Raju, unserem Fahrer, Bikas, unserem Guide, Bimal Sherchan, dem Eigentümer, der Lodge und einem anderen französischen Tourist los, um den „Hausberg“ zu erklimmen.
Während die anderen vorauseilten, kam ich mir vor wie eine alte Dampflock. Aber Bikas wartete brav hinter mir. Immer wenn ich stehen blieb, blieb er auch stehen. Gentlemen like trug er sogar meine Fototasche.
Passend zum Sonnenaufgang gegen 6:30 Uhr wurden wir auf einem Plateau des Berges mit lauter rot blühenden Rhododendronbüschen mit wunderschönen Panormablicken auf die Berge und aufs Tal begrüßt. Dafür hatte sich die Schinderei allemal gelohnt! Runter ging es dann natürlich schneller.
Logisch, dass ich beim Frühstück Kohldampf hatte. Genüsslich verdrückte ich meinen Pancake mit Apfel. Dazu den heiß geliebten Himalayatee, von dem wir uns auch eine Packung mitnahmen. Herzlicher Abschied von unseren Gastgebern und deren Familie. Vor allem deren kleine ca. 3-jährige Tochter war so süß. Bimal’s Frau ist Lehrerin im Dorf. Sie spricht sehr gut Englisch. Momentan ist sie schwanger. Das Kind soll im Herbst kommen. Wir wünschen alles Gute!
Vorbei an vor herrlichen Bergkulissen weidenden Yak-Rindern und diversen Hängebrücken fuhren wir weiter erst nach Marpha (2.670 m).
Marpha - 5 km südwestlich von Jomsom gelegen - ist bekannt für seine Äpfel und dementsprechend für Apfelschnaps und Apfelbrandy. Erst spitzten wir dort neugierig in eine Schule, dann kaufte sich Walli in einem kleinen Schmuckladen eine hübsche Halskette, abschließend stiegen wir einige Stufen zu einem buddhistischen Tempel hinauf. Von dort oben hatte man einen phantastischen Blick auf „Marpha Village“ mit all seinen Steinhäusern. Nach einer Tasse Tee im Art Wintergarten des „Paradise Guest Houses“ sammelte uns Raju am Ortsende wieder ein.
Dann fuhren wir weiter zur circa 1200 Einwohner zählenden Dorffestung Kagbeni (2830m) im oberen Flusstal des Kali Gandaki River. Dabei ging es wieder durch eine unbeschreiblich schöne Berglandschaft des Annapurna. Unterwegs mussten wir in Jomosom beim Tourist Office allerdings erneut unsere Permits abstempeln lassen.
Umgeben von grünen Feldern liegt Kagbeni wie eine Festung mit seinen tibetisch anmutenden, eng verwinkelten Häusern mit ihren flachen Dächern auf denen sich Holz zum Trocknen stapelt, in der sonst kargen Landschaft.
Der Ortsname setzt sich aus den Wortteilen „Kag“ und „Beni“ zusammen. „Kag“ bedeutet „blockieren“, da der Ort auf einem Felsblock liegt und „Beni“ ist der Zusammenfluss zweier Flüsse, hier des Kali Gandaki und des Jhong Khola, der von Muktinath herunterkommt und in den Kali Gandaki mündet. Außerdem bietet Kagbeni spektakuläre Ausblicke auf Berge wie den Nilgiri (7.060 m), Tilicho Peak (7.139 m), Yak Kawa (6.482 m), Thorung Peak (6488 m), Tiri und Samdup Choedhing Gompa.
Unser Übernachtungsquartier für heute war das Hotel Shangri-La. Es liegt sehr zentral direkt gegenüber der Tourist-Information. Ein bisschen erinnerte mich die Unterkunft aber an die Hippiezeit. - Das passiert einem in Nepal ohnehin hier und da. – Hotelchef ist hier eine Frau.
Vom Fenster unseres kleinen Doppelzimmers im ersten Stock aus konnten wir gut auf den gegenüber liegenden Vorplatz gucken. Um vor der Tourist Info parken zu können – denn Platz für parkende Fahrzeuge ist in dem kleinen Ort eigentlich nicht – musste Raju den Jeep aufwendig hin und her rangieren. Das kostete ganz schön viel Geduld! Aber die hat er wahrlich!
Was an dieser Unterkunft nicht so schön war, war dass das Bad – der Abfluss oder so – etwas stank und es modrig im ganzen Zimmer roch. Nein, das waren nicht die Ziegen, die später über den Vorplatz zogen.
Das Abendessen fand gemeinsam an einem großen Holztisch im Erdgeschoss in der gemütlichen Lobby statt. Dal Baht für die Herren…
Aber das gemeinsame Romméspielen ging etwas in die Hose, allein schon deshalb weil, Walli, Raju und ich alle unterschiedliche Regeln kannten bzw. bevorzugten und Bikas das Spiel noch gar nicht kannte. Also ließen wir das rasch wieder bleiben und unterhielten uns lieber noch bei einer Runde Tee bzw. Schnaps. Außerdem mussten Walli und ich ja noch Postkarten schreiben!
Freitag, 30.03.2018
Nach gutem Frühstück und dem üblichen Auschecken verstauten wir zunächst uns Gepäck im Jeep. Der Ziegenhirte war auch schon auf den Beinen! Dann liefen wir durch den alten Dorfkern, vorbei an einer langen Gebetsmühlenmauer, zu Fuß zum leuchtend roten Kloster von Kagbeni, dem Kag Chode Thupten Samphel Ling Monastery. Das Kloster wurde 1429 gegründet. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts beherbergte dieses Kloster fast 100 Mönche aus 12 umliegenden Dörfern.
Nach Bezahlung einer Eintrittsgebühr von 200 Rupien pro Person bekamen wir eine kleine Klosterführung eines sehr freundlichen und aufgeschlossenen Mönchs.
Lieber noch schlichen wir uns erneut in die direkt angrenzende Schule, der „Kag Chode Monastic School“. Wie schon das letzte Mal wurden wir herzlichst willkommen geheißen. Die Kinder bedachten uns mit neugierigen, aufgeweckten Kinderaugen. Der sehr aufgeschlossenen Dorflehrer verwickelte uns sofort in ein Gespräch. Der freute sich auch über etwas „Abwechslung“. Raju sammelte uns wieder am Dorfausgang ein.
Von Kagbeni nach Muktinath sind es nochmal rund 1000 Höhenmeter mehr. Schaukelnd und unsägliche Wasserlöcher später kamen wir dort am Spätvormittag an.
Das 628 Einwohner zählende Dorf Muktinath liegt an einem der bekanntesten Wanderwege Nepals, dem Annapurna Circuit.
Muktinath liegt auf einer Höhe von 3.710 Metern am Fuße des Thorong La Gebirgspasses (5.416 m). Im Hinduismus heißt es Mukti Kshetra, was wörtlich "Ort der Befreiung" bedeutet. Für Hindus und Buddhisten ist Muktinath gleichermaßen Wallfahrtsort. Um Muktinath gibt es außerdem sehr schöne buddhistische Klöster.
Kaum in unserer Unterkunft Hotel „Carvan“ angekommen, wurden wir erst mal freudig von anderen Reisenden begrüßt und über woher und wohin ausgefragt.
Zum baldigen Mittagessen gegen 12:00 Uhr gab es Nudeln mit Käsesoße, a la Käsespätzle für Walli. Ich aß Mo Mo gefüllt mit „Chicken“. Das sind nepalesische Nudelteigtaschen, ähnlich unserer Maultaschen, die besonders in der Region am Himalaya hergestellt werden. Dazu Ingwertee. Einfach nur lecker!
Eigentlich wollte Bikas mit uns zum Tempelbezirk wandern. – Wir hätten vor Ort auch Pferde mieten können, entschlossen uns aber doch lieber zu laufen - Neugierig wie immer lief ich den schmalen Weg nach oben geradeaus weiter Richtung „Berge“. D.h. ich fragte, was das da vorne für ein Haus wäre. So nah und doch so fern. Und so stand schnell fest: Zu diesem Teehaus da vorne müssen wir hin. Letztlich war es eine Wanderung zum „Mustang Panorama Inn“ auf rund 4.200 Metern Höhe. Walli betont noch heute, sich so abzurackern, das hätte sie sich nur für mich angetan. Aber die Mühe lohnte sich, denn der Ingwer-Lemon-Tee da oben war ganz ausgezeichnet, vom tollen Blick hinunter ins Tal ganz zu schweigen. Großzügig gab ich eine Runde aus.
Nach ungefähr einer halben Stunde Ausruhzeit ging es zügig wieder talabwärts.
Gegen 18.00 Uhr erreichten wir schließlich erst die Statue eines schwarzen, großen Buddhas einschließlich des eigentlichen Tempelbezirks. Dieser ist von einer großen weißen Mauer umgeben. Wir gelangten durch das Haupttor in die Anlage. Zunächst passierten wir eine sehr große Gebetsmühle und zwei hinduistische Tempel. Einer dieser Tempel ist Gott Shiva geweiht. Daneben steht der Vishnu Lokheswara Tempel. Er ist von 108 Wasserspeiern in Stierkopfform umgeben. Bikas wusch sich an den Speiern den Kopf rein. Puh, Glauben hin oder her, das wäre mir jetzt trotzdem zu kalt gewesen!
Obwohl der Vishnutempel ein Hindutempel ist, so wehen doch um ihn herum viele buddhistische Gebetsfahnen. Gegenüber vom Tempel steht eine wassergetriebene, restaurierungsbedürftige Gebetsmühle. Nicht weit davon entfernt befindet sich der Tempel der ewigen Flamme. Naja ein Flämmchen. Der Tempel ist aber überraschend bunt und aufwendig gestaltet.
Nun ging es aber wirklich zurück in unsere Unterkunft. Weil es so lecker gewesen war, verdrückte ich gleich nochmal eine Portion Mo Mo. Außerdem wärmten wir uns am Kaminofen der Lodge und unterhielten uns mit einer Gruppe indischer Studenten, die über ein verlängertes Wochenende hierher gekommen waren. Später trafen wir uns noch mit Raju und Bikas in Küchennähe der Unterkunft, um in Gemütlichkeit und Wärme eine Runde Rokshi zu trinken und zu quatschen.
Unser Zimmer befand sich ganz oben, also sozusagen auf dem Dach des Hotels „Carvan“. Ich musste lachen als ich Walli sah: Mit dicker Mütze und warmer Jacke, so lag sie vermummt im Bett. Mitten in der Nacht kam sie doch in mein großes Bett geschlüpft. Zu zweit mit zwei dicken Decken zusätzlich zu unseren Schlafsäcken war es einfach wärmer.
Samstag, 31.03.2018
Als ich heute Morgen um 7:00 Uhr aus dem Fenster guckte, dachte ich, ich traue meinen Augen nicht. Über Nacht hatte es geschneit. Ganz Muktinath war mit Puderzucker überstreut. Außerdem zeigte mein Handy 6 Grad minus an.
Gleich morgens nach dem Frühstück - mit Wollmütze und Handschuhen bewaffnet - Besuch des „anderen“ Tempels auf der Ortseingangsseite von Muktinath. Blick auf Muktinath und die dahinter liegende Berglandschaft, diesmal eben von der andern Seite aus.
Gegen 10.00 Uhr gemütliche Rückfahrt wieder durch das herrliche Mustaggebiet in unserem Jeep via Schotterpiste nach Jomsom. Das Städtchen liegt auf 2770 Metern Höhe und gilt als Hauptstadt des Mustang Distrikts. Heutiges Übernachtungsquartier war das Majestic Hotel.
Übliches Mittagessen um 12.00 Uhr. Für Walli gab es Pommes mit Hühnchenfleisch und Paprika-Blumenkohlgemüse, bei mir statt Hühnchen Yakfleisch. Und wieder unseren Ingwer-Lemon-Tee! Alles sehr lecker. Nach kurzer Verschnaufpause erkundeten wir Mädels alleine den Ort: Kauften getrocknete Apfelringe für eine Horde süßer Kids, die diese aber komischerweise nur teilweise mochten. Marschierten ein paar Stufen hinauf zu einem kleinen gelben Tempel. Von da aus hatte man einen vortrefflichen Blick auf den Flughafen bzw. die Start-und Landebahn von Jomsom und die dahinter liegende Bergkette. Auf dem Rückweg Richtung Hotel noch ein kleiner Zwischenstopp auf einer Hängebrücke kurz hinter dem Rollfeld.
Am frühen Abend ging es per Jeep also zusammen mit dem Driver und unserem Guide nochmal hinauf auf den Berg rechts oberhalb von Jomsom. Da sollte laut Prasanta ein schönes Dorf sein. Ja, das war vielleicht mal so. Später erfuhren wir von einem Einheimischen, dass dieses dem Erdbeben von 2015 zum Opfer gefallen war. Jetzt sah es jedenfalls wie ein großer Geröllhaufen respektive Bauschuttplatz aus. Trotzdem wanderten wir zu Fuß ein bisschen umher und siehe da, unerwartet eröffnete sich ein schöner Ausblick Richtung Tal und Nachbardorf unterhalb von uns.
Damit war der Entschluss der beiden „crazy Germans“ gefasst, da wollen wir hin. Vor allem: Wo kommen da die buddhistischen Gesänge her? Somit gegen 17.30 Uhr Wanderung den Berg hinunter – verfolgt von drei Pferden - und auf der anderen Seite wieder hinauf in dieses kleine Bauerndorf. Das muss wohl Thinagaon gewesen sein. Tatsächlich fanden wir auch den Tempel, aus dem der Gesang gekommen war. Prompt durften wir gegen eine kleine Eintrittsgebühr ins Innere, welches überraschenderweise sehr schön mit aufwendigen und bunten Holzschnittarbeiten versehen war. Zudem Statuen des „früheren“ Buddhas, des „gegenwärtigen“ und des „zukünftigen“.
Bereitwillig erklärte uns der dortige Mönch Einiges über den Buddhismus und über die dortige Schule. Wenn ich es recht in Erinnerung behalten habe, war er selbst seit 20 Jahren dort, die Ausbildung eines Schülers dauert rund 10-15 Jahre, die Jungs kommen mit circa 8-10 Jahren, es gibt dort 36 Schüler….
Raju sammelte uns später vereinbarungsgemäß wieder in Dorfnähe ein.
Nach einem gemeinsamen Abendessen zu viert gab es erst noch Deutschstunde für unserer beiden Nepalesen und dann umgekehrt. Auh weiha allein schon das nepalesische Alphabet ist heftig! Ein Abschiedsumtrunk für Raju mit einer Flasche Rokshi mit viel Rum ließ den Abend ausklingen. Vorteil: Walli und mich hat es nachts deshalb nicht gefroren. Das hiesige Hotelzimmer war schon sehr klein - etwa 7 qm schätze ich mal - und extrem kühl und feucht. Aber der Rokshi heizte uns ein. Zusätzlich zu unseren Schlafsäcken gab es gottlob noch dicke Decken.
Sonntag, 01.04.2018
Für heute war der Flug vom Hochgebirgsflughafen Jomsom zurück nach Pokhara eingeplant. Wir hatten Tickets für den zweiten Flug.
Jomsom liegt 2736 Meter über dem Meeresspiegel. Es ist - wie erwähnt - das wichtigste Handels- und Verwaltungszentrum der nepalesischen Mustang-Region. Es ist als einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt bekannt. Die Strecke zwischen Jomsom und Pokhara führt zwischen den 8000 Meter hohen Annapurna und Dhaulagiri durch eine tiefe Schlucht und gilt unter Piloten als schwierig. Aufgrund der Wetterverhältnisse wird ohnehin nur bis 11.00 Uhr morgens geflogen. Sonnenschein und wolkenfreier Himmel. Aber - und das ist heute kein Aprilscherz - es war windig. Das wurde uns zum Verhängnis. Schon gegen 9.15 Uhr stand fest: Alle drei Flüge für heute werden aufgrund des zu starken Windes gecancelt.
Natürlich waren wir enttäuscht. Aber Sicherheit geht vor! Statt mit dem Flugzeug ging es dann per Jeep auf der „bumpy road“ zurück nach Pokhara. Einziger Vorteil war, dass wir einen Offizier vom nepalesischen Militär mitnahmen, weil dieser dringend einen kranken Freund in Pokhara im Krankenhaus besuchen müsste. Ob die Geschichte wirklich wahr war, wer weiß. Aber immerhin kamen wir so auf halbem Weg in den Genuss eines Mittagessens – Dal Baht für alle – beim nepalesischen Militär. Das kann nicht jeder als Tourist von sich behaupten. Auch wenn die Einheit mit rund 20 Leuten wohl eher winzig war. Aber egal.
Viele Zwischenstopps waren heute nicht drin. Einen kurzen Zwischenstopp auf der Terrasse des River Side Hotels in Beni auf einen Bananen-Lassi gab es aber doch.
Mit schmerzendem Po kamen wir gegen 19.00 Uhr müde in Pokhara an – nicht ohne noch einen kurzen Blick auf Stadt und See mit Sonnenuntergang zu erhaschen- und mieteten uns erneut im Lake View Resort ein. Unsere Koffer waren auch noch da. Diesmal war unser Zimmer luxuriös groß.
Dann hieß es erst mal auf zum Abendessen. Erneut zog es Walli und mich in das New Turkish & Nepali Kitchen „Kebap House“, in dem wir am 26.3.2018 schon einmal zu Mittag gegessen hatten. Das Essen war wieder sagenhaft und Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar! Bikas bevorzugte sein „Nepali Kitchen“. Gegen 23.00 Uhr war Schlafenszeit.
Montag, 02.04.2018
Heute war wie so oft frühes Aufstehen angesagt. Kein Frühstück. 6.45 Uhr müssen wir mit dem Taxi an der Busstation sein. Schneller Ingwertee an der Busstation. Walli kauft noch ein paar „süße Teilchen“ von einem fliegenden Händler. Unsere Stimmung ist jedoch etwas gedämpft.
Gestern Abend gegen 22.45 Uhr hatte uns Bikas kurzfristig mitgeteilt, er würde uns nur zum Chitwan Nationalpark bringen. Dann müsse er so schnell wie möglich nach Kathmandu zurückkehren, da er kurzfristig eine neue Tour zum Mount Everest reinbekommen hätte. Sauer wie wir waren, E-Mail noch in der Nacht an seinen Chef. Im Vertrag steht, unser Guide bliebe uns bis zum 5.4. in Kathmandu erhalten.
Doch nichts mit gemeinsamer Geburtstagsfeier im Nationalpark?
Fahrt von Pokhara aus erneut mit dem Touristenbus in den Royal Chitwan Nationalpark. (siehe auch http://www.geotreks.de/junglesafari/chitwan.html). Ein paar Zwischenstopps als „Pinkelpause“, gegen 14.30 Uhr Stopp zum Mittagessen. Massenabfertigung: Dal Bhat. Ich hatte nicht wirklich Hunger. Irgendwie rumorte es in meinem Magen. Ich ließ die Hälfte liegen, das ist normalerweise nicht meine Art. Gegen 16:30 Uhr kamen wir dann endlich in Chitwan an.
Inzwischen hatten wir auch erfahren, Bikas bleibt uns als Guide vertragskonform erhalten. Er bekäme später eine andere Gruppe. Mein inzwischen schlechtes Gewissen beruhigte sich nach und nach wieder. Schließlich sind die Guides auf das Geld und die Touren angewiesen.
Der Chitwan Nationalpark wurde 1973 gegründet. Er nimmt eine Fläche von ca. 932km² ein. Er liegt im Terai, den südlichen Vorbergen des Himalaya. Die südliche Grenze des Nationalparks ist zugleich die Landesgrenze zu Indien. Begrenzt wird der Park im Osten durch das Parsa Wildlife Reservat, im Norden durch den River Rapti und im Westen durch den River Narayani.
1984 wurde der Nationalpark zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Ein Fünftel des Parks besteht aus den Überschwemmungsgebieten der Flüsse Narayani, Rapti und Reu. Das Gebiet ist von dichtem hohem Elefantengras bewachsen, durchsetzt mit Wäldern von Seidenbaumwoll-Bäumen (Kapok), Akazien und Sisam-Bäumen.
Mehr als 700 Tierarten, unter anderem Königskobra und Tigerpython und viele andere Schlangen, Gelbkopfschildkröten und Bengalische Warane, Sumpfkrokodile, Wildschweine, verschiedene Hirscharten, diverse Vogelarten wie Marabus, indischer Schreiadler, gefleckte Chital oder Axishirsche, Leoparden, Faultiere, Lippenbären, Wildschweine, Rhesusaffen, graue Langurenaffen, Wildhunde, kleine Wildkatzen, die Weißstrumpf-Gaur (das weltweit größte wilde Rind) und viele andere kleinere Tiere leben hier. Mit ein bisschen Glück sieht man eines der rund 600 Panzernashörner. – Vorweg genommen, da hatten wir Glück - Mit noch mehr Glück trifft man auf einen Bengalischen Tiger.
Unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte war das Tiger Camp. (www.chitwantigercamp.com)
Es liegt direkt am Parkeingang, in der Nähe des stark vom Tourismus geprägten Dorfes Sauraha. Von der Dachterrasse des Camps aus hat man einen direkten Blick auf den Fluss Rapti und den Nationalpark.
Da wir ja mit dem Touristenbus anreisten, mussten wir in Chitrasari aussteigen. Von hier aus wurden wir mit dem Hotel-Jeep abgeholt. Einen kühlen Willkommenstrunk und eine kurze Einführung in die Anlage, die möglichen Aktivitäten – wie Kanutour auf dem Rapti-River, Jeeptour in den Dschungel, Fußmarsch durch den Dschungel, Elefantensafari oder optional Fahrradtour durch selbigen, Besuch des Tharu-Culture-Center und des ethnischen Tharu Dorfes sowie einer Elefantenaufzuchtstation – wurden erläutert. Dann durften wir endlich unser Zimmer beziehen. Kurz frisch gemacht und schon gab es ein kleines Mittagessen. Der Rest des Nachmittags stand zur freien Verfügung.
In gewohnter Weise hielt es Walli und mich aber nicht lange in unserem Zimmer bzw. auf der schönen Dachterrasse. Stattdessen zogen wir kurz Richtung Dorf Sauraha und Umgebung los. Hier ein Stand mit gegrilltem Fleisch und Fisch, dort Souvenir- und Outdoorgeschäfte, dort plötzlich Elefanten mit ihren Mahuts an einem hautnahe vorbeimarschierend, dann Reiter hier und Pferderitschkas dort. Es gab wieder viel zu sehen. Ich ärgerte mich schnell, die Kamera im Zimmer gelassen zu haben.
Außerdem brauchte Walli neue Batterien für Ihre Nikonkamera. Keine Ahnung wie viele Packungen wir in Nepal schon nachgekauft hatten. Die Videos ziehen einfach zu viel Saft! Hoch erfreut fanden wir dann auch noch acht günstige und vermeintlich gute Batterien. Tja, man soll halt gleich im Laden die Funktionstüchtigkeit testen. Denn diese funktionierten nicht, wie sich wenig später herausstellte. Der jugendliche Verkäufer war nicht bereit, auch nach telefonischer Nachfrage bei seinem Chef, alle Batterien wieder zurückzunehmen, da die Packung aufgebrochen war. Nur die noch in der Plastikverpackung befindlichen nahm er zurück. Da waren wir zum ersten und letzten Mal in Nepal richtig stinkesauer. Aus reinem Prinzip. Wir hatten aber nicht viel Zeit uns groß aufzuregen oder herum zu diskutieren, da wir schon dringend ins Camp zum Abendessen 19.00 Uhr zurück mussten und es war schon 5 Minuten später…Und wir hatten ja unsere deutsche Pünktlichkeit eigentlich immer noch bei uns.
Dienstag, 03.04.2018
Nach einem umfangreichen Frühstück stand heute zuerst eine Kanutour mit Vogelbeobachtung auf dem Rapti-River auf dem Programm. Das hieß wieder Wasserwesten an. Ich hätte nie gedacht, dass diese Art Einbäume doch so kippelig sein würden. Mit langen Stangen ausgerüstet paddeln einen Bootsführer durch den Fluss. Krokodile schauen zu. Vielleicht fällt ja doch ein gut genährter Tourist ins Wasser. Ein Guide erklärte die verschiedenen Vogelarten, die sich hier tummeln: Adler, Kraniche, Störche, Kingfisher, Eisvögel und so weiter.
Nach etwa anderthalb Stunden war die Kanutour vorbei. Schade, ich hatte mich gerade „eingependelt“.
Die nächsten zwei Stunden schwitzen wir tüchtig beim anschließenden Dschungelspaziergang. Wir klettern auf Hochstände, um über das üppig wachsende Schilfgras hinweg blicken zu können, entdeckten die Knochen eines verendeten Nashorns, beobachten Elefanten in der Ferne auf Ihrem Morgenspaziergang bzw. beim Morgenbad zusammen mit ihren Mahuts, bestaunten die schöne Naturlandschaft. Der Guide, der auf mich eher wie ein afrikanischer Fährtensucher wirkt, bewaffnet mit einem Stock rief immer wieder nach dem Tiger, warnte davor, was zu tun wäre, wenn plötzlich doch ein Schwarzbär vor uns stünde nämlich tüchtig Krawall machen, aber letztlich begegnete uns keines dieser Wildtiere.
Nach dem Mittagessen startete unsere Dschungeltour per Jeep inklusive Besuch einer kleinen Krokodilfarm. Am Ende der Tour entdeckten wir zwei Mal hintereinander ein Nashorn aus unmittelbarer Nähe. Eines links von uns im Fluss, das andere rechts von uns zum Greifen nahe. Die nächsten Nashörner und Krokodile „relaxten“ dann direkt vor der Haustüre des Tiger Camps am River.
Nach dem Abendessen ließen wir uns wider Willen dazu nötigen, zusammen mit Arsun zu einer traditionellen Tanzvorführung im nahe gelegenen Tharu Culture House zu marschieren. Nach einer knappen halben Stunde wurde unser Begleiter zum Hotel zurückgerufen. Guter Trick! Wir hielten noch ein paar Minuten länger durch. Dann begaben uns auch wieder zurück zum Hotel.
Mittwoch, 04.04.2018
Heute ist also mein Geburtstag. Ein halbes Jahrhundert. Das klingt einfach nur steinalt! Aber wie sage ich immer so schön: Das Datum im Reisepass ist einfach nur ein Datum. In Wirklichkeit ist man so alt wie man sich fühlt und benimmt. Selbst wenn man sich das nur einredet, hilft es ja vielleicht. Walli war die erste, die mir noch nachts um 1:00 Uhr zum Geburtstag gratuliert hatte!
Auch heute stand ein volles Programm an. Frühstück zu dritt auf dem „Roof-Top“ des Tiger Camps.
Schon um 9:30 Uhr standen wir zusammen mit Arsun, einem Guide des Tiger Camps im staatlichen „Elephant Breeding and Training Center“: Mit etwa 7 Monaten werden die Elefantenbabys ihren Müttern weggenommen. Zur Aufzucht und zum Training werden sie hierher gebracht. Dann ist es mit der Freiheit vorbei. Alle Elefanten, egal ob groß oder noch klein, waren mindestens mit den Vorderbeinen mit einer Fußkette und einem viel zu kurzen Seil an einem Holzpflock festgebunden.
Viele der Elefantenkinder stammen von Ronaldo ab. Dies ist ein gefährlicher Wildelefant, der angeblich zwei Mal im Jahr für etwa einen Monat in die Station kommt, alle Zäune überrennt und für Nachwuchs sorgt. Angeblich sind die Elefanten zwischen 10.00 -16.00 Uhr mit Ihren bis zu drei Mahuts (= Führer und oftmals Eigentümer eines Arbeits-Elefanten) im Dschungel unterwegs. Hoffentlich!
Ich kenne das ja schon aus dem Punnathur-Kotta-Elefantencamp in Südindien. Wenngleich es hier und jetzt nicht so schlimm war, sehe ich das Ganze nicht als artgerechte Tierhaltung, sondern als Freiheitsberaubung an. Ich musste mal wieder mit Tränen in den Augen an die wild lebenden afrikanischen Elefanten im Chobe Nationalpark in Botswana denken.
Wir blieben daher nur kurz. Am interessantesten fand ich dabei noch, wie viele „Helfer“ „Kutschies“, also das tägliche Futter der Elefanten aus Reisgras und Reis herstellten.
Bikas hat es vorgezogen, sich ein Fahrrad auszuleihen, um derweil Rad fahren zu üben für die am Nachmittag anstehende Biketour.
Von der Elefantenaufzuchtstation aus liefen wir am Flussufer entlang bis zum Tharu Dorf. Hier erhält man einen kleinen Eindruck über das traditionelle, sehr einfache Bauernleben auf dem Lande. Die Hütten der Tharu sind aus Elefantengras und Kuhdung gebaut. Mit dem Jeep ging es zurück Richtung „kleiner Strand“ am Rapti-River, wo schon die „privaten“ Mahuts mit ihren Elefanten auf uns Touristen warten. Auf der Rückfahrt „stolperten“ wir fast noch über Bikas, der mit seinen Fahrradfahrübungen bis hierher gelangt war und mit erstmals kurzer Hose und neu erstandenem T-Shirt stolz den Jeep versuchte aufzuholen, was freilich nicht gelang.
Erst „zickten“ Walli und ich rum und schreckten davor zurück, mit den Elefanten zu baden. Aber letztlich wagten wir es mit gutem Zureden seitens Arsuns doch. Er hielt alles in Bildern fest.
Pitschnass aber happy kehrten wir einige Zeit später ins Camp zurück, wo uns nach kurzer Dusche ein kleines Mittagessen erwartete. Nach dem Mittagessen zogen Bikas, Walli und ich los und verspeisten im Schatten eines „Wäldchens“ gemütlich eine auf die Schnelle gekaufte Wassermelone. Walli war jetzt auch wieder zufrieden, weil sie bei dieser Gelegenheit endlich wieder neue Batterien für ihre Kamera hatte erstehen können.
Dann war auch schon wieder Eile geboten. Doch nicht erst um 15.00 Uhr, sondern schon um 14.30 Uhr starteten wir unsere Fahrradtour in den Dschungel. Dazu testeten und mieteten wir erst mal da Fahrräder, wo Bikas sein Fahrrad eh schon gemietet hatte. Dann ging es diesmal zu viert los durch kleine Dörfer links und rechts, über eine kleine, wackelige, halb defekte Brücke über den Fluss Richtung Dschungel. Dann mitten hinein in den Dschungel, begleitet von immer stärker werdendem monsunartigem Regen. Arsun hatte wenigstens an eine Plastiktüte gedacht! In dieser verschwanden alle Handys und Wallis Kamera. Das Ganze wiederum ab in Wallis Umhängetasche. Wasserlochdurchquerungen per Bike.
Kurz vor Schluss, als wir eigentlich keine zehn Minuten später den von der Army bewachten Dschungel des Nationalparks verlassen mussten, dann „Kettenschaden“ an meinem Fahrrad. Arsun reparierte und fummelte im strömenden Regen. Dabei konnte er noch über seine ölverschmierten Hände lachen. Wenig später rutschte Walli seitlich von ihrem Rad. Ein kurzer Fluch seitens Bikas, Arsun und ich die voraus gefahren waren, sahen erst uns entsetzt an, rissen dann die Fahrräder herum, fluchten ebenfalls und rannten um die Wette zurück zur Unglücksstelle. Walli hatte sich inzwischen wieder gefangen und saß schon wieder halb auf ihrem Radl. Gottseidank war nicht so viel passiert: Eine Schramme an der linken Hand und etwas Schmerzen am rechten Fuß. Ansonsten glimpflich davon gekommen! Sie hatte versucht während der Fahrt eine auf dem Weg liegende Gummisohle zum Schutz der pitschnassen Handtasche aufzuheben. Künftig heißt es für Walli: Schuhe pflücken während der Fahrt verboten!
Angesichts des Glücks im Unglück mussten wir erst mal alle heftig lachen, ehe es zügig endlich ohne weitere Begegnungen irgendeiner Art raus aus dem Dschungel ging. Ohne Licht an den Fahrrädern aber mit zunehmender Dunkelheit mühten wir uns, den Weg zurück zum Camp zu finden. Fahrräder wieder abgegeben, schnell noch Bikas repariertes Smartphone – er hatte sein Handy fallen gelassen und der Screen war komplett gebrochen – abgeholt und dann ging es ruck zuck zurück zum Hotel. Ich fror einfach nur jämmerlich. Dementsprechend dankbar war ich einfach nur über die jetzt heiße Dusche. Gemeinsames Abendessen. Danach als Überlebende des Dschungelausflugs zu viert meinen Geburtstag mit ein paar Gorkha -Bierchen gefeiert. War ganz gerührt, habe von unserem Guide einen Geldbeutel mit Aufdruck Nepal und den einen beobachtenden Augen Buddhas, einen orangen Schal und ein paar bunten Plastikgeburtstagsblümchen geschenkt sowie ein nepalesisches Geburtstagsständchen vorgesungen bekommen.
Auch meine Familie meldete sich nochmal telefonisch. Auch ein Geburtstagsliedchen gesungen. Riesig gefreut!
Alles in Allem war es eine gute Idee gewesen, diesen runden Geburtstag mal ganz „anders“ zu feiern.
Donnerstag, 05.04.2018
Heute mussten wir bereits um 5.00 Uhr morgens aufstehen. Walli meinte, ihr wäre „kotzübel“ wegen der Erdnüsse von gestern Abend. Also frühstückte ich schnell alleine. Half ihr beim Gepäck zusammenstellen, orderte Wasserflaschen für die Rückfahrt, bezahlte unsere Rechnung, verabschiedete mich in unser beider Namen von unserem so lieben Guide Arsun bei der Dschungelfahrradtour und als Mitarbeiter des Tiger Camps. Wir tauschen schnell noch Handynummern und Mailadressen aus. Vielleicht bleiben wir ja in Kontakt. Den ebenfalls sehr netten Hotelmanager Nirai trafen wir leider nicht mehr an. Dann mussten wir auch schon los: Rückfahrt wieder im Touristenbus nach Kathmandu. Zum Abschied kotzte Walli noch in den Hotelgarten, oh weh.
Für die etwa 160 km lange Fahrt vom Chitwan Nationalpark zurück nach Kathmandu benötigt man rund 5,5 Stunden. Je näher wir Kathmandu kamen, umso besser ging es Walli wieder. Gott sei Dank! Dafür wurde die Luft zunehmend wieder schlechter und staubiger, das Gewirr von Menschen und Stromkabeln hatte uns wieder.
Verabschiedung von Bikas. Gemäß Regeln durfte er nicht mit zum offiziellen Abschiedsessen. Verstehe ich ja fast: Die Gäste sollen gegenüber dem Management ungehemmt über Pro und Contra der Reise und mögliche Probleme mit dem Guide reden können. Abendessen mit Hari und Prasanta in entspannter Atmosphäre. Gab keine Probleme, alles super.
Hernach lag Walli die fette Pizza aus der Pfanne allerdings wieder schwer im Magen. Mein Chicken Orange war lecker und fruchtig. Ich lud Bikas zum Abschied noch auf ein Bier in einer Musikkneipe ein. Wir wollen Kontakt halten, mal sehen was daraus wird. Zurück im Hotel war noch Koffer packen angesagt. Die schweren Souvenirs wie etwa meinen Ganesha aus Bronze packte ich in mein Handgepäck. Koffer hatte 26,5 kg und dürfte 30 kg haben. Alles klar, passt!
Freitag, 06.04.2018
Ein letztes Frühstück gegen 8.00 Uhr im International Guesthouse in Kathmandu.
Prasanta, Hari und Govinda kamen gegen 9.30 Uhr ins Hotel. Es gab nochmal ein herzliches Dankeschön, weil wir da waren. Wir sollen bald wieder kommen. Außerdem sollen wir Werbung in Deutschland für Nepal machen. Machen wir gerne!
Ein paar Fotos, Selfis und für Beide einen orangefarbenen Schal. Wie ich Abschiede hasse! Ich komme lieber an. Ich glaube, wir haben neue Freunde gefunden. Ich konnte meine Tränen in den Augen nur schwer zurückhalten. Hari brachte uns zum Flughafen. Der Taxifahrer lachte und strahlte, als er uns sah. Er erhielt auch ein gutes Trinkgeld und eine herzliche Verabschiedung.
Dann standen wir erst mal für die weiteren 2,5 Stunden in der Schlange zum Einchecken unseres Gepäcks. Der Flug nach Bangkok mit Boing 777 Flugnummer TG320 war für 13:30 Uhr geplant. Um 13:28 Uhr erhielten wir unsere Bordkarten. Boardingtime war 12:50 Uhr. Welches Gate wir nehmen mussten, stand nicht auf dem Ticket. Wir fragten nach. Gate 5 hieß es. Dann mal los! Typisch deutsch dachten wir, dass Eile geboten ist, weil uns der Flieger sonst vielleicht vor der Nase wegfliegt. Dass Walli ihr Taschenmesser im Handgepäck hatte und das die letzten vier Mal niemanden interessiert hatte fiel jetzt auf, diesmal musste sie das gute alte Taschenmesser ihres Vaters abgeben. Gate 5 war es doch nicht. Gate 3 hieß es nun. War es aber auch nicht. Gate 1. Hier hieß es wieder warten. Es war gerammelt voll. Der Schweiß rann mir den Rücken runter. Als wir endlich an Bord gehen durften, war mein Bordkartenabschnitt auf einmal weg. Walli wurde husch husch durchgewunken. Ich musste erst mal warten. Kein Grund zur Panik. Sie müssen ein Ersatzticket händisch erstellen. Das dauert eben. Ich werde als Letzte einsteigen dürfen, sagte man mir. Ich blieb cool. Bleib ich halt in Nepal haha… Entspannt wühlte ich nochmal in meiner Gürteltasche und siehe da, womit ich gar nicht mehr gerechnet hätte, auf einmal hielt ich doch den Bordkartenschnipsel in der Hand. Grinsend winkte mich der Steward hektisch durch: „Gehen Sie an Bord“.
Schon von weitem sah ich Walli mit ihrer neuen gelben North Face Tasche, die sie sich als zweites Handgepäck noch am Vorabend in Kathmandu gekauft hatte, auf dem Rollfeld neben dem Flieger stehen. Ich musste einfach nur lachen. Klar für sie war es blöder, wusste ja nicht, ob ich noch mitfliege oder ob sie allein nach Bangkok fliegen soll oder wie und was… Also Boarding kurz nach 14.00 Uhr somit.
Gegen 14:30 Uhr endlich Abflug. Eine Stunde später als geplant. Hernach erfuhren wir, dass das Bodenpersonal in Kathmandu gestreikt hatte. Darum das ganze Chaos. Egal, wir saßen wiedervereint im Flieger. Das war die Hauptsache! Ich hatte Sitzplatz 50 C. Landung in Bangkok nach rund 3,5 Stunden Flug gegen 18:00 Uhr. Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Thailand 5 Stunden. Auf ins nächste Abenteuer! Nun ohne Guides!
Für die Einreise nach Thailand benötigen deutsche Staatsbürger einen Reisepass, der zum Zeitpunkt der Einreise noch 6 Monate gültig ist. Für touristische Aufenthalte bis zu 30 Tagen ist bei Einreise per Luftweg kein Visum in Thailand erforderlich. Allerdings muss man das Rückflugticket vorlegen.
Vor der Einreise nach Thailand muss jeder Reisende aber eine Registrierungskarte mit seinen persönlichen Daten und dem geplanten Reiseziel (Hotelname) ausfüllen. Bei den meisten internationalen Airlines erhält man diese Karte bereits im Flugzeug. Das Einreiseformular besteht aus zwei Teilen:
1. der „Einreisekarte“ (Arrival Card) und
2. der „Ausreisekarte“ (Departure Card). Wichtig ist: Diesen Schnipsel mit Stempel muss man bis zur Widerausreise gut aufheben!
Die Einreise erfolgte ruck zuck. Auch unsere Koffer fanden am „Baggage Claim“ schnell wieder zu uns. Per Taxi ging es für 550 Bhat vom Flughafen die rund 25km auf dem Motorway 7 Richtung Hotel in Bangkok Downtown.
Wir wohnten im zentral an der Silom Road gelegenen 4-Sterne Hotel Narai (siehe auch https://www.naraihotel.co.th/) Zimmer Nummer 829. Norbert hatte uns das Hotel empfohlen. Recht hatte er!
Die für Bangkok bekannten Garküchen gibt es gleich ums Eck. 10 Minuten benötigt man zu Fuß bis zum Lupinipark. Die Subwaystation BTS ist auch gleich in der Nähe. Weiterhin befinden sich Supermärkte wie 7Eleven, Geschäfte und Tempelanlagen in der Nähe des Hotels. Man kann zu Fuß zum Nachtmarkt Patong laufen. Zum Scirocco Tower ist es auch nicht weit. Außerdem bietet das Hotel einen Shuttlebus zum Pier Sathong an - von dort gelangt man mit dem Boot zum Asiatiquemarkt.
Wir bezogen ein großes, modernes Zimmer mit Minibar, Farbfernseher –eh nie benutzt - und natürlich WLAN. Nach vielen Tagen ohne WLAN bzw. nur schlechtem WLAN, schrieben wir erst mal bis die Finger glühen. Den tollen Blick auf einen Teil der Skyline von Bangkok nicht zu vergessen. Leider ist das Hotel manchmal etwas hellhörig. Also Ohrstöpsel nachts rein, wenn man welche dabei hat! Oder so lange auf den Straßen Bangkoks herumtreiben, bis man so müde ist, dass man nichts mehr hört und einfach nur noch in Tiefschlaf fällt.
Es gab ein super leckeres Frühstücksbuffet mit reichhaltiger Auswahl. D.h. mit Obst, Pancakes, Omeletts, Eiern (nur gekochte Eier kennen und können sie nicht!) Waffeln, Thaifood, Chinafood, verschiedenes Brot..... So ist für jeden etwas dabei. Wie oft in Thailand üblich ist es ein Brunch, der morgens früh startet und bis etwa mittags geht, mit warmen und kalten Speisen. Wer es mag, kann auch wie die Asiaten, warme Reisgerichte am Morgen essen. Natürlich gibt es auch einen großen Hotelpool. Den auszuprobieren hatten wir allerdings drei Tage lang keine Zeit.
Da wir trotz des langen Tages immer noch nicht platt zu kriegen waren, schlenderten Walli und ich erst mal etwas links herum. Allerdings war das plötzlich so andere, fast schon subtropische Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit erst mal nichts für meine Walli. Und dazu noch ein schlecht gefüllter, beleidigter Magen. So dass sie erst mal stöhnte und sich nach Nepal zurücksehnte.
In einem kleinen Restaurant fanden wir letztlich für beider Gaumen gute Speise. Ich aß zum Beispiel mit Käse überbackene Hühnchenspieße mit einer Art Krautsalat sowie grüner Spargel umwickelt mit gebratenem Spargel. Sehr lecker! Walli nagte an Ihren gebratenen Nudeln mit Chicek Wings herum, schließlich half ich auch hier. Ich hatte ja guten Hunger und mein Magen war nach wie vor fit. Vor allem gab es auch ein gutes thailändisches Bier. Hier heißt es Chang.
Samstag, 07.04.2018
Heute haben wir ein bisschen länger geschlafen. Wir konnten gerade noch rechtzeitig das reichhaltige Hotelfrühstück genießen, das bis 10.00 Uhr geht. Dann hieß es: Bangkok wir kommen!
Die pulsierende Metropole Bangkok hat etwa 8 Millionen Einwohner. Seit 1782 ist sie Hauptstadt des Königreichs Thailand.
Apropos Königreich: Der neunte thailändische König Bhumibol Adulyadej starb am 13. Oktober 2016. Daraufhin wurde eine einjährige Staatstrauer angeordnet. Am 26. Oktober 2017 wurde er im königlichen Krematorium in Sanam Luang eingeäschert. Die thailändische Bevölkerung verehrte ihn gottähnlich sehr. Überall in der Stadt findet man bunte Bilder mit seinem Abbild. Sein Nachfolger, Vajiralongkorn, ist jedoch nicht so populär.
Es gibt rund 400 Wats, also buddhistische Klöster und Tempelanlagen. Jährlich besuchen rund 20 Millionen Touristen die Stadt.
Nachdem wir erst mal noch nicht so recht wussten, wo aufhören und wo anfangen, buchten wir über den Tourenschalter des Hotels einen geführten Ausflug zu den drei wichtigsten Tempeln. Start 13.00 Uhr. Also zeitlich noch etwas Luft. Deshalb statteten wir zum Einstieg erst mal dem in unserer Straße gelegenen schönen und kleinen Sri Mahamariamman Hindutempel einen Besuch ab. Er wurde 1873 erbaut. Wie immer hieß es Schuhe ausziehen bzw. vor dem Tempel abstellen. Solche bunten Tempel kannte ich schon aus Südindien. Schön war es für einen Moment Stille einkehren zu lassen, sich niederzusetzen: Die Gläubigen zu beobachten, wie sie Blumenschmuck und Getränke kauften, diese weihen ließen, beteten und den Göttern darboten.
Danach ging es wieder raus ins bunte Treiben der Stadt und mitten hinein in die Streetfoodgasse: Hier Mangos, Papayas, Ananas, Sternfrüchte, Durians oder auch Käsfrucht bzw Stinkfrucht genannt, Drachenfrüchte, Longan-Früchte, Guaven, Granatäpfel, Javaäpfel, Kakis, Lansifrüchte, Mangostan Frucht oder auch Mangostane genannt, Rambutan Früchte (=Zwillingspflaumen) und allerlei weitere exotische Früchte, die schön anzusehen sind, ich aber noch nie in meinem Leben gesehen geschweige denn probiert habe. –Hierzu habe ich mittlerweile eine tolle Internetseite gefunden https://www.thai-thaifood.de/thailaendische-fruechte. Hier erkennt man sämtliche Früchte, die man gesehen hat, wieder.
Des Weiteren gab es Stände mit gebratenen Nudeln und verschiedenen Gemüse- und Fleischsorten, mit Seefood oder Fisch. Andere hatten Reisgerichte aus dem Wok. Wieder andere boten Nudelsuppen oder Reis mit verschiedenen vorgekochten Curries feil. Sogar Palmenwurzeln kann man essen, das wusste ich nun schon gar nicht mal. Alles ein wahrer Augenschmaus. Wir bekamen rasch wieder Hunger. Die Kamera klickte immerzu.
Pünktlich um 13:00 Uhr waren wir zurück an unserem Hotel. Zusammen mit einer amerikanischen Touristin und unserer Reiseführerin starteten wir mit einem Taxibus zu unserem ersten Ziel, dem Wat Traimit Withayaram Worawihan, auch bekannt als „Tempel des goldenen Buddha“. Dieser Tempel ist ein buddhistischer Tempel (=Wat) in Bangkoks‘ Bezirk Samphanthawong, in der Nähe des Bangkoker Hauptbahnhofs Hua Lamphong.
Die Statue des goldenen Buddhas ist ungefähr 700 Jahre alt, etwas mehr als drei Meter hoch und wiegt rund 5,5Tonnen. Sie besteht aus 4% Gold im Sockel und 40-80 % im Körper, dabei soll das 45kg schwere Gesicht pures Gold sein.
Hernach fuhren wir im innerstätischen Gewusel weiter zum Wat Pho, ebenfalls einem buddhistischen Tempel. Er liegt mitten im Herzen der Altstadt im sogenannten Rattanakosin Distrikt unmittelbar südlich des Königspalastes, auf der Sanamchai Road. Er zählt zu den ältesten und schönsten Tempelanlagen in Bangkok. Hauptanziehungspunkt ist dort die 46 Meter lange und 15 Meter hohe vergoldete liegende Buddha-Statue. Deshalb wird der Tempel auch „Temple of the Recling Buddha“ genannt. Das Gebäude, in das er so gerade hineinzupassen scheint, wurde übrigens erst später erbaut. Der Fußteil der Figur hat eine Länge von 5 Metern und eine Höhe von 3 Metern. Die Fußsohlen des Buddhas sind mit 108 Symbolen als Perlmutt-Einlegearbeiten aufwendig verziert. Passend dazu stehen auf der Rückseite der Statue 108 Almosenschalen. Es soll Glück bringen, in jede davon eine Münze zu werfen. Das passende Kleingeld ist im Tempel erhältlich. So ist in der Halle ein ständiges Geklimper zu vernehmen.
Zu dem Tempelgelände gehören auch eine Reihe stehender und eine Reihe sitzender goldener Buddhas sowie mit bunten Kacheln verzierte Chedis, was den Stupas in Nepal entspricht. Diese Chedis sind teilweise bis zu 42 Meter hoch. Beeindruckend sind auch chinesischen Steinriesen neben den Durchgängen.
Nicht gerade begeistert waren wir, dass wir am Ende der Tempeltour in einem großen Juweliershop landen. War es noch interessant den Arbeitern beim Diamantenschleifen zuzusehen, so war die Verkäuferin, die uns keine Sekunde von der Seite wich, umso aufdringlicher. Gut, dass unsere Tourführerin uns zügig da herausholte, nachdem sie wusste, dass Walli und ich auf dem Rückweg noch zum Siam Paragon Einkaufscenter im Stadtteil Pathum Wan wollten.
Auf 500.000 qm Verkaufsfläche findet man alles was das Herz begehrt respektive ein Frauenherz höher schlagen lässt. So pendelten wir erst vom MBK-Einkaufscenter zum Siam Paragon Center. Als wir hungrig wurden, wechselten wir zum „Schlemmen“ in den 6. Stock. Ein ganzes Stockwerk voller Essen! Am imposantesten fand ich das „homemade“ Eis in einer riesigen Schüssel: diverse Eissorten bunt dekoriert mit Soße und Sahne.
Neben dem nachts in wechselnden Farben beleuchteten Einkaufskomplex weitere Stände mit Streetfood und musikalischen Darbietungen mit Tanzeinlagen.
Nachdem der Skytrain sozusagen fast ins Einkaufszentrum einfährt, war also auch Skytrainfahren angesagt. Das Streckennetz des Skytrains ist rund 28 km lang. Nach etwas Irrfahrt und mit netter Hilfe eines Engländers, der seit einem Jahr in Bangkok lebt, und seiner Freunde fanden wir auch heute schließlich und endlich zu unserem Hotel zurück.
Naja nicht ganz. Vorbei an Shopping Malls, Garküchen, Massagesalons, Sportgeschäften, Restaurants etc. lag da auch noch der Nachtmarkt von Patpong. Während man den Markt besucht, wird Mann, genauso wie Frau wiederholt in Sex Shows wie Ping Pong oder Pussy Show eingeladen, diese säumen die Straße, also nicht wundern, sondern ignorieren! So was brauche ich schon nicht in Deutschland, warum dann hier? Am Ende des Marktes , wo man Fake Artikel jeder Art kaufen kann, fanden wir einen kleinen, netten Pub. Dort lauschten wir noch eine Weile der Livemusik, beobachteten die Leute und schlürften einen Mai Tai, ehe wir gegen Mitternacht zurück ins Hotel stapften.
Sonntag, 08.04.2018
Frisch gestärkt liefen wir heute nach dem Frühstück Richtung Chao Phraya River. Während wir an einer Kreuzung noch überlegten, ob wir rechts oder links abbiegen sollten, sprach uns ein vermeintlich freundlicher Herr an.
Er empfahl uns die kurze Fahrt mit einem Tuk Tuk zum nächsten Pier, weil Laufen angeblich zu weit wäre. Ich wollte nicht Tuk Tuk fahren, hatte ich doch im Reiseführer gelesen, dass Gauner einen da versuchen abzuzocken. Aber irgendwie hatte es der Typ so geschickt angestellt, dass wir ihm auf den Leim gingen.
Letztlich landeten wir bei einer mit 2000 Baht völlig überteuerten zweistündige Rivertour inklusive Khlongs (=Kanäle im Stadtteil Thonburi). Es war nicht damit zu rechnen, dass das alte Pärchen, das uns mit ihrem alten Kahn durch die Gegend schipperte, davon groß profitieren würde.
Wir beschlossen, uns nicht zu ärgern, es war ohnehin nicht mehr zu ändern und stattdessen den Bootstrip zu genießen.
Auf dem Rückweg beim Pier des Blumenmarktes war Tourende. So bummelten wir über den „Flower-Market“. Neben zahlreichen bunten Blumen wie Jasminblumen, Nelken, Orchideen und Lotusblumen fanden sich hier auch verschiedene Kürbisarten, säckeweise Chilischoten in rot und grün ebenso wie Knoblauch und Zwiebeln, Frauen die Ingwer klein raspelten und so weiter. An einem Stand kauften wir uns als „Snack“ ein Spießchen mit gegrilltem Schweinefleisch für 10 Baht. Walli kaufte abschließend noch buntes Naschwerk als Mitbringsel für ihren Chef.
Trotz ziemlicher Hitze marschierten wir tapfer Richtung Grand Palace, dem großen Kaisertempel Wat Phra Kaew, dem Tempel des Smaragd-Buddha.
Schon auf dem Fußmarsch dahin merkten wir, dass es hier voll sein würde: Busseweise wurden die vor allem asiatische Touristen herbeigekarrt. Trotzdem bekamen wir unsere Tickets für 500 Baht pro Person schnell. Kurze Hosen und schulter- oder bauchfreie T-Shirts sind hier tabu!
Die Tempel mit all ihren Verzierungen und Wandmalereien sind schon sehr beeindruckend. Zu bestaunen gibt es neben dem Smaragd-Buddha auch den Phra Sri Rattana Chedi (ein goldener Reliquienschrein), die Phra Mondop (die Bücherei) sowie ein Miniatur Modell des Tempels in Angkor Wat. Wir ließen uns treiben. Letztlich waren wir von 13.00 Uhr bis ca. 16:00 Uhr dort, als dann auch die letzten Besucher „rausgeworfen“ wurden. Unweit des Großen Palastes bot sich noch der Spontanbesuch eines kleinen unscheinbaren Tempels an.
Um die Lektion reicher, dass man für 15 Baht auf dem Fluss so weit fahren kann, wie man möchte– oder alternativ für 180 Baht pro Kopf ein Tagestickt kaufen kann – fuhren wir Richtung Hotel zurück, marschierten durch Chinatown und landeten letztlich in der Christ Church in der Convent Road, nicht weit von unserem Hotel entfernt.
Sie wurde 1905 erbaut und 2008 renoviert. Ich war reichlich überrascht, als ich jetzt im Nachhinein las, es wäre eine protestantische Kirche. Ich war im festen Irrglauben gewesen, es wäre eine katholische Kirche! In deren Nähe wiederum befindet sich das Silom Village Trade Center. Zum einen kann man hier mal wieder essen, zum anderen finden sich auch hier wieder diverse Souvenirshops.
Geschickt lockte ein netter, junger und gutaussehende Verkäufer uns in seinen „Kaschmir“-Laden. Wallis Worte „Der kleine Pappmaché-Elefant ist aber süß“ waren dafür ausschlaggebend gewesen. Nach einigem Hin und Her kaufte ich wenigstens ein handgemachtes Picasso-Kissen aus Seide für 400 Baht. Das passte sicher noch irgendwo in meinen Koffer hinein.
Anschließend liefen wir zurück zum ebenfalls nahe gelegenen State Tower. Ziel war, Bangkok von oben bei Nacht zu bestaunen. Aber weit gefehlt: Mit meinen Flip Flops kamen wir aufgrund des gültigen Dresscodes dort erst gar nicht hinein.
Also aßen wir in unserer Streetfoodstraße eine Kleinigkeit und tranken jeder zwei Chang Bier. Abschließend blieben wir nochmal in unserem Livepub auf dem Nachtmarkt von Patpong hängen. Bevor wir zu Bett gingen, inspizieren wir noch unseren Hotel Pool. Wenn schon keine Zeit gewesen war, hinein zu springen, wollten wir wenigstens einen Blick riskieren.
Montag, 09.04.2018
In Bangkoks‘Chinatown wird man der schrägsten Genüsse gewahr: Von der Vogelnestsuppe über schwarze Skorpione am Spieß, über gebratene Insekten jeglicher Art bis hin zu Haiflischfleisch wird hier alles angeboten. Aber wir hatten ja erst wieder ausgeschlafen, knapp aber gut und ausführlich in unserem Hotel gefrühstückt. Deshalb konnten wir Chinatwon hinter uns lassen und uns direkt zum Pier Nr.1 begeben.
Heute wollten wir auf eine Insel!
Koh Kret liegt rund 25 Kilometer nördlich des Zentrums der Millionenmetropole Bangkok entfernt. König Taisra ließ 1722 einen Kanal für den Frachtverkehr, Schleppkähne und Handelsschiffe bauen. In diesem Zusammenhang entstand auch die Flussinsel. Das Island ist 3 km lang und 3 km breit. Es beherbergt sieben, malerische kleine Dörfer, das größte und bevölkerungsreichste ist Ban Mon. Für uns reichte die Zeit aber gerade mal für das Otop Village.
Die Insel ist auch eine von Thailands ältesten Siedlungen von Mon Menschen, die zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert nach Christus ein dominanter Stamm von Zentral-Thailand waren. Diese Angehörigen der Mo-Minderheit sind auf der Insel auch für ihre Töpferarbeiten bekannt.
Mit einem regulären Longtailboot fuhren wir bis zur Haltestelle Nonthaburi, N30. Von da aus mit einem sozusagen „privaten“ Expresslongboot zur Insel. In einem unglaublichen Affenzahn zischte das flache Boot nur so übers Wasser. Adrenalin Kick pur! Wir zogen es vor, uns so wenig wie möglich zu bewegen. Eigentlich sollte es ja eine halbe Stunde von Bootanlegestelle N30 zu N32 dauern, aber bei der Geschwindigkeit waren wir schon gute 20 Minuten später auf der Insel.
Auf Koh Kret fahren auch heute noch keine Autos, dafür Mopeds und Fahrräder. Wir zogen es allerdings vor, gemütlich auf kleinen Pfaden mitten durch eine Landschaft aus Dschungel, Reisfeldern, Sumpf und Palmen zu spazieren. Hier und da stehen Häuschen auf Stelzen oder Plattformen aus Bambus. Am Wegesrand findet man oft wilde Mangos, Bananen, Granatäpfel, Zimtäpfel, Papayas und Gac Früchte.
Welch angenehme Ruhe und Stille im Vergleich zum hektischen Treiben und der Touristenströme in Bangkok. Die Zeit schien in dieser ländlichen Idylle förmlich stehen geblieben zu sein. Alles wirkte hier sehr authentisch.
Insgesamt findet man auf der Insel 6 Tempelanlagen. Der Tempel Wat Poramai Yikawat ist mehr als 200 Jahre alt. Mit seiner blendend weißen Pagode befindet er sich direkt am Hauptpier der Insel. Deshalb kann er nicht übersehen werden. Weiterhin gibt es die Tempel Wat Sao Tong Thong, Wat Chimplee, Wat Pa Laylai, Wat Pai Iom und Wat Salakul.
So viel gab es hier zu entdecken und wie ich hinterher gelesen habe, hätte man hier und da auch köstlich speisen können, aber die zwei Stunden Zeit, die uns blieben, waren einfach viel zu kurz. Die Zeit reichte hinten und vorne nicht. Uns blieb noch eine Viertelstunde und wir waren noch mitten im Grün der Insel. Letztlich baten wir einen vorbeikommenden Mopedfahrer, uns zurück zum Anlegesteg zu bringen. Andernfalls hätten wir damit rechnen müssen, dass unser Boot für die Rückfahrt doch nicht auf uns gewartet hätte.
So flott wie hinwärts ging es auch zurück. Zurück an Anleger Nr. 30 legten wir dort erst mal eine kurze Sitzpause ein und beobachteten die Einheimischen beim Fische füttern. In wahren Herr Scharren balgten diese karpfenähnlichen und teilweise sehr großen Fische sich im Wasser um die alten Toastbrotscheiben. Diese konnte man direkt bei einer alten Frau kaufen, die den ganzen Tag tütenweise eben altes, getoastetes Brot in Stückchen schnitt und für 5 Baht den Beutel als Fischfutter verkaufte.
Nun liefen wir zum nahe gelegenen Nonthaburi – Markt. Hier kommt man aus dem Staunen und Fotografieren kaum noch heraus:
In einem Labyrinth endloser Stände trifft man auf Schuhe, Jeans, Lotterielose, Blumen für religiöse Opfergaben, Gewürze jeder Art, seltsame Pulver, kreisch-bunte Süßigkeiten, diverse Haushaltsartikel und Kurzwaren, Obst, Gemüse, auch das was man noch nie zuvor gesehen hat, unbekannte Fische, Hühnerfüße, Schweineköpfe und – ohren, auf einem langen Spieß zum Grillen aufgereihte und mit Sesam gewürzte Frösche, sowie Innereien jeglicher Art. Ich testete erst mal einen Tintenfischspieß mit scharfer Soße für 10 Baht.
Per Fähre fuhren wir nun im Abendrot bis Anlegestelle Nr. 1. Beleuchtete Schiffe hier, beleuchtete alte Barken dort. Immer noch nicht genug spazierten wir von hier aus weiter zur „Asiatique Riverfront“. Auch hier wimmelte es wieder von Ständen voller asiatischer Köstlichkeiten, wie schon zuvor beschrieben. Durstig kauften wir uns einen Slash-Saft. Leider schmeckte dieser ausnahmsweise leider nicht. Künstlicher Sirup ist halt doch etwas anderes, als echte Früchte. Während wir so Richtung unseres Hotels marschierten, entdeckten wir auf der rechten Seite nochmals einen kleinen Tempel. Ein kurzer gegenseitiger Blick genügte und wir betraten im Abenddunkel neugierig das Gelände: Belauschten Mönche bei der Abendmesse. Sehr schön! Dann marschieren wir weiter bis zu unserem Stammtrinkstand. Ein letztes Mal: Walli Erdbeershake mit Joghurt, ich Mangoshake mit Joghurt auf den Stufen sitzend vor dem Robinson Einkaufscenter.
Auf 67 Etagen ragt der Lebua State Tower in den blauen Himmel von Bangkok. Das gute ist, dass er ja nur einen Steinwurf von unserem Hotel entfernt in der 1055/111 Silom Road liegt.
Nachdem wir am Abend zuvor aufgrund des vorgeschriebenen Dresscodes bzw. aus Etikettengründen auch mit meinen guten Leder-Flip Flops nicht in die Sirocco-Bar des Lebua State Hotels gedurft hatten, wollten wir es heute im zweiten Anlauf wagen. Diesmal klappte es ohne weiteres. Mit dem Fahrstuhl ging es hinauf in den 63. Stock.
Das Sirocco gilt als höchste Dachbar Bangkoks. Tatsächlich hatte der Reiseführer uns nicht zu viel versprochen! Von dieser Sky Bar aus kann man wirklich einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und den Fluß Chao Praya genießen. Die Stadt erstreckt sich nahezu endlos bis an den Horizont. Hier sitzt oder steht man sowohl unter einer goldenen Kuppel, als auch über den Dächern Bangkoks. Aber für den spektakulären Blick muss man hinsichtlich Getränke tief in den schon ziemlich leeren Geldbeutel schauen. Ich glaube, so ein teures „stilles Wasser“ habe ich noch nie getrunken. Die Nüsse zum Knabbern, während man die Aussicht genoss, waren jedenfalls lecker!
Gegen 23.00 Uhr waren wir zurück in unserem Hotel.
Dienstag, 10.04.2018
Gestern Abend hatten wir noch alles flugtauglich umgepackt. Deshalb konnten wir bis 8.00 Uhr „ausschlafen“ und lange am Frühstückstisch sitzen. Gegen 9:30 Uhr ließen wir uns mit dem Taxi über den Motorway zum Flughafen kutschieren. Boarding Time 11:45 Uhr.
Abflug ab Gate D4 um 12:25 Uhr von Bangkok mit Flugnummer 922 aus nach Frankfurt. Diesmal saßen wir in einem zweistrahligen Großraum Jet Airbus A359 Jet, der rund 300 Passagiere fasst. Ich hatte die Sitzplatznummer 48D. Es ging erst über Kalkuta, dann knapp an Delhi vorbei übern Iran, Richtung Ungarn, knapp an Nürnberg vorbei… Ich ließ mir zwei Mal Cola Whiskey geben und schlief prompt etappenweise, unterbrochen von verschiedene Filmchen schauen. Mit jeweils einem Gangplatz konnten wir Beide eh ganz gut schlafen.
Gegen 19.00 Uhr landeten wir planmäßig in Frankfurt. Da wir ein günstiges Festpreisticket hatten, mussten wir in Zugluft am Bahnhof warten bis unser Zug um 22:05 Uhr nach Nürnberg einlief.
Wie die letzten drei Jahre schon, haperte es auch diesmal bei der Deutschen Bahn. Zum einen war der Zug kommentarlos eine Viertelstunde zu spät, zum anderen gab es aus unbekannten Gründen auf der Strecke mindestens drei ungeplante Stopps. Entschuldigen tut sich bei der Deutschen Bahn keiner für die Umstände! Wäre ja auch noch schöner! Wir stiegen in Fürth aus. Mein Mann war so lieb und holt uns dort nachts um 1:30 Uhr ab. Völlig müde, aber glücklich und zufrieden ob all der Eindrücke fiel ich schnell in tiefen Schlaf.
Auch dieser Urlaub ist wieder viel zu schnell verflogen. Nepal, ich komme garantiert bald wieder. Das nächste Mal mit mehr Trekking. Vielleicht geht es dann zum Annapurna Base Camp (ABC) oder zum Mount Everest Base Camp. Einen guten Guide hätte ich schon an der Hand!